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Rabenhof (3, Baumgasse 29-41, Hainburger Straße 68-70, Rabengasse 1-9, 2-12, Lustgasse 5-15, St.-Nikolaus-Platz 1-7, Kardinal-Nagl-Platz 5, Rüdengasse 27), städtische Wohnhausanlage (1109 Wohnungen), erbaut (1925-1929) nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger, benannt (5. Juli 1931 Gemeinderatsausschuss für Kultur) nach [[Friedrich Austerlitz]], durch Bürgermeister Richard Schmitz (3. August 1935 [laut Rathaus-Korrespondenz]) in Rabenhof umbenannt (nach 1945 erfolgte keine Rückbenennung). Eine der größten Wohnhausanlagen Wiens mit zahlreichen Höfen und einer bogenförmig verlaufenden Durchgangsstraße, die mit einem großen Spitzbogenbau überbrückt wird; charakteristische Aufeinanderfolge konkaver und konvexer Gebäudeteile; bemerkenswerde Architekturlandschaft in sparsamem Art Deco, einer der Höhepunkte der städtischen Wohnbautätigkeit der Zwischenkriegszeit; der Ausbau erfolgte in Ermangelung von Enteignungsgesetzen nur etappenweise. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rabenhof 1947-1950 wiederhergestellt und ab 1988 generalsaniert. Spielplastik „Kinderrutschbahn" von Josef Schagerl (1954), Natursteinplastik „Musizierende Kinder" von Margarete Hanusch (1959). Gedenktafen für Margarete Jost. [[Theater im Rabenhof]]. | Rabenhof (3, Baumgasse 29-41, Hainburger Straße 68-70, Rabengasse 1-9, 2-12, Lustgasse 5-15, St.-Nikolaus-Platz 1-7, Kardinal-Nagl-Platz 5, Rüdengasse 27), städtische Wohnhausanlage (1109 Wohnungen), erbaut (1925-1929) nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger, benannt (5. Juli 1931 Gemeinderatsausschuss für Kultur) nach [[Friedrich Austerlitz]], durch Bürgermeister Richard Schmitz (3. August 1935 [laut Rathaus-Korrespondenz]) in Rabenhof umbenannt (nach 1945 erfolgte keine Rückbenennung). Eine der größten Wohnhausanlagen Wiens mit zahlreichen Höfen und einer bogenförmig verlaufenden Durchgangsstraße, die mit einem großen Spitzbogenbau überbrückt wird; charakteristische Aufeinanderfolge konkaver und konvexer Gebäudeteile; bemerkenswerde Architekturlandschaft in sparsamem Art Deco, einer der Höhepunkte der städtischen Wohnbautätigkeit der Zwischenkriegszeit; der Ausbau erfolgte in Ermangelung von Enteignungsgesetzen nur etappenweise. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rabenhof 1947-1950 wiederhergestellt und ab 1988 generalsaniert. Spielplastik „Kinderrutschbahn" von Josef Schagerl (1954), Natursteinplastik „Musizierende Kinder" von Margarete Hanusch (1959). Gedenktafen für Margarete Jost. [[Theater im Rabenhof]]. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | *Die Wohnhausanlage der Gemeinde Wien auf dem Gelände der ehemaligen Krimskykaserne im 3. Bezirk. 1929 | + | * Die Wohnhausanlage der Gemeinde Wien auf dem Gelände der ehemaligen Krimskykaserne im 3. Bezirk, Baumgasse - Rabengasse - Hainburgerstrasse - Nikolausplatz und die benachbarten Wohnhausanlagen desselben Bezirkes: 3, Kardinal Nagl-Platz 14 ... / [Josef Bittner]. [s. l.] : [s. n.] (Druck: [Wien] : Thalia) [ca. 1929] |
− | *Bau- und Werkkunst 7 (1930/31), S. 274 ff. | + | * Bau- und Werkkunst 7 (1930/31), S. 274 ff. |
− | *25 Jahre Wohnhausanlage Rabenhof. 1954 | + | * 25 Jahre Wohnhausanlage "Rabenhof". Wien: Eigenverl. 1954 |
− | * | + | * Die Wiener Superblocks. [Zusammenstellung: Joachim Schlandt. Bearb.: Ulrich Flemming. Hrsg. an d. TU Berlin vom Lehrstuhl f. Entwerfen 6]. Berlin: TU Berlin, Lehrstuhl f. Entwerfen 6 1969, S. 24 f. |
*Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 229 f. | *Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 229 f. | ||
*Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 277 | *Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 277 |
Version vom 4. August 2014, 08:30 Uhr
48° 11' 46.56" N, 16° 23' 59.50" E zur Karte im Wien Kulturgut
Rabenhof (3, Baumgasse 29-41, Hainburger Straße 68-70, Rabengasse 1-9, 2-12, Lustgasse 5-15, St.-Nikolaus-Platz 1-7, Kardinal-Nagl-Platz 5, Rüdengasse 27), städtische Wohnhausanlage (1109 Wohnungen), erbaut (1925-1929) nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger, benannt (5. Juli 1931 Gemeinderatsausschuss für Kultur) nach Friedrich Austerlitz, durch Bürgermeister Richard Schmitz (3. August 1935 [laut Rathaus-Korrespondenz]) in Rabenhof umbenannt (nach 1945 erfolgte keine Rückbenennung). Eine der größten Wohnhausanlagen Wiens mit zahlreichen Höfen und einer bogenförmig verlaufenden Durchgangsstraße, die mit einem großen Spitzbogenbau überbrückt wird; charakteristische Aufeinanderfolge konkaver und konvexer Gebäudeteile; bemerkenswerde Architekturlandschaft in sparsamem Art Deco, einer der Höhepunkte der städtischen Wohnbautätigkeit der Zwischenkriegszeit; der Ausbau erfolgte in Ermangelung von Enteignungsgesetzen nur etappenweise. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rabenhof 1947-1950 wiederhergestellt und ab 1988 generalsaniert. Spielplastik „Kinderrutschbahn" von Josef Schagerl (1954), Natursteinplastik „Musizierende Kinder" von Margarete Hanusch (1959). Gedenktafen für Margarete Jost. Theater im Rabenhof.
Literatur
- Die Wohnhausanlage der Gemeinde Wien auf dem Gelände der ehemaligen Krimskykaserne im 3. Bezirk, Baumgasse - Rabengasse - Hainburgerstrasse - Nikolausplatz und die benachbarten Wohnhausanlagen desselben Bezirkes: 3, Kardinal Nagl-Platz 14 ... / [Josef Bittner]. [s. l.] : [s. n.] (Druck: [Wien] : Thalia) [ca. 1929]
- Bau- und Werkkunst 7 (1930/31), S. 274 ff.
- 25 Jahre Wohnhausanlage "Rabenhof". Wien: Eigenverl. 1954
- Die Wiener Superblocks. [Zusammenstellung: Joachim Schlandt. Bearb.: Ulrich Flemming. Hrsg. an d. TU Berlin vom Lehrstuhl f. Entwerfen 6]. Berlin: TU Berlin, Lehrstuhl f. Entwerfen 6 1969, S. 24 f.
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 229 f.
- Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 277
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 623 f.
- Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 273 ff.
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 134 f.
- Perspektiven 9 (1989), S. 31 ff.
- Neue Arbeiter-Zeitung, 15.07.1988
- Der Standard, 08.06.1989
- Der Mieter 1 (1989), S. 4 f.