Rotensterngasse 18: Unterschied zwischen den Versionen

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Das heutige Haus [[2]], [[Rotensterngasse]] 18 war das Mohrenbierhaus und führte das [[Hausschild]] [[Mohren|"Zum großen Mohr"]]. Das Bierhaus ist erstmals 1779 nachzuweisen.<ref>[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/409389  Franz de Ponty: Verzeichniß der in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien sammt dazu gehörigen Vorstädten und Gründen befindlichen numerirten Häusern. Wien: Johann Joseph Jahn 1779, S. 145]</ref> Als Inhaber ist der ehemalige Braumeister Franz Post genannt. Das Hausschild war namengebend für die [[Mohrengasse (2)|Mohrengasse]] und spätere [[Große Mohrengasse]]. Das Bierhaus kann nicht lange vor 1779 entstanden sein, da es weder auf dem 1778 gedruckten [[Huberplan]], noch auf dem 1780/81 gedruckten [[Nagelplan]] (auf diesem enden die Konskiptionsnummern mit 398, das Bierhaus hatte 400) eingezeichnet ist. 1795 ist es im Schilderregister zuletzt ausgewiesen.
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Das heutige Haus [[2]], [[Rotensterngasse]] 18 führte das [[Hausschild]] [[Mohren|"Zum großen Mohr"]]. Ab 1779 wurde es um einen Gartentrakt erweitert, welcher das [[Mohrenbierhaus]] beherbergte. Das Hausschild war namengebend für die [[Mohrengasse (2)|Mohrengasse]] und spätere [[Große Mohrengasse]].
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Das Hausschild welches seit 1779 nachweisbar ist,<ref>[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/409380 Franz de Ponty: Verzeichniß der in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien sammt dazu gehörigen Vorstädten und Gründen befindlichen numerirten Häusern. Wien: Johann Joseph Jahn 1779]</ref> aber schon davor bestanden hatte. In Garten des hauses entstand um 1779 das [[Mohrenbierhaus]]. Möglicherweise ist der Hausschildname darauf zurückzuführen, dass der Afrikaner - in der zeitgenössischen Bezeichnung [[Mohr]] - Joseph Mahlizky Anfang des 18. Jahrhunderts hier seinen Wohnsitz hatte. Die [[Totenbeschauprotokolle]] weisen zum das Ableben seines erst neun Monate alten Sohnes Johann am 31. Juli 1722 in Eckaus Große Mohrengasse 38/Rotensterngasse 17-19 aus.<ref>[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00000354ma8Invent#Ser_____00000354ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokolle, Bd. 28: 31. Juli 1722]</ref> Es handelte sich dabei um das sogenannte Mautnerische Haus, ein kleines Gebäude, das zu dieser Zeit schnell zwischen bürgerlichen und adeligen Eigentümern wechselte und möglicherweise ein Spekulationsobjekt war.<ref>Walter Sauer/Andrea Wiesböck: Sklaven, Freie, Fremde. Wiener "Mohren" des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Walter Sauer [Hg.], Von Soliman zu Omofuma. Afrikanische Diaspora in Österreich 17. bis 20. Jahrhundert. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien Verlag 2007, S. 23-56, hier S. 29</ref>
  
==Quelle==
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Siehe auch:
*[http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/structure/418418 Wiener Schildregister. Wien: Verlag der Expedition des Wienerjournals, ca. 1795 (vor der 2. Häusernummerierung)]: Alphabetisches Hausschilderverzeichnis]
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* [[Große Mohrengasse]]
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* [[Kleine Mohrengasse]]
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* [[Mohrenbierhaus]]
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* [[Mohr]]
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==Literatur==
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* Walter Sauer/Andrea Wiesböck: Sklaven, Freie, Fremde. Wiener "Mohren" des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Walter Sauer [Hg.], Von Soliman zu Omofuma. Afrikanische Diaspora in Österreich 17. bis 20. Jahrhundert. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien Verlag 2007, S. 23-56
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==Quellen==
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* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00000354ma8Invent#Ser_____00000354ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokolle, Bd. 28: 31. Juli 1722]
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* [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/409389 Franz de Ponty: Verzeichniß der in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien sammt dazu gehörigen Vorstädten und Gründen befindlichen numerirten Häusern. Wien: Johann Joseph Jahn 1779]
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* *[http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/structure/418418 Wiener Schildregister. Wien: Verlag der Expedition des Wienerjournals, ca. 1795 (vor der 2. Häusernummerierung)]: Alphabetisches Hausschilderverzeichnis]
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
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Version vom 21. März 2018, 12:55 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Mohrenbierhaus, Zum großen Mohr
Benannt nach Mohr
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 56941
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 21.03.2018 durch WIEN1.lanm08son
  • 2., Rotensterngasse 18
  • Nr.: 250 (Bezirk: Leopoldstadt (Vorstadt), 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 399 (Bezirk: Leopoldstadt (Vorstadt), 1795, bis: 1819)
  • Nr.: 447 (Bezirk: Leopoldstadt (Vorstadt), 1819, bis: 1862)
  • Nr.: 448 (Bezirk: Leopoldstadt (Vorstadt), 1819, bis: 1862)

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48° 13' 2.42" N, 16° 22' 59.93" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das heutige Haus 2, Rotensterngasse 18 führte das Hausschild "Zum großen Mohr". Ab 1779 wurde es um einen Gartentrakt erweitert, welcher das Mohrenbierhaus beherbergte. Das Hausschild war namengebend für die Mohrengasse und spätere Große Mohrengasse. Das Hausschild welches seit 1779 nachweisbar ist,[1] aber schon davor bestanden hatte. In Garten des hauses entstand um 1779 das Mohrenbierhaus. Möglicherweise ist der Hausschildname darauf zurückzuführen, dass der Afrikaner - in der zeitgenössischen Bezeichnung Mohr - Joseph Mahlizky Anfang des 18. Jahrhunderts hier seinen Wohnsitz hatte. Die Totenbeschauprotokolle weisen zum das Ableben seines erst neun Monate alten Sohnes Johann am 31. Juli 1722 in Eckaus Große Mohrengasse 38/Rotensterngasse 17-19 aus.[2] Es handelte sich dabei um das sogenannte Mautnerische Haus, ein kleines Gebäude, das zu dieser Zeit schnell zwischen bürgerlichen und adeligen Eigentümern wechselte und möglicherweise ein Spekulationsobjekt war.[3]

Siehe auch:

Literatur

  • Walter Sauer/Andrea Wiesböck: Sklaven, Freie, Fremde. Wiener "Mohren" des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Walter Sauer [Hg.], Von Soliman zu Omofuma. Afrikanische Diaspora in Österreich 17. bis 20. Jahrhundert. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien Verlag 2007, S. 23-56

Quellen

Einzelnachweise

  1. Franz de Ponty: Verzeichniß der in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien sammt dazu gehörigen Vorstädten und Gründen befindlichen numerirten Häusern. Wien: Johann Joseph Jahn 1779
  2. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokolle, Bd. 28: 31. Juli 1722
  3. Walter Sauer/Andrea Wiesböck: Sklaven, Freie, Fremde. Wiener "Mohren" des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Walter Sauer [Hg.], Von Soliman zu Omofuma. Afrikanische Diaspora in Österreich 17. bis 20. Jahrhundert. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien Verlag 2007, S. 23-56, hier S. 29