Rotensterngasse 18

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Totenbeschau des "Mohren" Johann Mahlizky am 31. Juli 1722: "Dem Joseph Mahlizky, ein Mohrn sein Kind Johann ist in Mautnerschen Haus in der Leopoldstatt an der Zahnfrais beschaut, alt 3/4 Jahr."
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zum großen Mohr
Benannt nach Mohr
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 56941
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Letzte Änderung am 21.03.2018 durch WIEN1.lanm08son
Bildname TBPMahlizky.jpg
Bildunterschrift Totenbeschau des "Mohren" Johann Mahlizky am 31. Juli 1722: "Dem Joseph Mahlizky, ein Mohrn sein Kind Johann ist in Mautnerschen Haus in der Leopoldstatt an der Zahnfrais beschaut, alt 3/4 Jahr."
  • 2., Rotensterngasse 18
  • Nr.: 250 (Bezirk: Leopoldstadt (Vorstadt), 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 399 (Bezirk: Leopoldstadt (Vorstadt), 1795, bis: 1819)
  • Nr.: 447 (Bezirk: Leopoldstadt (Vorstadt), 1819, bis: 1862)
  • Nr.: 448 (Bezirk: Leopoldstadt (Vorstadt), 1819, bis: 1862)

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48° 13' 2.42" N, 16° 22' 59.93" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das heutige Haus 2, Rotensterngasse 18 führte das Hausschild "Zum großen Mohr". Ab 1779 wurde es um einen Gartentrakt erweitert, welcher das Mohrenbierhaus beherbergte. Das Hausschild war namengebend für die Mohrengasse und spätere Große Mohrengasse, aber auch die Kleine Mohrengasse.

Das Hausschild ist seit 1779 nachweisbar[1], dürfte aber bereits seit den 1720er Jahren geführt worden sein. Möglicherweise ist der Hausschildname darauf zurückzuführen, dass der Afrikaner - in der zeitgenössischen Bezeichnung Mohr - Joseph Mahlizky Anfang des 18. Jahrhunderts hier seinen Wohnsitz hatte. Die Totenbeschauprotokolle weisen zum das Ableben seines erst neun Monate alten Sohnes Johann am 31. Juli 1722 in Eckaus Große Mohrengasse 38/Rotensterngasse 17-19 aus.[2] Es handelte sich dabei um das sogenannte Mautnerische Haus, ein kleines Gebäude, das zu dieser Zeit schnell zwischen bürgerlichen und adeligen Eigentümern wechselte und möglicherweise ein Spekulationsobjekt war.[3] Dieses Haus und das Haus "Zum kleinen Mohr" bildeten im 18. und frühen 19. Jahrhundert benachbarte Parzellen und waren lediglich durch einen Garten getrennt, wiesen aber keine weitere Bebauung dazwischen auf.

Siehe auch:

Literatur

  • Walter Sauer/Andrea Wiesböck: Sklaven, Freie, Fremde. Wiener "Mohren" des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Walter Sauer [Hg.], Von Soliman zu Omofuma. Afrikanische Diaspora in Österreich 17. bis 20. Jahrhundert. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien Verlag 2007, S. 23-56

Quellen

Einzelnachweise

  1. Franz de Ponty: Verzeichniß der in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien sammt dazu gehörigen Vorstädten und Gründen befindlichen numerirten Häusern. Wien: Johann Joseph Jahn 1779
  2. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokolle, Bd. 28: 31. Juli 1722
  3. Walter Sauer/Andrea Wiesböck: Sklaven, Freie, Fremde. Wiener "Mohren" des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Walter Sauer [Hg.], Von Soliman zu Omofuma. Afrikanische Diaspora in Österreich 17. bis 20. Jahrhundert. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien Verlag 2007, S. 23-56, hier S. 29