Stadtplan, Innere Stadt (1774)

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Plan der Inneren Stadt von Joseph Anton nagel
Daten zur Karte
Art der Karte Stadtplan
Originaltitel Grund Riß Der Kay. Königl. Residenz Stadt Wien
Beschreibung Plan der Inneren Stadt
Erscheinungsjahr 1770
Ausfertigung Kupferstich
Maßstab 1:296
Ausrichtung Südsüdwest
Kartenzeichner Joseph Anton Nagel
Orte
Bezirk 1
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 11.11.2015 durch WIEN1.lanm08sch
Bildname WStLA KS Sammelbestand P1 5 2.jpg
Bildunterschrift Plan der Inneren Stadt von Joseph Anton nagel

Übersicht

Der 1773 erschienene Stadtplan von Wien des Hofmathematikers Joseph Anton Nagel war die erste Neuvermessung des verbauten Stadtgebiets seit der Aufnahme durch Leander Anguissola und Jakob Marinoni 1706 (Anguissola-Marinoni-Plan).

Entstehungsgeschichte

In den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts gab es bereits sehr konkrete Überlegungen zur Auflassung der Stadtbefestigung und zur Verbauung des davor liegenden Glacis (ein Vorhaben, das erst fast hundert Jahre später mit dem Ringstraßenbau verwirklicht wurde). Daher wurde 1767 der Hofmathematiker Nagel mit der Vermessung Wiens innerhalb des [Linienwall|Linienwalls]] und der Anfertigung eines Grundrissplans beauftragt. Die tatsächlichen Arbeiten begannen jedoch erst 1770. Noch im selben Jahr war ein großmaßstäbiger Manuskriptplan der Innenstadt fertig, bis 1773 war die gesamte Arbeit, an der auch die Ingenieure Franz Gruß und Joseph Neußner mitwirkten, abgeschlossen. Der Plan ist repräsentativ und detailreich, die Genauigkeit der Aufnahme blieb allerdings hinter jener der Arbeiten Werner Arnold Steinhausens (1710) und Constantin Johann Walters (1750) zurück. Aus finanziellen Gründen kam die Drucklegung des Plans erst 1780/1781 zustande (Stecher Georg Baumgartner), wobei die Darstellung der Festungswerke aus militärischen Gründen verändert werden musste, aber einige Aktualisierungen vorgenommen werden konnten.

Inhalt

Dieser Stadtplan enthält erstmals auch die neuen Konskriptionsnummern, die 1770 angeordnet wurden und die erste offizielle Häusernummerierung darstellen. In der Innenstadt und in jeder einzelnen Vorstadt wurde mit der Nummer 1 neu begonnen und sodann die Häuser durchlaufend fortgezählt. Ein zweibändiges handschriftliches Häuserverzeichnis, das möglicherweise parallel zur Planerstellung entstanden war, wurde 1779 in modifizierter Form gedruckt, als Autor scheint Franz de Ponty auf, der auch an der Konskription mitgewirkt hatte. Mit diesem Plan liegt daher erstmals eine parzellenscharfe Aufnahme des gesamten Stadtgebiets innerhalb des Linienwalls samt Verzeichnis der Hausbesitzer vor, gewissermaßen ein Vorläufer der späteren Katastralaufnahme. Jedenfalls wurde der Nagelsche Plan für das nächste halbe Jahrhundert die Basis aller folgenden Wien-Pläne.

Quellen

Literatur

  • Historischer Atlas von Wien, 13. Lieferung (2010)