Theresianische Akademie (Gebäude): Unterschied zwischen den Versionen

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Theresianische Akademie ([[4]], [[Favoritenstraße]] 15).  
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Theresianische Akademie ([[4]]., [[Favoritenstraße]] 15). Siehe: [[Theresianische Akademie (Institution)]]
 
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==Institution==
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Am 24. Februar 1746 verkaufte [[Maria Theresia]] die [[Favorita]] dem [[Jesuiten]]orden mit der Auflage, dort ein Gymnasium für Adelssöhne einzurichten (Eröffnung November 1746). Da die Mittel für den Betrieb nicht ausreichten, zog die Monarchin die Anstalt an sich und wandelte sie mit Dekreten vom 30. Dezember 1749 und 30. Oktober 1751 in eine kaiserliche Stiftung um, die ihren Namen trug; für eine ausreichende Dotierung wurde gesorgt, die Bibliothek des 1736 verstorbenen [[Pius Nikolaus von Garelli|Nikolaus Garelli]] der Anstalt gewidmet. Die Oberaufsicht wurde einem Kurator übertragen. 1778 wurde die Savoyensche Ritterakademie (bisher auf der [[Laimgrube (Vorstadt)|Laimgrube]]) dem "Collegium Theresianum" eingegliedert, 1782 auch die bis dahin in Brünn bestandene Adelsakademie. Nach der Aufhebung des [[Jesuiten]]ordens (1773) wurde der Unterricht von [[Piaristen]]patres, Weltgeistlichen und einigen Exjesuiten besorgt. Am 20. November 1783 hob [[Joseph II.]] die Theresianische Akademie auf; in das Gebäude kam 1784 die Ingenieurakademie (bisher [[Laimgrube (Vorstadt)|Laimgrube]]; [[Stiftkaserne]]). Mit Handschreiben vom 9. Septmber 1797 stellte [[Franz II. (I.)|Franz II.]] die Theresianische Akademie wieder her, die Ingenieurakademie kehrte auf die [[Laimgrube (Vorstadt)|Laimgrube]] zurück. Den Unterricht besorgten neuerlich [[Piaristen]], neben ihnen zunehmend weltliche Lehrer. Im Revolutionsjahr 1848 wurde der Unterricht, da immer wieder durch Einquartierungen von Nationalgarden gestört, mit 1. Juni eingestellt, im Oktober/November waren Truppen von Jellacic einquartiert, der Unterricht begann wieder am 18. Dezember. Mit kaiserlichen Entschluss vom 29. September 1849 wurde die Theresianische Akademie reformiert. Sie stand nun auch Nichtadeligen offen, die Aufsicht führte das Unterrichtsministerium, dem Kuratorium blieb nur mehr die Vermögensverwaltung. Dem Piaristenorden wurde der Unterricht entzogen. 1883-1904 wurde ein Teil des Gebäudes der Orientalischen Akademie überlassen. In der Nationalsozialistischen-Zeit von Berlin aus beaufsichtigt, wurde die Theresianische Akademie am 13. März 1939 in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (NAPOLA) umgewandelt. 1945-1955 gab es keinen Unterricht; das Gebäude wurde zuerst von der sowjetrussischen Besatzungsmacht, dann von der USIA (=Verwaltung des sowjetischen Eigentums in Österreich) genutzt. Erst am 20. September 1955 konnte das Gebäude wieder von der Theresianischen Akademie übernommen werden. Nach umfangreichen Reparaturarbeiten wurde der Schulbetrieb am 16. September 1957 wieder aufgenommen. Am 19. September 1964 wurde in einem Teil des Gebäudes die Diplomatische Akademie eröffnet. Erstmals im Schuljahr 1989/1990 wurden auch Mädchen in die Theresianische Akademie aufgenommen. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler besucht die Anstalt "vollintern" (mit Nächtigung und Verpflegung), der Rest nur "halbintern" (tagsüber bis 18 Uhr). Im September 2011 wurde das Bildungsangebot durch einen Kindergarten (K.i.T.) und eine Volksschule erweitert.Seit dem Bundesstiftungs- und Fondsgesetz 2015obliegt die Geschäftsführung einem 2-köpfigen Stiftungsvorstand (u.a. Entscheidung über Aufnahmen). Das Kuratorium (Vorsitzender der Kurator) überwacht die die Geschäftsführung und Gebarung, die Einhaltung der Satzung sowie der Beschlüsse und Weisungen des Kuratoriums.
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Ursprünglich stand hier ein Gutshof (Mittelteil des heutigen Komplexes). Als früheste Eigentümer sind Jaekmir, Schwiegersohn des Urbetsch (1288), dann seine Witwe nachweisbar. Weitere Besitzer waren um 1359/1361 Haunold I. Schuchler, 1367 dessen Witwe Elsbeth, geborene Poll, 1393 Anna, Gattin des Michel Vink, und 1403 deren Witwer [[Rudolf Angerfelder]] († 1419; nach ihm "[[Angerfelderhof]]" genannt) bekannt; Angerfelders Sohn Jörg verkaufte das Gut 1424 an Hans Plankner, Mauter zu Aschach. 1450 kam es durch Kauf an Johann II. Graf [[Schaunberg]] († 1453); im Besitz seiner Nachkommen blieb der "[[Schaunbergerhof]] bis zum Erlöschen des Geschlechts 1559. Um 1542/1558 erwarb ihn der Großunternehmer Andreas Pögl Freiherr von Reiffenstein (nach ihm "[[Pöglhof]]" genannt), seine Erben verkauften ihn 1584 an Wolf Sinnich.  
  
==Gebäude==
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Nach mehrfachem Besitzerwechsel kam das Gut zu dem Äcker, Wiesen und [[Wein]]gärten gehörten, am 18. Oktober 1614 durch Kauf an das Kaiserhaus, wurde zunächst nacheinander den Gattinnen beziehungsweise Witwen [[Matthias]]' († 1619), [[Ferdinand II. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinands II.]] († 1637) und [[Ferdinand III. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinands III.]] († 1657) zur Nutznießung überlassen und unter dem Namen "[[Favorita]]" ("Die Bevorzugte", nachweisbar ab 1642, als [[Favoritahof (4, Wieden)| Favoritahof]] schon 1623) zu einem Lustschloss mit Lustgarten (Anlage 1642-1655 durch [[Giovanni Battista Carlone]]) umgebaut (vor 1657 Anbau einer Kapelle an der Südseite, Teich schon 1623 erwähnt). Die [[Favorita]] war bevorzugter Sommersitz unter [[Leopold I.]], [[Joseph I.]] und [[Karl VI.]] Unter [[Leopold I.]] erfolgten 1657-1660 der Anbau eines großen Hofs an der Südseite (und die Ausgestaltung des Gartens), nach Verwüstung durch die [[Türken]] ([[Zweite Türkenbelagerung (1683)]]) 1686-1690 seine Umgestaltung (Aufstockung auf drei Geschoße, Quertrakt im Hof, [[Baumeister]] [[Christian Alexander Oedtl]]). 1711 verkaufte [[Joseph I.]] einen Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen an [[Gundacker Thomas Starhemberg|Gundacker Thomas Graf Starhemberg]] ([[Schaumburgergrund (Vorstadt)|Schaumburgergrund]]). Nach Übernahme der [[Favorita]] durch die [[Theresianische Akademie]] (1749) wurden 1755-1774 das "Untere Stöckl" im Norden und das "Obere Stöckl" im Süden angebaut, 1875/1876 und 1883/1884 der südliche Quertrakt aufgestockt sowie der Gartentrakt und der Konsulartrakt errichtet; 1944/1945 wurde die Anlage durch [[Luftkrieg|Bomben]] und Granaten schwer beschädigt. Im Zuge der Wiederherstellung (1956-1964) wurden verschiedene Nebengebäude beseitigt.
Ursprünglich stand hier ein Gutshof (Mittelteil des heutigen Komplexes). Als früheste Eigentümer sind Jaekmir, Schwiegersohn des Urbetsch (1288), dann seine Witwe nachweisbar. Weitere Besitzer waren um 1359/1361 Haunold I. Schuchler, 1367 dessen Witwe Elsbeth, geborene Poll, 1393 Anna, Gattin des Michel Vink, und 1403 deren Witwer [[Rudolf Angerfelder]] († 1419; nach ihm "Angerfelderhof" genannt) bekannt; Angerfelders Sohn Jörg verkaufte das Gut 1424 an Hans Plankner, Mauter zu Aschach. 1450 kam es durch Kauf an Johann II. Graf Schaunberg († 1453); im Besitz seiner Nachkommen blieb der "Schaunbergerhof bis zum Erlöschen des Geschlechts 1559. Um 1542/1558 erwarb ihn der Großunternehmer Andreas Pögl Freiherr von Reiffenstein (nach ihm "[[Pöglhof]]" genannt), seine Erben verkauften ihn 1584 an Wolf Sinnich. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kam das Gut zu dem Äcker, Wiesen und Weingärten gehörten, am 18. Oktober 1614 durch Kauf an das Kaiserhaus, wurde zunächst nacheinander den Gattinnen beziehungsweise Witwen [[Matthias]]' († 1619), [[Ferdinand II. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinands II.]] († 1637) und [[Ferdinand III. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinands III.]] († 1657) zur Nutznießung überlassen und unter dem Namen "[[Favorita]]" ("Die Bevorzugte", nachweisbar ab 1642, als [[Favoritahof (4, Wieden)| Favoritahof]] schon 1623) zu einem Lustschloss mit Lustgarten (Anlage 1642-1655 durch [[Giovanni Battista Carlone]]) umgebaut (vor 1657 Anbau einer Kapelle an der Südseite, Teich schon 1623 erwähnt). Die [[Favorita]] war bevorzugter Sommersitz unter [[Leopold I.]], [[Joseph I.]] und [[Karl VI.]] Unter [[Leopold I.]] erfolgten 1657-1660 der Anbau eines großen Hofs an der Südseite (und die Ausgestaltung des Gartens), nach Verwüstung durch die Osmanen (1683) 1686-1690 seine Umgestaltung (Aufstockung auf drei Geschosse, Quertrakt im Hof, Baumeister Oedtl). 1711 verkaufte [[Joseph I.]] einen Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen an Gundacker [[Gundacker Thomas Starhemberg|Thomas Graf Starhemberg]] ([[Schaumburgergrund (Vorstadt)|Schaumburgergrund]]). Nach Übernahme der [[Favorita]] durch die Theresianische Akademie (1749) wurden 1755-1774 das "Untere Stöckl" im Norden und das "Obere Stöckl" im Süden angebaut, 1875/1876 und 1883/1884 der südliche Quertrakt aufgestockt sowie der Gartentrakt und der Konsulartrakt errichtet; 1944/1945 wurde die Anlage durch Bomben und Granaten schwer beschädigt. Im Zuge der Wiederherstellung (1956-1964) wurden verschiedene Nebengebäude beseitigt.
 
  
 
==Inneres==
 
==Inneres==
Im Kuratorium befindet sich das Goldkabinett (um 1725), daneben das Sterbezimmer [[Karl VI.|Karls VI.]], ein Raum mit Baldwerkstuck (um 1725). Im Peregrinsaal (wohl verballhornt aus Pellegrinisaal) finden sich ein Wandgemälde, um 1725 (fünf Tugenden, vermutlich von Giovanni Antonio Pellegrini, freigelegt 1984), eine Bibliothek (um 1748/1750), die Kapelle St. Michael (im Kern um 1630/1640, Umgestaltung 1797). Der Wiederaufbau nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde über Jahrzehnte durch die Tätigkeit von Architekten Erich Schlöss geprägt, dem die Ausgestaltung des Theresianums in seiner heutigen Gestalt zu danken ist. Im Zuge seiner Tätigkeit wurden einige Nebengebäude entfernt; der 1945 zerstörte Konsulartrakt wurde 1964 von Schlöss neu erbaut (Wiedereröffnung der Diplomatischen Akademie am 19. September 1964); 1961 wurde der Reitschultrakt von [[Alfons Hetmanek]] (der 1953-1962 am Wiederaufbau des Theresianums beteiligt war) neu gestaltet; 1979-1983 wurde das Ballhaus ausgebaut; siehe auch [[Stiftkaserne|K. k. Ingenieurakademie]], [[Konsularakademie]], [[Orientalische Akademie]], [[Savoyische Adelige Akademie|Savoyrnsche Akademie]], [[Schaumburgergrund (Vorstadt)|Schaumburgergrund]], [[Schloß Schönbrunn|Schönbrunn]], [[Stiftkaserne]], [[Theresianumgasse]].
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Im Kuratorium befindet sich das Goldkabinett (um 1725), daneben das Sterbezimmer [[Karl VI.|Karls VI.]], ein Raum mit Baldwerkstuck (um 1725). Im Peregrinsaal (wohl verballhornt aus Pellegrinisaal) finden sich ein Wandgemälde, um 1725 (fünf Tugenden, vermutlich von Giovanni Antonio Pellegrini, freigelegt 1984), eine Bibliothek (um 1748/1750), die [[St.-Michaels-Kapelle im Theresianum|Kapelle St. Michael]] (im Kern um 1630/1640, Umgestaltung 1797). Der Wiederaufbau nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde über Jahrzehnte durch die Tätigkeit von [[Architekten]] Erich Schlöss geprägt, dem die Ausgestaltung des Theresianums in seiner heutigen Gestalt zu danken ist. Im Zuge seiner Tätigkeit wurden einige Nebengebäude entfernt; der 1945 zerstörte Konsulartrakt wurde 1964 von Schlöss neu erbaut (Wiedereröffnung der [[Diplomatische Akademie|Diplomatischen Akademie]] am 19. September 1964); 1961 wurde der Reitschultrakt von [[Alfons Hetmanek]] (der 1953-1962 am Wiederaufbau des Theresianums beteiligt war) neu gestaltet; 1979-1983 wurde das Ballhaus ausgebaut.
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Siehe auch [[Stiftkaserne|K. k. Ingenieurakademie]], [[Konsularakademie]], [[Orientalische Akademie]], [[Savoyische Adelige Akademie]], [[Schaumburgergrund (Vorstadt)|Schaumburgergrund]], [[Schloss Schönbrunn]], [[Theresianumgasse]].
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==Quellen==
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*[https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1142470 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Theresianum]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Alexander Bachner: Bilder aus der theresianische Vergangenheit. 1996  
 
*Alexander Bachner: Bilder aus der theresianische Vergangenheit. 1996  
 
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 161 ff.
 
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 161 ff.
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*Cicalek Theodor: Beiträge zur Geschichte des Theresianums in Wien: Theresianische Akademie 1872
 
*Festschrift: "Colloquium Theresianum" zum 250jährigen Jubiläum der Theresianischen Akademie. 1996  
 
*Festschrift: "Colloquium Theresianum" zum 250jährigen Jubiläum der Theresianischen Akademie. 1996  
*Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2); S. 235 ff.
 
*Cicalek Theodor: Beiträge zur Geschichte des Theresianums in Wien: Theresianische Akademie 1872
 
*Carl Hofbauer: Die Wieden mit den Edelsitzen Conradswerd, Mühlfeld, Schaumburgerhof und dem Freigrunde Hungerbrunn. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien: Gorischek 1864, S. 83 ff.
 
 
*Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 265 ff.
 
*Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 265 ff.
 
*Eugen Guglia: Das Theresianum in Wien. 1912
 
*Eugen Guglia: Das Theresianum in Wien. 1912
 
*Eugen Guglia, Rudolf Taschner, Heinz Kroll: Das Theresianum in Wien. Wien / Köln / Weimar 1996
 
*Eugen Guglia, Rudolf Taschner, Heinz Kroll: Das Theresianum in Wien. Wien / Köln / Weimar 1996
 
*Eugen Guglia, Rudolf Taschner, Heinz Kröll, Stephan Nagler: Die Theresianische Akademie; erweiterte Neuauflage. Herausgeber: Stiftung Theresianische Akademie im Eigenverlag Wien 2015   
 
*Eugen Guglia, Rudolf Taschner, Heinz Kröll, Stephan Nagler: Die Theresianische Akademie; erweiterte Neuauflage. Herausgeber: Stiftung Theresianische Akademie im Eigenverlag Wien 2015   
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*Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2); S. 235 ff.
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*Carl Hofbauer: Die Wieden mit den Edelsitzen Conradswerd, Mühlfeld, Schaumburgerhof und dem Freigrunde Hungerbrunn. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien: Gorischek 1864, S. 83 ff.
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*L. Igállfy-Igály: Die Favorita im Türkenjahr 1683. In: Jahresberichte Theresianische Akademie 1983, S. 25 ff.
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*L. Igállfy-Igály: Das Theresianum. Werden und Wandlungen in 3 Jahrhunderten. In: ebenda 1980, S.18 ff.
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*L. Igállfy-Igály: Bibliotheca Theresiana Rediviva und ihre Bibliothekare 1735-1968. In: ebenda 1968, S. 29 ff.
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*L. Igállfy-Igály: Das Theresianum. Wiege des Turnunterrichts in Österreich. In: ebenda 1978, S. 23 ff.
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*L. Igállfy-Igály: Das Theresianum - seine Wandlungen zu Lebzeiten der Stifterin. In: Walter Koschatzky [Hg.]: Maria Theresia und ihre Zeit. Salzburg 1980, S. 239 ff.
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* Jahresberichte der Theresianischen Akademie
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*Karl VI. 1685-1740. Katalog der Theresianischen Akademie 1990
 
*Erich Schlöss: Das Theresianum. Ein Beitrag zur Bezirksgeschichte der Wieden. Mit einer kunsthistorischen Betrachtung von Géza Hajós. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1979 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 5)
 
*Erich Schlöss: Das Theresianum. Ein Beitrag zur Bezirksgeschichte der Wieden. Mit einer kunsthistorischen Betrachtung von Géza Hajós. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1979 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 5)
 
*Erich Schlöss: Zur Baugeschichte des Theresianums von den Anfängen bis 1683. In: Jahresberichte Theresianische Akademie 1974 / 1975
 
*Erich Schlöss: Zur Baugeschichte des Theresianums von den Anfängen bis 1683. In: Jahresberichte Theresianische Akademie 1974 / 1975
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*Erich Schlöss: Ludwig Igállfy-Igály: Renovierung des Peregrinsaales und Freilegung barocker Fresken. In: Jahresberichte 1984 / 1985 der Theresianischen Akademie. S. 19 ff.  
 
*Erich Schlöss: Ludwig Igállfy-Igály: Renovierung des Peregrinsaales und Freilegung barocker Fresken. In: Jahresberichte 1984 / 1985 der Theresianischen Akademie. S. 19 ff.  
 
*Erich Schlöss.: Franz Ögg (Bilder Heinz Kroll): Das Theresianum auf der Wieden. 1983
 
*Erich Schlöss.: Franz Ögg (Bilder Heinz Kroll): Das Theresianum auf der Wieden. 1983
* Jahresberichte der Theresianischen Akademie
 
 
*Johann Schwarz: Geschichte der k. k. theresianischen Akademie von ihrer Gründung bis zum Curatorium Adolf Ritter von Schmerling 1746-1865. 1890  
 
*Johann Schwarz: Geschichte der k. k. theresianischen Akademie von ihrer Gründung bis zum Curatorium Adolf Ritter von Schmerling 1746-1865. 1890  
 
*Johann Schwarz: Die kaiserliche Sommerresidenz Favorita auf der Wieden in Wien 1615 bis 1746, Wien 1898
 
*Johann Schwarz: Die kaiserliche Sommerresidenz Favorita auf der Wieden in Wien 1615 bis 1746, Wien 1898
 
*Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 348 ff.
 
*Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 348 ff.
*L. Igállfy-Igály: Die Favorita im Türkenjahr 1683. In: Jahresberichte Theresianische Akademie 1983, S. 25 ff.
 
*L. Igállfy-Igály: Das Theresianum. Werden und Wandlungen in 3 Jahrhunderten. In: ebenda 1980, S.18 ff.
 
*L. Igállfy-Igály: Bibliotheca Theresiana Rediviva und ihre Bibliothekare 1735-1968. In: ebenda 1968, S. 29 ff.
 
*L. Igállfy-Igály: Das Theresianum. Wiege des Turnunterrichts in Österreich. In: ebenda 1978, S. 23 ff.
 
*L. Igállfy-Igály: Das Theresianum - seine Wandlungen zu Lebzeiten der Stifterin. In: Walter Koschatzky [Hg.]: Maria Theresia und ihre Zeit. Salzburg 1980, S. 239 ff.
 
*Karl VI. 1685-1740. Katalog der Theresianischen Akademie 1990
 

Aktuelle Version vom 11. April 2024, 15:10 Uhr

Favoritenstraße 15, Theresianum, um 1901
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1751
Datum bis
Andere Bezeichnung Theresianum
Frühere Bezeichnung Favorita
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Erich Schlöss
Prominente Bewohner
PageID 24124
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 11.04.2024 durch DYN.kuhni74
Bildname HMW 024877 00001.jpg
Bildunterschrift Favoritenstraße 15, Theresianum, um 1901
  • 4., Favoritenstraße 15

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48° 11' 35.12" N, 16° 22' 15.17" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Theresianische Akademie (4., Favoritenstraße 15). Siehe: Theresianische Akademie (Institution)

Portal.
Theresianum

Ursprünglich stand hier ein Gutshof (Mittelteil des heutigen Komplexes). Als früheste Eigentümer sind Jaekmir, Schwiegersohn des Urbetsch (1288), dann seine Witwe nachweisbar. Weitere Besitzer waren um 1359/1361 Haunold I. Schuchler, 1367 dessen Witwe Elsbeth, geborene Poll, 1393 Anna, Gattin des Michel Vink, und 1403 deren Witwer Rudolf Angerfelder († 1419; nach ihm "Angerfelderhof" genannt) bekannt; Angerfelders Sohn Jörg verkaufte das Gut 1424 an Hans Plankner, Mauter zu Aschach. 1450 kam es durch Kauf an Johann II. Graf Schaunberg († 1453); im Besitz seiner Nachkommen blieb der "Schaunbergerhof bis zum Erlöschen des Geschlechts 1559. Um 1542/1558 erwarb ihn der Großunternehmer Andreas Pögl Freiherr von Reiffenstein (nach ihm "Pöglhof" genannt), seine Erben verkauften ihn 1584 an Wolf Sinnich.

Nach mehrfachem Besitzerwechsel kam das Gut zu dem Äcker, Wiesen und Weingärten gehörten, am 18. Oktober 1614 durch Kauf an das Kaiserhaus, wurde zunächst nacheinander den Gattinnen beziehungsweise Witwen Matthias' († 1619), Ferdinands II. († 1637) und Ferdinands III. († 1657) zur Nutznießung überlassen und unter dem Namen "Favorita" ("Die Bevorzugte", nachweisbar ab 1642, als Favoritahof schon 1623) zu einem Lustschloss mit Lustgarten (Anlage 1642-1655 durch Giovanni Battista Carlone) umgebaut (vor 1657 Anbau einer Kapelle an der Südseite, Teich schon 1623 erwähnt). Die Favorita war bevorzugter Sommersitz unter Leopold I., Joseph I. und Karl VI. Unter Leopold I. erfolgten 1657-1660 der Anbau eines großen Hofs an der Südseite (und die Ausgestaltung des Gartens), nach Verwüstung durch die Türken (Zweite Türkenbelagerung (1683)) 1686-1690 seine Umgestaltung (Aufstockung auf drei Geschoße, Quertrakt im Hof, Baumeister Christian Alexander Oedtl). 1711 verkaufte Joseph I. einen Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen an Gundacker Thomas Graf Starhemberg (Schaumburgergrund). Nach Übernahme der Favorita durch die Theresianische Akademie (1749) wurden 1755-1774 das "Untere Stöckl" im Norden und das "Obere Stöckl" im Süden angebaut, 1875/1876 und 1883/1884 der südliche Quertrakt aufgestockt sowie der Gartentrakt und der Konsulartrakt errichtet; 1944/1945 wurde die Anlage durch Bomben und Granaten schwer beschädigt. Im Zuge der Wiederherstellung (1956-1964) wurden verschiedene Nebengebäude beseitigt.

Inneres

Im Kuratorium befindet sich das Goldkabinett (um 1725), daneben das Sterbezimmer Karls VI., ein Raum mit Baldwerkstuck (um 1725). Im Peregrinsaal (wohl verballhornt aus Pellegrinisaal) finden sich ein Wandgemälde, um 1725 (fünf Tugenden, vermutlich von Giovanni Antonio Pellegrini, freigelegt 1984), eine Bibliothek (um 1748/1750), die Kapelle St. Michael (im Kern um 1630/1640, Umgestaltung 1797). Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurde über Jahrzehnte durch die Tätigkeit von Architekten Erich Schlöss geprägt, dem die Ausgestaltung des Theresianums in seiner heutigen Gestalt zu danken ist. Im Zuge seiner Tätigkeit wurden einige Nebengebäude entfernt; der 1945 zerstörte Konsulartrakt wurde 1964 von Schlöss neu erbaut (Wiedereröffnung der Diplomatischen Akademie am 19. September 1964); 1961 wurde der Reitschultrakt von Alfons Hetmanek (der 1953-1962 am Wiederaufbau des Theresianums beteiligt war) neu gestaltet; 1979-1983 wurde das Ballhaus ausgebaut.

Siehe auch K. k. Ingenieurakademie, Konsularakademie, Orientalische Akademie, Savoyische Adelige Akademie, Schaumburgergrund, Schloss Schönbrunn, Theresianumgasse.

Quellen

Literatur

  • Alexander Bachner: Bilder aus der theresianische Vergangenheit. 1996
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 161 ff.
  • Cicalek Theodor: Beiträge zur Geschichte des Theresianums in Wien: Theresianische Akademie 1872
  • Festschrift: "Colloquium Theresianum" zum 250jährigen Jubiläum der Theresianischen Akademie. 1996
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 265 ff.
  • Eugen Guglia: Das Theresianum in Wien. 1912
  • Eugen Guglia, Rudolf Taschner, Heinz Kroll: Das Theresianum in Wien. Wien / Köln / Weimar 1996
  • Eugen Guglia, Rudolf Taschner, Heinz Kröll, Stephan Nagler: Die Theresianische Akademie; erweiterte Neuauflage. Herausgeber: Stiftung Theresianische Akademie im Eigenverlag Wien 2015
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2); S. 235 ff.
  • Carl Hofbauer: Die Wieden mit den Edelsitzen Conradswerd, Mühlfeld, Schaumburgerhof und dem Freigrunde Hungerbrunn. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien: Gorischek 1864, S. 83 ff.
  • L. Igállfy-Igály: Die Favorita im Türkenjahr 1683. In: Jahresberichte Theresianische Akademie 1983, S. 25 ff.
  • L. Igállfy-Igály: Das Theresianum. Werden und Wandlungen in 3 Jahrhunderten. In: ebenda 1980, S.18 ff.
  • L. Igállfy-Igály: Bibliotheca Theresiana Rediviva und ihre Bibliothekare 1735-1968. In: ebenda 1968, S. 29 ff.
  • L. Igállfy-Igály: Das Theresianum. Wiege des Turnunterrichts in Österreich. In: ebenda 1978, S. 23 ff.
  • L. Igállfy-Igály: Das Theresianum - seine Wandlungen zu Lebzeiten der Stifterin. In: Walter Koschatzky [Hg.]: Maria Theresia und ihre Zeit. Salzburg 1980, S. 239 ff.
  • Jahresberichte der Theresianischen Akademie
  • Karl VI. 1685-1740. Katalog der Theresianischen Akademie 1990
  • Erich Schlöss: Das Theresianum. Ein Beitrag zur Bezirksgeschichte der Wieden. Mit einer kunsthistorischen Betrachtung von Géza Hajós. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1979 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 5)
  • Erich Schlöss: Zur Baugeschichte des Theresianums von den Anfängen bis 1683. In: Jahresberichte Theresianische Akademie 1974 / 1975
  • Erich Schlöss: Auffindung von Wandfresken im Peregrinsaal des Theresianums. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Hg. vom Österreichischen Bundesdenkmalamt. Horn/Wien: Berger / Wien/München: Schroll 39 (1985), S. 122 ff.
  • Erich Schlöss: Die Favorita auf der Wieden um 1700. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 46 (1991), S.162 ff.
  • Erich Schlöss: Ludwig Igállfy-Igály: Renovierung des Peregrinsaales und Freilegung barocker Fresken. In: Jahresberichte 1984 / 1985 der Theresianischen Akademie. S. 19 ff.
  • Erich Schlöss.: Franz Ögg (Bilder Heinz Kroll): Das Theresianum auf der Wieden. 1983
  • Johann Schwarz: Geschichte der k. k. theresianischen Akademie von ihrer Gründung bis zum Curatorium Adolf Ritter von Schmerling 1746-1865. 1890
  • Johann Schwarz: Die kaiserliche Sommerresidenz Favorita auf der Wieden in Wien 1615 bis 1746, Wien 1898
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 348 ff.