Staatskanzlei
48° 12' 30.19" N, 16° 21' 49.61" E zur Karte im Wien Kulturgut
Staatskanzlei, Zentralbehörde für Außenpolitik (1, Ballhausplatz 2; Bundeskanzleramt). Für die Außenpolitik der Habsburgermonarchie und für Angelegenheiten der Dynastie war ab 1705 eine besondere Abteilung der Hofkanzlei zuständig. 1742 wurden diese Agenden der Hofkanzlei entzogen und der neugeschaffenen „Geheimen Haus-, Hof- und Staatskanzlei" (kurz: Staatskanzlei) übertragen, der das Palais am Ballhausplatz ab 1753 allein zur Verfügung stand. Der Behördenleiter (Hof- und Staatskanzler; Staatskanzler) nahm unter den Vorstehern der Zentralbehörden den wichtigsten Platz ein. 1848 trat an die Stelle der Staatskanzlei das „Ministerium des kaiserlichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten", das im selben Haus amtierte.
Liste der Minister
- 1848 Karl Ludwig Graf Ficquelmont, dann
- Johann Philipp Freiherr von Wessenberg-Ampringen,
- 1848-1852 Felix Fürst Schwarzenberg
- 1852-1859 Karl Ferdinand Graf Buol-Schauenstein
- 1859-1864 Johann Bernhard Graf. Rechberg- Rothenlöwen,
- 1864-1866 Alexander Graf Mensdorff-Pouilly
- 1866-1871 Friedrich Ferdinand Freiherr von Beust
- 1871-1879 Julius Graf Andrássy der Ältere
- 1879-1881 Heinrich Freiherr von Haymerle
- 1881-1895 Gustav Graf Kälnoky von Köröspatak
- 1895-1906 Agenor Graf Goluchowski
- 1906-1912 Alois Freiherr (ab 1909 Graf) Lexa von Aehrenthal
- 1912-1915 Leopold Graf Berchtold von Ungarschitz
- 1915-1916 Stephan Freiherr Buriän von Rajecz
- 1916-1918 Ottokar Graf Czernin von Chudenitz
- 1918 nochmals Buriän von Rajecz, dann
- Julius Graf Andrássy der Jünger und schließlich
- Ludwig Freiherr von Flotowien
Literatur
- Ernst C. Hellbling: Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. In: Rechts- und Staatswissenschaften. 13 (1956), S. 290, S. 405, S. 421 ff., 464 ff.
- Erwin Matsch: Geschichte des auswärtigen Dienstes von Österreich(-Ungarn) 1720-1920. 1980
- Adam Wandruszka, Mariella Reininghaus: Der Ballhausplatz. 1984
- Adam Wandruszka: Der Ballhausplatz. Wien [u.a.]: Zsolnay 1984 (Wiener Geschichtsbücher, 33)
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