Rudolf Carnap: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 19: | Zeile 19: | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
+ | * Rudolf Carnap: Mein Weg in die Philosophie. Stuttgart: Reclam, 1993 (Universal-Bibliothek; 8844 ) | ||
* Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Band 5. Mannheim / Wien [u.a.]: Bibliographisches Institut - Lexikonverlag 1972941 wurde er amerikanischer Staatsbürger. | * Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Band 5. Mannheim / Wien [u.a.]: Bibliographisches Institut - Lexikonverlag 1972941 wurde er amerikanischer Staatsbürger. |
Version vom 18. Juni 2015, 08:22 Uhr
Rudolf Carnap, * 18. Mai 1891 Ronsdorf (Wuppertal-Ronsdorf), † 14. September 1970 Santa Monica, Kalifornien, USA, Philosoph.
Carnap studierte von 1910 bis 1914 Physik, Mathematik und Philosophie in Jena und Freiburg, unter anderem bei Gottlob Frege, Bruno Bauch und Max Wien. 1913 begann er Forschungen für seine Dissertation im Bereich der experimentellen Physik. Diese wurden durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, er wurde Soldat und diente bis 1917. Carnap erschien der Krieg als eine "unfaßbare Katastrophe", seine Einstellung bezeichnet er als "pazifistisch, antimilitaristisch, antimonarchistisch, und vielleicht auch sozialistisch". Diese Einstellung hinderte ihn nicht, sich freiwillig als Soldat zu melden, weil er den Militärdienst als notwendige Pflicht betrachtete.
Nach dem Krieg setzte er sein Studium in Jena fort und promovierte 1921 in Philosophie bei Bruno Bauch mit "Der Raum", einer Arbeit, die stark von Kant beeinflusst war. In den Folgejahren entwickelte sich sein Bekanntschaft mit Moritz Schlick, den er 1925 in Wien besuchte. Ein Jahr später übersiedelte Carnap nach Wien, wo er führendes Mitglied des Wiener Kreises wurde. Er habilitierte sich mit "Der logische Aufbau der Welt" an der Universität Wien und war von 1926-1931 an dieser als Privatdozent tätig. 1928 erschien "Der logische Aufbau der Welt", darin verfolgt Carnapt die Idee, dass alle wissenschaftlichen Begriffe auf die Grundrelation einzelner Elementarerlebnisse zurückführbar seien. Ebenfalls 1928 erscheint "Scheinprobleme in der Philosophie", indem er (so wie Wittgenstein) argumentierte, dass metaphysische Probleme Scheinprobleme und Sätze der Metaphysik unsinnig sind. 1930 begründete er, gemeinsam mit Hans Reichenbach, die Zeitschrift "Erkenntnis".
1931 nahm Carnap eine außerordentliche Professur für Naturphilosophie an der Universität Prag an. 1934 publizierte er sein zweites Hauptwerk "Logische Syntax der Sprache". Wegen des Nationalsozialismus emigrierte Carnap 1935 mithilfe der beiden amerikanischen Philosophen, Charles Morris und Willard Van Orman Quine, die er ein Jahr zuvor in Prag kennengelernt hatte, in die USA. von 1936 bis 1952 hatte er einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universtiy of Chicago. Im Anschluss verbrachte er zwei Jahre am Institute for Advanced Study in Princeton, bevor er an die University of California, Los Angeles berufen wurde, wo er bis zu seiner Emeritierung 1961 lehrte. Carnap gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Logischen Empirismus. Er starb am 14. September 1970 in Santa Monica.
Literatur
- Rudolf Carnap: Mein Weg in die Philosophie. Stuttgart: Reclam, 1993 (Universal-Bibliothek; 8844 )
- Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Band 5. Mannheim / Wien [u.a.]: Bibliographisches Institut - Lexikonverlag 1972941 wurde er amerikanischer Staatsbürger.