Spittelberg (Vorstadt): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 5: Zeile 5:
 
|Bezirk=7
 
|Bezirk=7
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 +
|Bildname=Spittelberg.jpg
 +
|Bildunterschrift=Ein Haus in Spittelberg (1969)
 +
|Bildquelle=WStLA, Fotos des Presse- und Informationsdienstes, FC1: 69512/15
 +
|Bildrechte=Wiener Stadt- und Landesarchiv
 
}}
 
}}
 
Spittelberg (7), Vorstadtgemeinde in einem von Museumstraße. Messeplatz, Siebenstern-, Stift-, Burg-, Faßzieher- und Neustiftgasse umgrenzten Bereich. 1525 besaß das Bürgerspital Äcker und Weingärten bei St. Ulrich; 1584 erwarb es dazu noch einen Hof. 1675 begann Christoph Sigmund Kirchberger Gründe zu parzellieren und zu verpachten (1679 urkundlich Krobotengasse. [ [[Krowotendörfel]] ], so benannt nach den kroatischen und ungarischen Bewohnern). 1692 erwarb das Bürgerspital von den Kirchberg. Erben die Grundherrschaft über das Krowotendörfel, das seitdem den Namen Spitalberg (seit etwa 1800 in der heutigen Form Spittelberg) führte. Die neue Herrschaft setzte die Parzellierung fort. Da die nunmehr entstehenden 120 Häuser durch ein enges Gassensystem zusammengedrängt wurden, fehlte fast allen Gebäuden ein Hofraum oder Garten, weshalb der Spittelberg zu den ungesundesten Gebieten Wiens gehörte. 1795 ging der Spittelberg in den Besitz der Gemeinde Wien über. Die für Belagerer günstige Höhenlage des Spittelbergs wurde oft genutzt. Von hier begann 1683 Kara Mustapha mit 24 Kanonen die Beschießung der Wiener Burg, und General Bertrand eröffnete am 11. Mai 1809 ebenfalls von hier aus mit 20 Haubitzen das Feuer auf die Stadt. Bis 1850 war der Spittelberg selbständ. Vorstadtgemeinde, seither ist er ein Teil des Bezirks [[Neubau]] (ursprünglich 6., seit 1861 7. Bezirk). 1975 beginnende Revitalisierungsmaßnahmen führten (im Sinne einer erhaltungswürdigen Schutzzone) zur Restaurierung der noch vorhandenen historischen Bausubstanz (trotz gründerzeitlichen Neubauten konnte der typische Bebauungscharakter einer barocken Vorstadt bewahrt werden).  
 
Spittelberg (7), Vorstadtgemeinde in einem von Museumstraße. Messeplatz, Siebenstern-, Stift-, Burg-, Faßzieher- und Neustiftgasse umgrenzten Bereich. 1525 besaß das Bürgerspital Äcker und Weingärten bei St. Ulrich; 1584 erwarb es dazu noch einen Hof. 1675 begann Christoph Sigmund Kirchberger Gründe zu parzellieren und zu verpachten (1679 urkundlich Krobotengasse. [ [[Krowotendörfel]] ], so benannt nach den kroatischen und ungarischen Bewohnern). 1692 erwarb das Bürgerspital von den Kirchberg. Erben die Grundherrschaft über das Krowotendörfel, das seitdem den Namen Spitalberg (seit etwa 1800 in der heutigen Form Spittelberg) führte. Die neue Herrschaft setzte die Parzellierung fort. Da die nunmehr entstehenden 120 Häuser durch ein enges Gassensystem zusammengedrängt wurden, fehlte fast allen Gebäuden ein Hofraum oder Garten, weshalb der Spittelberg zu den ungesundesten Gebieten Wiens gehörte. 1795 ging der Spittelberg in den Besitz der Gemeinde Wien über. Die für Belagerer günstige Höhenlage des Spittelbergs wurde oft genutzt. Von hier begann 1683 Kara Mustapha mit 24 Kanonen die Beschießung der Wiener Burg, und General Bertrand eröffnete am 11. Mai 1809 ebenfalls von hier aus mit 20 Haubitzen das Feuer auf die Stadt. Bis 1850 war der Spittelberg selbständ. Vorstadtgemeinde, seither ist er ein Teil des Bezirks [[Neubau]] (ursprünglich 6., seit 1861 7. Bezirk). 1975 beginnende Revitalisierungsmaßnahmen führten (im Sinne einer erhaltungswürdigen Schutzzone) zur Restaurierung der noch vorhandenen historischen Bausubstanz (trotz gründerzeitlichen Neubauten konnte der typische Bebauungscharakter einer barocken Vorstadt bewahrt werden).  

Version vom 12. November 2013, 10:30 Uhr

Ein Haus in Spittelberg (1969)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorstadt
Datum von
Datum bis
Name seit 1800
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Krowotendörfel
Benannt nach
Bezirk 7
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 6562
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 12.11.2013 durch WIEN1.lanm08w09
Bildname Spittelberg.jpg
Bildunterschrift Ein Haus in Spittelberg (1969)
Hier befindet / befand sich:

Die Karte wird geladen …

48° 12' 12.11" N, 16° 21' 18.74" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Spittelberg (7), Vorstadtgemeinde in einem von Museumstraße. Messeplatz, Siebenstern-, Stift-, Burg-, Faßzieher- und Neustiftgasse umgrenzten Bereich. 1525 besaß das Bürgerspital Äcker und Weingärten bei St. Ulrich; 1584 erwarb es dazu noch einen Hof. 1675 begann Christoph Sigmund Kirchberger Gründe zu parzellieren und zu verpachten (1679 urkundlich Krobotengasse. [ Krowotendörfel ], so benannt nach den kroatischen und ungarischen Bewohnern). 1692 erwarb das Bürgerspital von den Kirchberg. Erben die Grundherrschaft über das Krowotendörfel, das seitdem den Namen Spitalberg (seit etwa 1800 in der heutigen Form Spittelberg) führte. Die neue Herrschaft setzte die Parzellierung fort. Da die nunmehr entstehenden 120 Häuser durch ein enges Gassensystem zusammengedrängt wurden, fehlte fast allen Gebäuden ein Hofraum oder Garten, weshalb der Spittelberg zu den ungesundesten Gebieten Wiens gehörte. 1795 ging der Spittelberg in den Besitz der Gemeinde Wien über. Die für Belagerer günstige Höhenlage des Spittelbergs wurde oft genutzt. Von hier begann 1683 Kara Mustapha mit 24 Kanonen die Beschießung der Wiener Burg, und General Bertrand eröffnete am 11. Mai 1809 ebenfalls von hier aus mit 20 Haubitzen das Feuer auf die Stadt. Bis 1850 war der Spittelberg selbständ. Vorstadtgemeinde, seither ist er ein Teil des Bezirks Neubau (ursprünglich 6., seit 1861 7. Bezirk). 1975 beginnende Revitalisierungsmaßnahmen führten (im Sinne einer erhaltungswürdigen Schutzzone) zur Restaurierung der noch vorhandenen historischen Bausubstanz (trotz gründerzeitlichen Neubauten konnte der typische Bebauungscharakter einer barocken Vorstadt bewahrt werden).

Häuser

  • 1777: 138
  • 1783: 138
  • 1830: 146
  • 1841: 146
  • 1857: 146

Einwohner

  • 1856: 6.376

Literatur

  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 2 ff.
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 47
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 72 f.
  • Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 115 ff.
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 18 ff.
  • Max Aschinger: Häuser aus dem alten Wien. 1 (1928), S. 37 ff.
  • Friedrich Schlögl: Gesammelte Schriften. S. 2, S. 252 ff.
  • Vorlage:Unbekannt
  • K. Giglleithner, G. Litschauer (Pseudonüm für Emil Karl Blümml, Gustac Gugitz): Der Spittelberg und seine Lieder. 1924
  • Friedrich Reischl: Biedermeierzeit. S. 133 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 424 ff.
  • I. F. Castelli: Memoiren meines Lebens. 1861. S. 120 ff.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958
  • Robert Messner: Die Josefstadt im Vormärz. Historisch-Topographische Darstellung der westlichen Vorstädte (nördliche Hälfte) und westlichen Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1973 (Topographie von Alt-Wien, 3), S. 27 f., S. 57 ff., S. 252 f., S. 262 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 182 f.