Vorortelinie: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | ||
}} | }} | ||
− | + | Den Netzentwurf lieferte das [[Stadtbauamt]] 1882, der Bau erfolgte durch die k. k. Staatsbahnen (Haltestellenbezeichnungen nach Vororten). 1892 wurde die "Commission für Verkehrsanlagen" gegründet, 1893 begann der Bau (Konzeption und Gestaltung [[Otto Wagner]]), am 11. Mai 1898 wurde der Betrieb eingleisig, 1899 zweigleisig aufgenommen. Wahre Betreiber des Projekts waren die Militärbehörden. Da man Betriebsansiedlungen entlang der Trasse erwartete (realisiert beispielsweise Meinl, Tabakwerke), wurden drei Güterbahnhöfe errichtet, die Trasse erwies sich nicht als optimal (Steigungen behinderten den Güterverkehr, die Vernetzung der Vororte untereinander war weniger erforderlich als die Anlage von Radialverbindungen mit dem Zentrum). | |
− | Nach dem | + | Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Netz der Staatsbahnen zerrissen, die [[Stadtbahn]] wurde 1923 der Gemeinde Wien überlassen, die sie bis 1925 elektrifizierte und mit der Straßenbahn in einen Verkehrsverbund brachte. Auf der Vorortelinie wurde der Betrieb mit geringer Frequenz bis 1932 aufrechterhalten. 1979 wurde ein Staatsvertrag zwischen den Österreichischen Bundesbahnen und der Stadt Wien abgeschlossen, der die Aufteilung der Restaurierungskosten regelte (Österreichische Bundesbahnen: 80 %, Stadt Wien 20 %). |
− | Die Inbetriebnahme der (wegen des Stils der Stationsgebäude als "Jugendstillinie" | + | Die Inbetriebnahme der (wegen des Stils der Stationsgebäude als "Jugendstillinie" bezeichneten) [[Schnellbahn|Schnellbahnlinie]] S 45 zwischen Hütteldorf und Heiligenstadt erfolgte am 31. Mai 1987. |
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Erich Schlöss: Die Vorortelinien. In: Wiener Geschichtsblätter 42 (1987), S. 68 ff. | * Erich Schlöss: Die Vorortelinien. In: Wiener Geschichtsblätter 42 (1987), S. 68 ff. |
Version vom 25. August 2014, 08:08 Uhr
Den Netzentwurf lieferte das Stadtbauamt 1882, der Bau erfolgte durch die k. k. Staatsbahnen (Haltestellenbezeichnungen nach Vororten). 1892 wurde die "Commission für Verkehrsanlagen" gegründet, 1893 begann der Bau (Konzeption und Gestaltung Otto Wagner), am 11. Mai 1898 wurde der Betrieb eingleisig, 1899 zweigleisig aufgenommen. Wahre Betreiber des Projekts waren die Militärbehörden. Da man Betriebsansiedlungen entlang der Trasse erwartete (realisiert beispielsweise Meinl, Tabakwerke), wurden drei Güterbahnhöfe errichtet, die Trasse erwies sich nicht als optimal (Steigungen behinderten den Güterverkehr, die Vernetzung der Vororte untereinander war weniger erforderlich als die Anlage von Radialverbindungen mit dem Zentrum).
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Netz der Staatsbahnen zerrissen, die Stadtbahn wurde 1923 der Gemeinde Wien überlassen, die sie bis 1925 elektrifizierte und mit der Straßenbahn in einen Verkehrsverbund brachte. Auf der Vorortelinie wurde der Betrieb mit geringer Frequenz bis 1932 aufrechterhalten. 1979 wurde ein Staatsvertrag zwischen den Österreichischen Bundesbahnen und der Stadt Wien abgeschlossen, der die Aufteilung der Restaurierungskosten regelte (Österreichische Bundesbahnen: 80 %, Stadt Wien 20 %).
Die Inbetriebnahme der (wegen des Stils der Stationsgebäude als "Jugendstillinie" bezeichneten) Schnellbahnlinie S 45 zwischen Hütteldorf und Heiligenstadt erfolgte am 31. Mai 1987.
Literatur
- Erich Schlöss: Die Vorortelinien. In: Wiener Geschichtsblätter 42 (1987), S. 68 ff.