Therese Krones

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Daten zur Person
Personenname Krones, Therese
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 21060
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. Oktober 1801
Geburtsort Freudenthal, Österreichisch-Schlesien (Bruntál, Tschechien)
Sterbedatum 28. Dezember 1830
Sterbeort Leopoldstadt 503
Beruf Schauspielerin, Soubrette
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 16.05.2014 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle St. Marxer Friedhof dann Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32A, Nummer 45A
  • 2., Praterstraße 33 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Krones Therese, * 7. Oktober 1801 Freudenthal, Österreichisch-Schlesien (Bruntál, Tschechien; Gedenktafel, enthüllt 1901), † 28. Dezember 1830 Leopoldstadt 503 (Gasthof "Zur Weintraube"; 2, Praterstraße 33; St. Marxer Friedhof dann Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32A, Nummer 45A), Schauspielerin, Soubrette.

Kam als Tochter des ehemaligen Kürschnermeisters Josef Krones zur Welt, der sein Handwerk aufgegeben und mit Frau und Kindern (Josef und Therese) eine Wanderschauspieltruppe gegründet hatte. Bereits 1811 wurde sie für Kinderrollen in Brünn engagiert, kam dann über Temesvár nach Wien, wo sie am 22. Jänner 1812 mit ihrem Vater am Leopoldstädter Theater gastierte; im Oktober 1816 spielte die Familie am Josefstädter Theater. Nach der Trennung von ihren Eltern ging sie nach Agram, im Oktober 1820 nach Graz, dann nach Laibach und kehrte 1821 nach Wien zurück, wo sie am 7. Oktober 1821 in Joachim Perinets "Evakathel und Schnudi" am Leopoldstädter Theater auftrat. Der große künstlerische Durchbruch gelang ihr jedoch erst Anfang 1824 mit der Darstellung der Zilly in Adolf Bäuerles Zauberoper "Aline" und der Rosamunde in dessen Feenoper "Lindane". Sie bezauberte durch Anmut, Charme und Liebenswürdigkeit und verstand es, das Publikum durch ihr überschäumendes Temperament und ihre treffsichere Komik mitzureißen. Krones beherrschte mühelos sämtliche Nuancen der Schauspielkunst und stieg bald zum Vorbild aller Soubretten auf. Ferdinand Raimund schrieb für sie die Rolle des Mariandl in "Der Diamant des Geisterkönigs" (1824) und der Jugend in "Der Bauer als Millionär" (1826), die ihr zu größtem Ruhm verhalfen. Nicht minder erfolgreich spielte sie die Phantasie in "Die gefesselte Phantasie", Fisperl in "Gisperl und Fisperl" und die Luise in der Bäuerle-Parodie auf "Kabale und Liebe". Selbst die Bekanntschaft mit dem als Raubmörder entlarvten Severin von Jaroszynski (1827) tat ihrer Beliebtheit keinen Abbruch. Die ihr zugeschriebenen Theaterstücke "Sylphide, das Seefräulein", "Branntweiner und Nebelgeist" sowie "Cleopatra", in denen sie ebenfalls auftrat, dürften jedoch aus der Feder ihres Bruders stammen. Krones zählte zu den Stammgästen des Gasthauses "Zu den drei Hacken" (1, Singerstraße 28), in dem sich eine große Künstlerrunde traf. Am 23. Jänner 1830 trat sie zum letzten Mal in "Julerl, die Putzmacherin" am Josefstädter Theater auf, mit dessen Glanzparodie ihr Name untrennbar verbunden ist. Im selben Monat schied sie von dieser Bühne, um im Theater an der Wien ein Gastspiel zu geben, das sie jedoch krankheitshalber abbrechen mußte.

Daheimhäuschen (19, Hohe Warte 37; Gedenktafel; zerstört); Kronesgasse, Therese-Krones-Park.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Therese Krones (Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, Band 68
  • Emil Pirchan: Therese Krones. 1942 (vollständige Biographie)
  • E. Aldor: Therese Krones. Diss. Univ. Wien. Wien 1934
  • Edith Futter: Die bedeutendsten Schauspielerinnen des Leopoldstädter Theaters in der Zeit von 1800-30, Diss. Univ. Wien. Wien 1965
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 146, 158 f., 275
  • Castelli: Memoiren l, S. 273
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 211
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 192
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 102, 210 f.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), Register
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 99
  • Heinzel: Lexikon der Kulturgeschichte. 1962, S. 238 f.
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 78 ff.
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 221
  • Wiener Zeitung, 28. 12. 1850
  • Allgemeine Theaterzeitung, 04. 01. 1831
  • Roman: Adolf Bäuerle (Pseudonym Otto Hörn): Therese Krones. 1852
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