Universitätsbibliothek

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 31. Juli 2013, 14:08 Uhr von WIEN1.lanm08w14 (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Bauwerk |Art des Bauwerks=Gebäude |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien }} {{Adresse |Bezirk=1 |Straße=Dr.-Karl-Lueger-Ring |Hausnummer=1 |von Ob…“)

Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 1816
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 31.07.2013 durch WIEN1.lanm08w14
  • 1., Universitätsring 1
  • 1., Universitätsstraße 7

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!


Universitätsbibliothek.

Im Stiftsbrief der Universität von Rudolf IV. (1365) war eine "gemaine Puechkammer und Libreye" vorgesehen; im Universitätsviertel entstanden Fakultäten-, Kollegien- und Bursenbibliotheken.

Ende 15. Jahrhundert entwickelte sich die Bibliothek der Artistenfakultät zur Universitätsbibliothek und erhielt einen eigenen Bibliothekstrakt ("Liberey" auf Wolmuets Stadtplan 1547); sie erlebte zur Zeit des Humanismus (um 1500) eine Blütezeit, danach aber (Glaubenskämpfe, Türkenkriege usw.) einen Niedergang. 1756 wurde die Universitätsbibliothek aufgelöst; die Bestände kamen an die Hofbibliothek.

Im Zuge der Reform des Bibliothekswesens unter Maria Theresia erfolgte 1774 eine Neugründung (Wiedereröffnung am 13. Mai 1777 im Collegium Academicum, Postgasse; öffentlich zugängliche Bibliothek); den Grundstock bildeten 45.000 Bände aus aufgelassenen Wiener Jesuitenbibliotheken, nach der josephinischen Klosterreform folgten Bücher aus aufgelösten Wiener und niederösterreichischen Klöstern, außerdem Bestände aus öffentlichen Stiftungsbibliotheken. 1781 wurde das Pflichtexemplarrecht für Druckwerke aus Wien und Niederösterreich eingeführt, 1810 wurde ein systematischer Katalog angelegt. 1827-1829 kam es zu einem Erweiterungsbau. 1834 bewarb sich Grillparzer um die Direktorenstelle. Unter Direktor Friedrich Leithe erfolgten die Planungen für die Universität im neuen Universitätsgebäude am Ring (Übersiedlung 1.-15. September 1884; Magazinkapazität für 300.000 Bände zuzüglich unausgegebenen Reservemagazine für 150.000 Bde.). Die Aufstellung und Erschließung wurde modernisiert (Einfuhrung des Fachreferentensystems [Personalstand 18], Numerus currens, Vorbereitung eines Nominalkatalogs [1901-1905, 60 Bände] und eines Schlagwortkatalogs [1906-1913]).

Um 1900 war die Universität die führende öffentliche Bibliothek der Monarchie. 1906 besaß die Universitätsbibliothek 707.188 Bände. (Personalstand 59). 1932 erfolgte die Einführung der Katalogisierungsregeln "Preußische Instruktionen".

Während des zweiten Weltkriegs wurden 1943/1944 1,2 Millionen Bände in niederösterreichischen Schlösser und Burgen verlagert; die Universitätsbibliothek selbst erlitt Schäden durch Bombentreffer. Nach dem Rücktransport (1945-1947) wurde ein Verlust von rund 113.000 Bänden festgestellt. Durch bauliche Veränderungen (Hebung des Lesesaalbodens) konnte ein zusätzliches Magazin für 80.000 Bände geschaffen werden. Die Wiedereröffnung der Universitätsbibliothek erfolgte am 28. Juni 1951. Ein projektierter Neubau wurde zugunsten des Baus des Neuen Institutsgebäudes (1,Universitätsstraße 7; 1958-1962 [ehemals Korpskommandogebäude ]) zurückgestellt, doch erhielt die Universitätsbibliothek im Hauptgebäude zusätzlichen Raum.

Das HschOG 1955 führte zur zentralen Katalogisierung von Institutsbibliotheken und zum Aufbau eines Zentralkatlogs der Institute. 1963 erreichte die Universitätsbibliothek einen Bestand von 1,506.229 Bänden (Personalstand 77), 1964/1965 wurde der ehemalige Aufgang vom Hof zur Universität zu einem Depot umgestaltet, 1969-1974 erfolgte die Neuaufstellung der Bestände in den Magazinen, 1972 die Anlage eines neuen Schlagwortkatalogs, eines systematischen Katalogs und die Sonderaufstellung der Druckwerke des 16./17. Jahrhunderts. Das UOG 1975 faßte die Hauptbibliothek und alle Fakultäten-, Fach-, Institute- und Klinikbibliotheken der Universität Wiens zusammen, 1976 wurde der Periodika-Zentralkatalog aufgebaut, 1979 kam es zur Einrichtung von Ausbildungslehrgängen, 1980 zur Eröffnung der Informationsvermittlungsstelle für maschinelle Literatursuche, 1981 zu einem Konzept für die Strukturverbesserung. (Errichtung dezentraler Fakultäts- und Fachbibliotheken und Erweiterung der Hauptbibliothek), 1989 zum Abbruch der Zettelkataloge der Hauptbibliothek und zum Beginn der EDV-Karte im System BIBOS.

Die Universität verfügte 1995 (nach Errichtung der Zentralbibliothek für Medien und der damit verbundenen Bestandsausgliederung) neben der Hauptbibliothek über vier Fakultäts-, 29 Fachbibliotheken sowie Instituts- und Klinikbibliotheken mit insgesammt 5,088.028 Bänden (davon Hauptbibliothek 2,248.225) und 20.449 (Hauptbibliothek 8.844) laufend. Periodika sowie 149 CD-ROM Datenbanken.

Direktoren

Literatur

  • Walter Pongratz: Geschichte der Universiätsbibliothek Wien. 1977
  • Ronald Zwanziger [Red.], 100 Jahre Universitätsbibliothek Wien im Haus am Ring 1884-1984. In: Biblos-Schriften 126, 1984
  • Jahresbericht der Universitätsbibliothek Wien