Romy Schneider: Unterschied zwischen den Versionen

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Romy Schneider (eigentlich Rosemarie Magalena Albach) wurde am 23. September 1938 als erstes Kind des Schauspielerehepaares [[Wolf Albach-Retty]] und Magda Schneider im Wiener [[Rudolfinerhaus]] geboren. 1941 kam ihr jüngerer Bruder Wolfdieter auf die Welt. 1945 ließen sich die Eltern scheiden. Romy verbrachte ihre Kindheit in Schönau bei Berchtesgaden. Von 1949 bis 1953 besuchte sie das Internat der Englischen Fräulein in Goldenstein bei Salzburg, wurde jedoch 1953 (statt des vorgesehenen Besuchs der Kunstgewerbeschule in Köln) von ihrer Mutter zum Film gebracht und verließ das Internat. Nach dem Heimatfilm "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" (1953) drehte sie bis 1955 weitere fünf Filme (darunter Mädchenjahre einer Königin, 1954; Die Deutschmeister, 1955; Sissi, 1955 [durch die Darstellung der Kaiserin Elisabeth in diesem Film wurde sie international bekannt]); der Film war so erfolgreich, dass 1956 und 1957 zwei Fortsetzungen gedreht wurden. In ihrem 14. Film ("Christine", 1958 [teilweise in Wien gedreht]; nach Schnitzlers "Liebelei"), war Alain Delon ihr Partner (dem sie nach Paris folgte; Trennung 1963). In Wien drehte sie teilweise "Die Halbzarte" (1958) und "Die schöne Lügnerin" (1959). Mit "Katja, die ungekrönte Kaiserin" (1959; mit [[Curd Jürgens]]) begeisterte sie nochmals alle "Sissi"-Fans. 1961 holte sie Luchino Visconti mit Delon ans französische Theater ("Schade, daß Du eine Dirne bist"). Nach der Tournee mit Tschechows "Die Möwe" (1962 Westeuropa, Marokko, Libanon) drehte sie 1962 unter der Regie von Orson Welles den Film "Der Prozeß". 1963 zog sie nach Beverly Hills, wo drei Filme entstanden (darunter "Leih' mir deinen Mann"). Mit ihrem ersten Gatten lebte sie in Berlin, wo am 3. Dezember 1966 ihr Sohn David Christopher geboren wurde. Nach dem Film "Der Swimmingpool" (1968; Comeback) kehrte sie 1969 nach Frankreich zurück und drehte weitere Filme ("Die Dinge des Lebens", 1969; "Das Mädchen und der Kommissar", 1970; "Das Mädchen und der Mörder Trotzkis", 1971; "Cesar und Rosalie", 1972; "Le Train", 1973; "Das wilde Schaf", 1973; "Trio Infernal", 1974). Für Viscontis "Ludwig II." (1972 teilweise in Bad Ischl gedreht) übernahm sie ein letztes Mal die Rolle der Kaiserin Elisabeth. Für "Nachtblende" (1974) erhielt sie 1976 den Cesar (französischer Oscar). Trotz Geburt der Tochter Sarah-Magdalena (21. Juli 1977 Gassin/St. Tropez) zog sich Schneider nicht ins Privatleben zurück. 1977 erfolgte die Böll-Verfilmung "Gruppenbild mit Dame" (Aufnahmen teilweise in Rosenau, Niederösterreich); sie erhielt dafür das Filmband in Gold. 1979 und 1981 folgten noch zwei Cesars. Zur schweren eigenen Erkrankung (am 23. Mai 1981 Entfernung einer Niere) kam der Unfalltod des Sohns (5. Juli 1981). Die beiden letzten ihrer insgesamt 58 Filme waren die Meisterwerke "Die zwei Gesichter einer Frau" und "Die Spaziergängerin von Sanssouci" (1982). - 1991 wurde bei den Seefestspielen Mörbisch die Musical-Operette "Sissi und Romy" (Libretto Daniel Pascal, Musik Roland Baumgartner) uraufgeführt.  
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Romy Schneider (eigentlich Rosemarie Magalena Albach) wurde am 23. September 1938 als erstes Kind des Schauspielerehepaares [[Wolf Albach-Retty]] und Magda Schneider im Wiener [[Rudolfinerhaus]] geboren. 1941 kam ihr jüngerer Bruder Wolfdieter auf die Welt. 1945 ließen sich die Eltern scheiden. Romy verbrachte ihre Kindheit in Schönau bei Berchtesgaden. Von 1949 bis 1953 besuchte sie das Internat der Englischen Fräulein in Goldenstein bei Salzburg. 1953 gab sie an der Seite ihre Mutter in "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" ihr Filmdebüt. Wenige Monate später folgte der Film "Feuerwek". In "Mädchenjahre einer Königin" verkörperte sie die Junge Konigin Viktoria in der Regie von [[Ernst Marischka]], mit dem sie auf im folgenden Film "Die Deutschmeister" zusammenarbeitete. Mit der Darstellung der jungen [[Elisabeth Amalie Eugenie (Österreich-Ungarn)|Kaiserin Elisabeth]], schaffte sie in der "Sissi"-Trilogie (1955 bis 1957)Marischkas den internationalen Durchbruch.
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In ihrem 14. Film ("Christine", 1958 [teilweise in Wien gedreht]; nach Schnitzlers "Liebelei"), war Alain Delon ihr Partner (dem sie nach Paris folgte; Trennung 1963). In Wien drehte sie teilweise "Die Halbzarte" (1958) und "Die schöne Lügnerin" (1959). Mit "Katja, die ungekrönte Kaiserin" (1959; mit [[Curd Jürgens]]) begeisterte sie nochmals alle "Sissi"-Fans. 1961 holte sie Luchino Visconti mit Delon ans französische Theater ("Schade, daß Du eine Dirne bist"). Nach der Tournee mit Tschechows "Die Möwe" (1962 Westeuropa, Marokko, Libanon) drehte sie 1962 unter der Regie von Orson Welles den Film "Der Prozeß". 1963 zog sie nach Beverly Hills, wo drei Filme entstanden (darunter "Leih' mir deinen Mann"). Mit ihrem ersten Gatten lebte sie in Berlin, wo am 3. Dezember 1966 ihr Sohn David Christopher geboren wurde. Nach dem Film "Der Swimmingpool" (1968; Comeback) kehrte sie 1969 nach Frankreich zurück und drehte weitere Filme ("Die Dinge des Lebens", 1969; "Das Mädchen und der Kommissar", 1970; "Das Mädchen und der Mörder Trotzkis", 1971; "Cesar und Rosalie", 1972; "Le Train", 1973; "Das wilde Schaf", 1973; "Trio Infernal", 1974). Für Viscontis "Ludwig II." (1972 teilweise in Bad Ischl gedreht) übernahm sie ein letztes Mal die Rolle der Kaiserin Elisabeth. Für "Nachtblende" (1974) erhielt sie 1976 den Cesar (französischer Oscar). Trotz Geburt der Tochter Sarah-Magdalena (21. Juli 1977 Gassin/St. Tropez) zog sich Schneider nicht ins Privatleben zurück. 1977 erfolgte die Böll-Verfilmung "Gruppenbild mit Dame" (Aufnahmen teilweise in Rosenau, Niederösterreich); sie erhielt dafür das Filmband in Gold. 1979 und 1981 folgten noch zwei Cesars. Zur schweren eigenen Erkrankung (am 23. Mai 1981 Entfernung einer Niere) kam der Unfalltod des Sohns (5. Juli 1981). Die beiden letzten ihrer insgesamt 58 Filme waren die Meisterwerke "Die zwei Gesichter einer Frau" und "Die Spaziergängerin von Sanssouci" (1982). - 1991 wurde bei den Seefestspielen Mörbisch die Musical-Operette "Sissi und Romy" (Libretto Daniel Pascal, Musik Roland Baumgartner) uraufgeführt.  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 11. Januar 2019, 16:17 Uhr

Meldezettel für Rosemarie Albach aus der Prominentensammlung der historischen Meldeunterlagen des Wiener Stadt- und Landesarchivs..
Daten zur Person
Personenname Schneider, Romy
Abweichende Namensform Albach, Rosemarie
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 11128
GND
Wikidata
Geburtsdatum 23. September 1938
Geburtsort Wien
Sterbedatum 29. Mai 1982
Sterbeort Paris
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 11.01.2019 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Boissy-sans-Avoir
Grabstelle
Bildname Meldezettel_Romy_Schneider.jpg
Bildunterschrift Meldezettel für Rosemarie Albach aus der Prominentensammlung der historischen Meldeunterlagen des Wiener Stadt- und Landesarchivs..
  • Rue Barbet-de-Jouy, Paris 11 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Cesar (Verleihung: 1976)
  • Cesar (Verleihung: 1979)
  • Cesar (Verleihung: 1981)

Romy Schneider, * 23. September 1938 Wien, † 29. Mai 1982 Paris, Rue Barbet-de-Jouy 11 (Friedhof Boissy-sans-Avoir [45 km von Paris entfernt]), Schauspielerin, erster Gatte (15. Juli 1966 St. Jean, Cap Ferrat) Harry Meyen (Haubenstock; Scheidung Juni 1975), zweiter Gatte (18. Dezember 1975 Berlin) Daniel Biasini (Scheidung Juni 1981)

Biografie

Romy Schneider (eigentlich Rosemarie Magalena Albach) wurde am 23. September 1938 als erstes Kind des Schauspielerehepaares Wolf Albach-Retty und Magda Schneider im Wiener Rudolfinerhaus geboren. 1941 kam ihr jüngerer Bruder Wolfdieter auf die Welt. 1945 ließen sich die Eltern scheiden. Romy verbrachte ihre Kindheit in Schönau bei Berchtesgaden. Von 1949 bis 1953 besuchte sie das Internat der Englischen Fräulein in Goldenstein bei Salzburg. 1953 gab sie an der Seite ihre Mutter in "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" ihr Filmdebüt. Wenige Monate später folgte der Film "Feuerwek". In "Mädchenjahre einer Königin" verkörperte sie die Junge Konigin Viktoria in der Regie von Ernst Marischka, mit dem sie auf im folgenden Film "Die Deutschmeister" zusammenarbeitete. Mit der Darstellung der jungen Kaiserin Elisabeth, schaffte sie in der "Sissi"-Trilogie (1955 bis 1957)Marischkas den internationalen Durchbruch.

In ihrem 14. Film ("Christine", 1958 [teilweise in Wien gedreht]; nach Schnitzlers "Liebelei"), war Alain Delon ihr Partner (dem sie nach Paris folgte; Trennung 1963). In Wien drehte sie teilweise "Die Halbzarte" (1958) und "Die schöne Lügnerin" (1959). Mit "Katja, die ungekrönte Kaiserin" (1959; mit Curd Jürgens) begeisterte sie nochmals alle "Sissi"-Fans. 1961 holte sie Luchino Visconti mit Delon ans französische Theater ("Schade, daß Du eine Dirne bist"). Nach der Tournee mit Tschechows "Die Möwe" (1962 Westeuropa, Marokko, Libanon) drehte sie 1962 unter der Regie von Orson Welles den Film "Der Prozeß". 1963 zog sie nach Beverly Hills, wo drei Filme entstanden (darunter "Leih' mir deinen Mann"). Mit ihrem ersten Gatten lebte sie in Berlin, wo am 3. Dezember 1966 ihr Sohn David Christopher geboren wurde. Nach dem Film "Der Swimmingpool" (1968; Comeback) kehrte sie 1969 nach Frankreich zurück und drehte weitere Filme ("Die Dinge des Lebens", 1969; "Das Mädchen und der Kommissar", 1970; "Das Mädchen und der Mörder Trotzkis", 1971; "Cesar und Rosalie", 1972; "Le Train", 1973; "Das wilde Schaf", 1973; "Trio Infernal", 1974). Für Viscontis "Ludwig II." (1972 teilweise in Bad Ischl gedreht) übernahm sie ein letztes Mal die Rolle der Kaiserin Elisabeth. Für "Nachtblende" (1974) erhielt sie 1976 den Cesar (französischer Oscar). Trotz Geburt der Tochter Sarah-Magdalena (21. Juli 1977 Gassin/St. Tropez) zog sich Schneider nicht ins Privatleben zurück. 1977 erfolgte die Böll-Verfilmung "Gruppenbild mit Dame" (Aufnahmen teilweise in Rosenau, Niederösterreich); sie erhielt dafür das Filmband in Gold. 1979 und 1981 folgten noch zwei Cesars. Zur schweren eigenen Erkrankung (am 23. Mai 1981 Entfernung einer Niere) kam der Unfalltod des Sohns (5. Juli 1981). Die beiden letzten ihrer insgesamt 58 Filme waren die Meisterwerke "Die zwei Gesichter einer Frau" und "Die Spaziergängerin von Sanssouci" (1982). - 1991 wurde bei den Seefestspielen Mörbisch die Musical-Operette "Sissi und Romy" (Libretto Daniel Pascal, Musik Roland Baumgartner) uraufgeführt.

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Reclams deutsches Filmlexikon. Filmkünstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Stuttgart: Reclam 1984
  • Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u.a.]. Berlin: de Gruyter 1956
  • Romy Schneider. Portraits und Filmstills 1954-1981. München: Schirmer/Mosel 1988
  • Robert Lebeck: Romy Schneider. Letzte Bilder eines Mythos. Schaffhausen: Stemmle 1986
  • Renate Seydel [Hg.]: Ich, Romy. Tagebuch eines Lebens. München: Langen Müller 1988
  • Renate Seydel / Bernd Meier: Romy Schneider. Bilder ihres Lebens. Berlin: Henschel 1990
  • Pierre J.-B. Benichou / Sylviane Pommier: Romy Schneider. Ihre Filme, ihr Leben. München: Heyne 101991 (Heyne-Filmbibliothek 21)
  • Michael Jürgs: Der Fall Romy Schneider. München: List 1991
  • Catherine Hermary-Vieille: Romy. Düsseldorf / Wien: Econ 1992
  • Martine Bartolomei: Romy Schneider. Paris: éditions Soline 1992 / Erlangen: Müller 1994
  • Friedrich Weissensteiner: Publikumslieblinge. Wien: Kremayr & Scheriau 1993, S. 185 ff.