Roland Rainer: Unterschied zwischen den Versionen

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Rainer löste sich von der traditionellen Formensprache und strebte in seinen Werken eine Verbindung von Funktionalität (gleiche Bedeutung von Innen- und Außenraum, Einbindung von Gärten) und neuer Ästhetik an. Rainers akademische Laufbahn begann 1953 in Hannover, von wo er 1955 nach Graz ging; 1968-1980 leitete er die Meisterklasse für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach dem Bau der [[Stadthalle]] (der ersten von vielen noch folgenden Stadthallen Rainers außerhalb Wiens) wurde er zum Stadtplaner von Wien berufen, wobei es zu einer engen Zusammenarbeit mit dem damaligen Baustadtrat [[Kurt Heller]] kam; als die Realisierung seines 1961 vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen "Planungskonzept Wien" nicht in Angriff genommen wurde, legte Rainer 1963 seine Funktion zurück.  
 
Rainer löste sich von der traditionellen Formensprache und strebte in seinen Werken eine Verbindung von Funktionalität (gleiche Bedeutung von Innen- und Außenraum, Einbindung von Gärten) und neuer Ästhetik an. Rainers akademische Laufbahn begann 1953 in Hannover, von wo er 1955 nach Graz ging; 1968-1980 leitete er die Meisterklasse für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach dem Bau der [[Stadthalle]] (der ersten von vielen noch folgenden Stadthallen Rainers außerhalb Wiens) wurde er zum Stadtplaner von Wien berufen, wobei es zu einer engen Zusammenarbeit mit dem damaligen Baustadtrat [[Kurt Heller]] kam; als die Realisierung seines 1961 vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen "Planungskonzept Wien" nicht in Angriff genommen wurde, legte Rainer 1963 seine Funktion zurück.  
  
Die bedeutendsten von Rainer in Wien errichteten Bauwerke sind neben der Stadthalle (15, Vogelweidplatz; 1953-1958; Stadthallenbad 1962-1975) und dem ORF-Fernsehzentrum auf dem Küniglberg (13, Würzburggasse 30a, 1969-1976, Erweiterung 1982-1985) der Umbau des Pötzleinsdorfer Schlosses (18) zu einem Jugendgästehaus der Stadt Wien (1948-1950), die "Basler Schule" (23, Siebenhirten, Basler Gasse 49; 1949-1951), das "[[Franz-Domes-Heim (4, Theresianumgasse 16-18)|Franz-Domes-Heim]]" (4, Theresianumgasse 13-15; 1951/1952), das Atelierhaus für den Bildhauer Wander Bertoni (19, Grinzinger Straße 6-8; 1953/1954), das Verwaltungsgebäudegebäude der Firma Böhler (1, Elisabethstraße 12; 1956-1958; heute Teil des Hotels "[[Le Méridien]]", die Siedlung "Maurer Berg" (23; 1961-1963; erste in Wien realisierte Anlage nach dem Konzept des urbanen Flachbaus), die evangelische (Augsburger Bekenntnis) [[Glaubenskirche]] (11, Kaiserebersdorf, Braunhubergasse 20; 1962-1963), das Bundesgymnasium 22, Bernoullistraße 3 (1971-73), die [[A-Siedlung Tamariskengasse]] (1990-1992), die Wohnbebauung 3, Rennweg (1990-1994) und der [[Akademiehof]] (1, Getreidemarkt 2-4; 1992). 1988/1989 lieferte Rainer ein städtebauliches Gutachten für Wien-Mitte, 1989/1990 nahm er am Expertenverfahren Handelskai teil.  
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Die bedeutendsten von Rainer in Wien errichteten Bauwerke sind neben der Stadthalle (15, Vogelweidplatz; 1953-1958; Stadthallenbad 1962-1975) und dem ORF-Fernsehzentrum auf dem Küniglberg (13, Würzburggasse 30a, 1969-1976, Erweiterung 1982-1985) der Umbau des Pötzleinsdorfer Schlosses (18) zu einem Jugendgästehaus der Stadt Wien (1948-1950), die "Basler Schule" (23, Siebenhirten, Basler Gasse 49; 1949-1951), das "[[Franz-Domes-Heim (4, Theresianumgasse 16-18)|Franz-Domes-Heim]]" (4, Theresianumgasse 13-15; 1951/1952), das Atelierhaus für den Bildhauer Wander Bertoni (19, Grinzinger Straße 6-8; 1953/1954), das Verwaltungsgebäudegebäude der Firma Böhler (1, Elisabethstraße 12; 1956-1958; heute Teil des Hotels "[[Le Méridien]]", die Siedlung "Maurer Berg" (23; 1961-1963; erste in Wien realisierte Anlage nach dem Konzept des urbanen Flachbaus), die evangelische (Augsburger Bekenntnis) [[Glaubenskirche]] (11, Kaiserebersdorf, Braunhubergasse 20; 1962-1963), das Bundesgymnasium 22, Bernoullistraße 3 (1971-73), die [[Siedlung Tamariskengasse]] (1990-1992), die Wohnbebauung 3, Rennweg (1990-1994) und der [[Akademiehof]] (1, Getreidemarkt 2-4; 1992). 1988/1989 lieferte Rainer ein städtebauliches Gutachten für Wien-Mitte, 1989/1990 nahm er am Expertenverfahren Handelskai teil.  
  
 
Preis der Stadt Wien für Architektur (1954), Großer österreichischer Staatspreis für Architektur und Mitglied des Kunstsenats (1962), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (1979), Kardinal-Innitzer-Preis (1980), Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste (1980) und des Künstlerhauses, Ehrenmedaille in Gold (1981), Dr. h.c. Technische Universität Wien (1982), Ehrenring der Stadt Wien (1985), Mitglied der Akademie der bildenden Künste Berlin (1985).
 
Preis der Stadt Wien für Architektur (1954), Großer österreichischer Staatspreis für Architektur und Mitglied des Kunstsenats (1962), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (1979), Kardinal-Innitzer-Preis (1980), Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste (1980) und des Künstlerhauses, Ehrenmedaille in Gold (1981), Dr. h.c. Technische Universität Wien (1982), Ehrenring der Stadt Wien (1985), Mitglied der Akademie der bildenden Künste Berlin (1985).

Version vom 24. Juli 2014, 10:46 Uhr

Roland Rainer vor der Stadthalle (1958)
Daten zur Person
Personenname Rainer, Roland
Abweichende Namensform
Titel Dr. h.c.
Geschlecht männlich
PageID 26046
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1. Mai 1910
Geburtsort Klagenfurt
Sterbedatum 10. April 2004
Sterbeort Wien
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.07.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum 3. Mai 2004
Friedhof
Grabstelle Friedhof Ober St. Veit;
Bildname Rolandrainer.jpg
Bildunterschrift Roland Rainer vor der Stadthalle (1958)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Architektur (Verleihung: 1954)
  • Großer österreichischer Staatspreis für Architektur (Verleihung: 1962)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (Verleihung: 1979)
  • Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste (Verleihung: 1980)
  • Ehrenmitglied des Künstlerhauses
  • Kardinal-Innitzer-Preis (Verleihung: 1980)
  • Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 1981)
  • Dr. h.c. Technische Universität Wien (Verleihung: 1982)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 1985)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst mit Stern (Verleihung: 2000)

  • Präs.d.österr.Kunstsenates (1980)
  • Rektor d.Akademie d.bild.Künste (1960 bis 1962)
  • Wr.Stadtplaner (01.07.1958 bis 30.06.1963)

Rainer Roland, * 1. Mai 1910 Klagenfurt, † 10. April 2004 Wien, Architekt.

Studierte an der Technischen Universität in Wien Architektur (Promotion 1935), wobei sich ein Schwerpunkt seines Interesses dem Städtebau zuneigte. Er arbeitete zunächst an der Deutschen Akademie für Städtebau, beteiligte sich 1936 erstmals an einem Wettbewerb in Wien und veröffentlichte (nach Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg) Bücher über Städtebau ("Die Behausungsfrage", 1947; "Städtebauliche Prosa - Praktische Grundlagen für den Aufbau der Städte", 1948; "Die gegliederte und aufgelockerte Stadt" [mit Ko-Autoren], 1957), in denen er sich (in der Phase des Wiederaufbaus) mit aktuellen Problemen auseinander setzte. Er erhielt (neben solchen außerhalb Wiens) zahlreiche Aufträge (Bürogebäude und Fabriken, Wohnbauten und Siedlungen, Schulen, Kirchen, Hotels).

Rainer löste sich von der traditionellen Formensprache und strebte in seinen Werken eine Verbindung von Funktionalität (gleiche Bedeutung von Innen- und Außenraum, Einbindung von Gärten) und neuer Ästhetik an. Rainers akademische Laufbahn begann 1953 in Hannover, von wo er 1955 nach Graz ging; 1968-1980 leitete er die Meisterklasse für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach dem Bau der Stadthalle (der ersten von vielen noch folgenden Stadthallen Rainers außerhalb Wiens) wurde er zum Stadtplaner von Wien berufen, wobei es zu einer engen Zusammenarbeit mit dem damaligen Baustadtrat Kurt Heller kam; als die Realisierung seines 1961 vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen "Planungskonzept Wien" nicht in Angriff genommen wurde, legte Rainer 1963 seine Funktion zurück.

Die bedeutendsten von Rainer in Wien errichteten Bauwerke sind neben der Stadthalle (15, Vogelweidplatz; 1953-1958; Stadthallenbad 1962-1975) und dem ORF-Fernsehzentrum auf dem Küniglberg (13, Würzburggasse 30a, 1969-1976, Erweiterung 1982-1985) der Umbau des Pötzleinsdorfer Schlosses (18) zu einem Jugendgästehaus der Stadt Wien (1948-1950), die "Basler Schule" (23, Siebenhirten, Basler Gasse 49; 1949-1951), das "Franz-Domes-Heim" (4, Theresianumgasse 13-15; 1951/1952), das Atelierhaus für den Bildhauer Wander Bertoni (19, Grinzinger Straße 6-8; 1953/1954), das Verwaltungsgebäudegebäude der Firma Böhler (1, Elisabethstraße 12; 1956-1958; heute Teil des Hotels "Le Méridien", die Siedlung "Maurer Berg" (23; 1961-1963; erste in Wien realisierte Anlage nach dem Konzept des urbanen Flachbaus), die evangelische (Augsburger Bekenntnis) Glaubenskirche (11, Kaiserebersdorf, Braunhubergasse 20; 1962-1963), das Bundesgymnasium 22, Bernoullistraße 3 (1971-73), die Siedlung Tamariskengasse (1990-1992), die Wohnbebauung 3, Rennweg (1990-1994) und der Akademiehof (1, Getreidemarkt 2-4; 1992). 1988/1989 lieferte Rainer ein städtebauliches Gutachten für Wien-Mitte, 1989/1990 nahm er am Expertenverfahren Handelskai teil.

Preis der Stadt Wien für Architektur (1954), Großer österreichischer Staatspreis für Architektur und Mitglied des Kunstsenats (1962), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (1979), Kardinal-Innitzer-Preis (1980), Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste (1980) und des Künstlerhauses, Ehrenmedaille in Gold (1981), Dr. h.c. Technische Universität Wien (1982), Ehrenring der Stadt Wien (1985), Mitglied der Akademie der bildenden Künste Berlin (1985).

Literatur

  • Who is Who in Österreich mit Südtirolteil (Hübners "Blaues Who is Who"). Band II. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 121995, S. 1978
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Roland Rainer. Gesamtwerk 1927-2003. Vom Sessel zum Stadtplan. 2003
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien 1996, siehe Künstlerregister
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, siehe Register
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/2: Wien. 13.-18. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1984, siehe Register
  • Planungskonzept Wien. In: der aufbau 13 (1982)