Sigismund Kollonitsch

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Daten zur Person
Personenname Kollonitsch, Sigismund von
Abweichende Namensform Kollonitz, Sigismund
Titel Graf
Geschlecht männlich
PageID 13611
GND
Wikidata
Geburtsdatum 30. Mai 1677
Geburtsort Groß-Schützen (ungarisch Nagy-Levärd, slowakisch Velke Leväre; heute SR)
Sterbedatum 12. April 1751
Sterbeort Wien
Beruf Erzbischof von Wien
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 2.09.2013 durch WIEN1.lanm08w04
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Grabmal St. Stephan
  • 1., Rotenturmstraße 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kollonitsch (Kollonitz) Sigismund Graf, * 30. Mai 1677 Groß-Schützen (ungarisch Nagy-Levärd, slowakisch Velke Leväre; heute SR) † 12. April 1751 Wien 1, Rotenturmstraße 2 (Erzbischöfliches Palais; Grabmal St. Stephan, ursprünglich an einem Pfeiler zwischen Mittel- und Nordchor von Johann Nikolaus Moll [1743], 1861 mit Ausnahme der Bildnisbüste und Inschrifttafel zerstört, diese seither Nordwand des Nordchors), Erzbischof von Wien, Sohn des Johann Sigismund Graf Kollonitsch und dessen Gattin Regina, geb. Freiin von Speidl, Enkel eines Cousins von Erzbischof Leopold Karl Graf Kollonitsch, der ihn bei den Jesuiten in Neuhaus (Böhmen) erziehen ließ. Kollonitsch studierte Theologie und Philosophie in Rom (Dr. theol.), wurde 1699 zum Priester geweiht und Domherr in Gran (Esztergom); 1709-1716 war er Bischof von Waitzen (Väc, Ungarn), 1716 Bischof von Wien (am 13. 05. 1717 taufte er Maria Theresia). Als Karl VI. Papst Innozenz XIII. 1719 bat, Wien zum Erzbistum zu erheben und dieser dem Wunsch am 1. Juni 1722 durch die Bulle „Suprema dispositione" entsprach, wurde Kollonitsch 1723 mit großem Zeremoniell das Pallium überreicht (am 26. November 1727 auf Wunsch des Kaisers zum Kardinal erhoben). Am 18. Jänner 1725 wurde das Viertel unter dem Wienerwald von Passau abgetrennt (das sind die damaligen Dekanate Brück/Leitha und Baden mit den Pfarren Hütteldorf, Purkersdorf, Mauerbach, Sievering, Heiligenstadt, Kahlenberg und Klosterneuburg). Außerdem wurde die Wiener Neustadt Wien als Suffraganbistum unterstellt. Der Wiener Erzbischof erhielt den Titel „Protector Germaniae", um den Titel des Salzburgischen Erzbischofs („Primas von Deutschland") nicht zu gefährden. 1725 verkaufte Kollonitsch dem Kaiser das sich seit 1643 im Besitz seiner unmittelbaren Vorfahren befindliche Schloß Obersiebenbrunn im Marchfeld (Bezirk Gänserndorf), der es noch im selben Jahr Prinz Eugen schenkte; dieser ließ es umbauen (berühmter Gartenpavillon mit Fresken von Jonas Drentwett, 1728) und vererbte es seiner Nichte Viktoria (1736), die es wiederum an Kardinal Kollonitsch verkaufte (bis 1874 in Familienbesitz). In der Amtszeit Kollonitschs wurden in Wien bedeutende Barockkirchen errichtet (darunter Peterskirche 1733, Piaristenkirche 1735, Karlskirche 1737 und Ober-St.-Veiter Kirche 1745); 1742 ließ er sich das an die letztgenannte Kirche anschließende Erzbischöfliche Schloß als Sommerresidenz einrichten. Kollonitsch gründete 1718 das „Spanische Spital" (Weihe der Kirche Santa Maria de Mercede 1724), 1724 das Invalidenhaus und ließ 1738-1740 auch das Churhaus erbauen. Wappen über dem Haupttor der Kirche Maria Treu (8).

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Franz Loidl: Geschichte des Erzbischofs zu Wien. 1983, S 114 ff., 337
  • Franz Loidl: Martin Krexner: Wiens Bischof und Erzbischof. 1983, S. 62 f.
  • Alfred A. Strnad: Wann und wo wurde Siegmund Kardinal Graf von Kollonitz geboren? In: Beiträge Wiener Diözesengeschichte. Band 13, 1972, Nr. 1, S. 1 f.
  • Christine Kitzler: Die Err. des Ebi.s W. 1718-29, in: Veröffentlichungen kirchenhist. Inst, kath.-theol. Fak. Univ. W. 7 (1969);
  • Georg Raphael Donner. Katalog Österreichische Galerie. 1993, Nr. 108
  • Rudolf Büttner: Vom Marchfeld bis Falkenstein. 1982, S. 27 ff.