Rosa Jochmann

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Daten zur Person
Personenname Jochmann, Rosa
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 19386
GND
Wikidata
Geburtsdatum 19. Juli 1901
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Jänner 1994
Sterbeort Wien
Beruf Politikerin, Gewerkschafterin
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Sozialdemokratische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.01.2015 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 11. Februar 1994
Friedhof Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 14C, Nummer 1 a
Grabstelle
  • 11., Braunhubergasse 25 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürgerin der Stadt Wien (Verleihung: 18. Juni 1971, Übernahme: 14. Juli 1971)
  • Dr. Karl Renner-Preis (Verleihung: 1980, Übernahme: 10. März 1981)
  • Ehrenbürgerin der Stadt Wien (Verleihung: 2. Juli 1981, Übernahme: 29. Juli 1981)
  • Fernsehpreis der Österreichischen Erwachsenenbildung (Verleihung: 1981, Übernahme: 29. April 1982)

  • Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ (1959 bis 1967)
  • Vizepräsidentin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (1964 bis 1994)
  • Vorsitzende des Bundes sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus (1949)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (19.12.1945 bis 16.05.1967)

Rosa Jochmann, * 19. Juli 1901 Wien 20, † 28. Jänner 1994 Wien (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 14C, Nummer 1 a, [Widmung des Ehrengrabes 2002]), sozialdemokratische Politikerin, Tochter eines Eisengießers und einer Wäscherin.

Nach dem frühen Tod der Mutter musste sie bereits 1915 in einer Zuckerfabrik in Simmering arbeiten, anschließend in einer Kabel- und einer Kerzenfabrik; bereits vom Vater politisch beeinflusst, wandte sie sich hier der Gewerkschaftsbewegung zu, wurde Funktionärin im Fabriksausschuss des Chemiearbeiterverbands, dann Betriebsrätin und 1920 Betriebsratsob"mann". 1925 besuchte sie die Arbeiterhochschule und wurde Sekretärin im Verband der Chemiearbeiter. In Käthe Leichters „Handbuch für Frauenarbeit in Österreich" beschrieb sie die unmenschlichen Arbeitsbedingungen der Chemiearbeiterinnen. 1932 wurde Jochmann ins Frauenzentralkomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei gewählt, 1933 in den Parteivorstand. Nach dem Februar 1934 bildete sie mit Karl Holoubek, Roman Felleis und Ludwig Kostroun das erste (illegale) Zentralkomitee der „Revolutionären Sozialisten", das unter der Leitung von Manfred Ackermann stand.

Sie wurde im August 1934 verhaftet und zu einem Jahr Kerker verurteilt, setzte danach jedoch ihre politische Tätigkeit fort. 1939 von den Nationalsozialisten verhaftet, blieb sie 1940-1945 im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie Frauenzentralsekretärin in der SPÖ, war 1945-1967 Mitglied des Bundesparteivorstands und Abgeordnete zum Nationalrat, ab 1948 Vorsitzende des „Bundes Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus" und 1959-1967 Vorsitzende des Frauen-Zentralkomitees; Vizepräsidentin des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands seit seiner Gründung.

Bürgerin der Stadt Wien (18. Juni 1971), Dr.-Karl-Renner-Preis (1981), Ehrenbürgerin von Wien (2. Juli 1981), Fernsehpreis der österreichischen Erwachsenenbildung (1982).

Gedenktafel an der Wohnhausanlage 11, Braunhubergasse 25, in der Rosa Jochmann gewohnt hat (enthüllt 21. Oktober 2001).

Rosa-Jochmann-Park (2), Rosa-Jochmann-Schule (11), Rosa-Jochmann-Ring (1995), Rosa-Jochmann-Hof (10. September 2013)

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Rosa Jochmann. In: Mitteilungen des DÖW, Folge 114c (2/1994)
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 77 (irrtümilich *2. 7.), S. 86