Van-Swieten-Hof: Unterschied zwischen den Versionen

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1, Rotenturmstraße 19 ("Van-Swieten-Hof"; Konskriptionsnummern 641-643), Rotgasse 6.
 
1, Rotenturmstraße 19 ("Van-Swieten-Hof"; Konskriptionsnummern 641-643), Rotgasse 6.
  
== Haus Stadt 641 ==
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== Vorgängerbauten ==
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=== Haus Stadt 641 ===
 
Dieses Haus war ehemals das [[Waaghaus]]. Die erste urkundlich Erwähnung findet im Jahr 1345 statt. Bei dem Gebäude handelte es sich um ein Durchhaus und diente vor allem zur Überwachung der Ausfuhr. 1895 wurde es von der "Witwen- und Waisen Societät des Wiener medizinischen Doktorenkollegiums" erworben und im darauf folgenden Jahr abgetragen.
 
Dieses Haus war ehemals das [[Waaghaus]]. Die erste urkundlich Erwähnung findet im Jahr 1345 statt. Bei dem Gebäude handelte es sich um ein Durchhaus und diente vor allem zur Überwachung der Ausfuhr. 1895 wurde es von der "Witwen- und Waisen Societät des Wiener medizinischen Doktorenkollegiums" erworben und im darauf folgenden Jahr abgetragen.
  
== Häuser Stadt 642 und 643 ==
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=== Häuser Stadt 642 und 643 ===
 
Hier stand ursprünglich nur ein Haus. Es wird erstmals im Jahr 1345 urkundlich erwähnt. Zu diesem Haus gehörten noch zwei kleine Zuhäuser, die an der Rotgasse lagen und bis ins 15. Jahrhundert jeweils andere Besitzer hatten. 1567 wurde das Haus geteilt: Haus Stadt 642 blieb das Haupthaus. Aus einem "Eckstock" entstand Stadt 643 als eigenständiges Gebäude. 1835 erwarb der Industrielle und Kunstsammler [[Rudolf Arthaber]] beide Häuser und ließ sie 1840 abbrechen und durch einen Neubau ersetzten. Dieser kam 1860 in den Besitz der "Witwen Societät der Wiener medizinischen Fakultät" (ab 1875 "Witwen- und Waisen Societät des Wiener medizinischen Doktorenkollegiums"). Im Jahr 1896 wurde das Gebäude abgebrochen.
 
Hier stand ursprünglich nur ein Haus. Es wird erstmals im Jahr 1345 urkundlich erwähnt. Zu diesem Haus gehörten noch zwei kleine Zuhäuser, die an der Rotgasse lagen und bis ins 15. Jahrhundert jeweils andere Besitzer hatten. 1567 wurde das Haus geteilt: Haus Stadt 642 blieb das Haupthaus. Aus einem "Eckstock" entstand Stadt 643 als eigenständiges Gebäude. 1835 erwarb der Industrielle und Kunstsammler [[Rudolf Arthaber]] beide Häuser und ließ sie 1840 abbrechen und durch einen Neubau ersetzten. Dieser kam 1860 in den Besitz der "Witwen Societät der Wiener medizinischen Fakultät" (ab 1875 "Witwen- und Waisen Societät des Wiener medizinischen Doktorenkollegiums"). Im Jahr 1896 wurde das Gebäude abgebrochen.
  
 
== Van-Swieten-Hof ==
 
== Van-Swieten-Hof ==
errichtet (1895/1896) nach Plänen von Julius Deininger (Baufirma Kupka & Orglmeister) für die "Witwen- und Waisen-Societät" des "Wiener medizinischen Doktoren-Collegiums"; klassizistischer Stiftungshof mit großstädtischer Fassadenfront über klarem Grundriss.
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Anstelle der oben genannten Häuser wurde 1896 der Van-Swieten-Hof nach Plänen von Julius Deininger (Baufirma Kupka & Orglmeister) errichtet. Es handelt sich dabei um einen klassizistischen Stiftungshof mit großstädtischer Fassadenfront über einem klarem Grundriss. Als Namengeber wählte das medizinische Doktorenkollegium den Leibarzt [[Maria Theresia|Maria Theresias]] [[Gerhard van Swieten]]. Bei den Bauarbeiten fand man einen 62 Zentimeter hochen und 40 Zentimeter breiten Pinienzapfen aus Sandstein, der mit Akanthusblättern eingefasst ist und wohl einst den Giebel eines größeren Gebäudes zierte. Das medizinischen Doktorenkollegium schenkte ihn dem [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorischen Museum]].  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 3. September 2014, 00:49 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Julius Deininger
Prominente Bewohner
PageID 3002
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 3.09.2014 durch DYN.elwu
  • 1., Rotenturmstraße 19
  • 1., Rotgasse 6
  • Nr.: 641 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 642 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 643 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 651 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 652 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 653 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 682 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 683 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 684 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 38.22" N, 16° 22' 27.92" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1, Rotenturmstraße 19 ("Van-Swieten-Hof"; Konskriptionsnummern 641-643), Rotgasse 6.

Vorgängerbauten

Haus Stadt 641

Dieses Haus war ehemals das Waaghaus. Die erste urkundlich Erwähnung findet im Jahr 1345 statt. Bei dem Gebäude handelte es sich um ein Durchhaus und diente vor allem zur Überwachung der Ausfuhr. 1895 wurde es von der "Witwen- und Waisen Societät des Wiener medizinischen Doktorenkollegiums" erworben und im darauf folgenden Jahr abgetragen.

Häuser Stadt 642 und 643

Hier stand ursprünglich nur ein Haus. Es wird erstmals im Jahr 1345 urkundlich erwähnt. Zu diesem Haus gehörten noch zwei kleine Zuhäuser, die an der Rotgasse lagen und bis ins 15. Jahrhundert jeweils andere Besitzer hatten. 1567 wurde das Haus geteilt: Haus Stadt 642 blieb das Haupthaus. Aus einem "Eckstock" entstand Stadt 643 als eigenständiges Gebäude. 1835 erwarb der Industrielle und Kunstsammler Rudolf Arthaber beide Häuser und ließ sie 1840 abbrechen und durch einen Neubau ersetzten. Dieser kam 1860 in den Besitz der "Witwen Societät der Wiener medizinischen Fakultät" (ab 1875 "Witwen- und Waisen Societät des Wiener medizinischen Doktorenkollegiums"). Im Jahr 1896 wurde das Gebäude abgebrochen.

Van-Swieten-Hof

Anstelle der oben genannten Häuser wurde 1896 der Van-Swieten-Hof nach Plänen von Julius Deininger (Baufirma Kupka & Orglmeister) errichtet. Es handelt sich dabei um einen klassizistischen Stiftungshof mit großstädtischer Fassadenfront über einem klarem Grundriss. Als Namengeber wählte das medizinische Doktorenkollegium den Leibarzt Maria Theresias Gerhard van Swieten. Bei den Bauarbeiten fand man einen 62 Zentimeter hochen und 40 Zentimeter breiten Pinienzapfen aus Sandstein, der mit Akanthusblättern eingefasst ist und wohl einst den Giebel eines größeren Gebäudes zierte. Das medizinischen Doktorenkollegium schenkte ihn dem Kunsthistorischen Museum.

Literatur

  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1) , S. 128 f.
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 51
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 640-645