Renate Welsh: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | * Ernst Seibert [Hg.]: Renate Welsh, das Leben buchstabieren. Wien: Edition Praesens 2007 (Libri librorum, Sonderheft) | |
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Version vom 2. November 2016, 13:28 Uhr
- Präsidentin der Interessengemeinschaft Österreichischer Autorinnen und Autoren (2006)
- Mitglied der Grazer Autorenversammlung (GAV) )
- Vater Norbert Redtenbacher
- Mutter Elisabeth Redtenbacher
Renate Welsh (geb. Redtenbacher), * 22. Dezember 1937 Wien, Schriftstellerin, Übersetzerin.
Biographie
Renate Welsh wurde als Tochter des Arztes Norbert Redtenbacher und von Elisabeth Redtenbacher geboren. Mit 15 Jahren ging sie für ein Jahr als Austauschstudentin nach Portland, Oregon. Nach der Matura studierte sie Englisch, Spanisch und Staatswissenschaften, brach ihr Studium aber ab, heiratete und begann im British Council zu arbeiten. Nach den Geburten ihrer drei Söhne war Renate Welsh zuerst nebenberuflich, später freiberuflich als Übersetzerin tätig. Unter anderem übersetzte sie das Wien-Buch von Ernst Hausner und Hans Weigel ins Englische.
Seit 1969 schreibt sie Kinder- und Jugendbücher. Welsh bevorzugt Geschichten mit sozialen Themen, die auf sorgfältigen Recherchen beruhen. Der erste größere Erfolg gelang ihr mit dem Buch "Ülkü, das fremde Mädchen" (1973), das die Geschichte eines Gastarbeiterkindes verfolgt. "Der Staatsanwalt klagt an - Jugend vor Gericht" basiert auf monatelangen Fallstudien im Jugendgericht, "Drittes Bett links" thematisiert die für Kinder oft traumatische Krankenhauserfahrung. Das Verhalten von Kindern in Konfliktsituationen, das Bewahren ihrer Identität in Generationen- oder Religionskonflikten zählt zu ihren bevorzugten Themen. Häufig legt Welsh ihre Geschichten als realistische Erzählungen an, wobei es ihr beim Erzählen von Lebensgeschichten immer auch um die Erklärung von geschichtlichen Zusammenhängen oder um die Bewusstmachung von sozialen Missständen geht. Häufiges Thema bzw. Grundlage ihrer Werke sind die Erfahrungen aus ihrer eigenen Kindheit, die von den schwierigen Familienverhältnissen und den unheilvollen Erlebnissen im Krieg und mit dem Nazismus geprägt wurden. Am bekanntesten wurde wohl ihr Roman "Johanna", in dem Welsh von einem Frauenschicksal in den 1930er Jahren erzählt. In "Dr. Chicken Soup" (2011) beschäftigte sie sich mit einem brandaktuellen Tabuthema: Es geht um versteckte Armut, um alleinerziehende Mütter und um verschwundene Väter. In ihrem Buch "Sarah spinnt Geschichten" (2014) geht es um die schwierige Eingliederung in die Klassengemeinschaft nach einem Schulwechsel.
Sie ist auch Mitherausgeberin einer Reihe von Sammelbänden mit Geschichten vor allem für Jugendliche ("Erzählungen aus Afrika", 1980; "Antwort auf keine Frage. Geschichten von und über Liebe", 1985; "Abschied und Ankunft. Geschichten von und über Heimat", 1988; "Die Gedanken sind frei. Geschichten von und über Freiheit", 1990).
Renate Welsh ist eine der prominentesten und produktivsten Wiener Kinder- und Jugendschriftstellerinnen, die stets den Kontakt mit ihren Leserinnen und Lesernn bei Lesungen, Schreibwerkstätten und Workshops sucht. Für ihr Werk wurde Renate Welsh bereits vielfach ausgezeichnet. Seit 2006 ist Renate Welsh Präsidentin der IG Autorinnen Autoren.
Werke (Auswahl)
- Alle Kinder nach Kinderstadt, 1974
- Aus den Augen – im Sinn, 1988
- Bald geht’s dir wieder gut, 1982
- Besuch aus der Vergangenheit, 1999
- Constanze Mozart, eine unbedeutende Frau, 1990
- Corinna kann hellsehen, 1976
- Der Brieftaubenbeamte, 1983
- …denn Toto ist groß und stark, 1991
- Dieda oder das fremde Kind, 2002
- Disteltage, 1996
- Dr. Chickensoup, 2011
- Drachenflügel, 1988
- Drittes Bett links, 1985
- Du bist schon groß, 1991
- Einfach dazugehören, 1984
- Einmal sechzehn und nie wieder, 1975
- Empfänger unbekannt – zurück, 1976
- Ende gut – gar nichts gut, 1980
- Der Enkel des Löwenjägers, 1970
- Fiona und Michael oder Hoffnung mit Hindernissen, 1985
- Das Gesicht im Spiegel, 1997
- Großmutters Schuhe, 2008
- Gut, dass niemand weiß, 2006
- Eine Hand zum Anfassen, 1985
- Das Haus in den Bäumen, 1993
- Ich schenk dir einen Kindertag, 1987
- Ich verstehe die Trommel nicht mehr, 1979
- Johanna, 1980 (Neuauflage 2015)
- Julie auf dem Fußballplatz, 1984
- Karolin und Knuddel, 1985
- Katzenmusik, 2004
- Das kleine Morgengespenst, 1985
- Eine Krone aus Papier, 1992
- Das Leben leben, 1986
- Liebe Schwester, 2003
- Lillis Elefantenglück, 2005
- Das Lufthaus, 1994
- Martin in der Seifenschale, 1993
- Mäusespuk, 1995
- Max, der Neue, 1999
- Melanie Miraculi, 1990
- Mit Hannibal wär alles anders, 1993
- Nina sieht alles ganz anders, 1985
- Sarah spinnt Geschichten, 2014
- Schnirkel, das Schneckenkind, 1986
- Die schöne Aussicht, 2005
- Sechs Streuner, 1998
- Seifenblasen bis Australien, 1988
- Das Seifenkistenrennen, 1973
- Sonst bist du dran, 1995
- Spinat auf Rädern, 1991
- Tanja und die Gespenster, 1998
- Ülkü, das fremde Mädchen, 1973
- …und raus bist du, 2008
- …und Terpsi geht zum Zirkus, 1977
- Das Vamperl, 1986
- Vamperl soll nicht alleine bleiben, 1992
- Vor Taschendieben wird gewarnt, 2002
- Zwischenwände, 1978
Literatur
- Rathauskorrespondenz, 07.12.1993, 30.04.2004, 10.10.2005, 21.01.2010
- Who is who in Österreich, 2006
- Nassauische Neue Presse, 22.12.2011
- Oberösterreichische Nachrichten, 12.10.2012
- Kleine Zeitung, 22.12.2012
- Literaturhaus: Renate Welsh. Kurzbiografie [Stand: 02.11.2016]
- Ernst Seibert [Hg.]: Renate Welsh, das Leben buchstabieren. Wien: Edition Praesens 2007 (Libri librorum, Sonderheft)