Per-Albin-Hansson-Siedlung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Per-Albin-Hansson-Siedlung im [[10]]. [[Bezirk]] ([[Ada-Christen-Gasse]] 2 / [[Alaudagasse]]) ist eine [[Gemeindebau|städtische Wohnhausanlage]] mit 1.021 Wohnungen, davon 662 in Einfamilienhäusern und 359 in Mehrfamilienhäusern sowie mit 46 Geschäftslokalen. Der erste Teil der Siedlung, westlich der [[Favoritenstraße]], heute als Per-Albin-Hansson-Siedlung West bezeichnet, wurde 1947-1951 nach Plänen von Friedrich Pangratz, [[Franz Schuster (Architekt)|Franz Schuster]], [[Stephan Simony]] und [[Eugen Wörle]] erbaut und im Zusammenhang mit den Hilfslieferungen aus [[Schweden]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] nach dem schwedischen Ministerpräsidenten [[Per Albin Hansson]] benannt. (Auch diverse Gassennamen in der Siedlung haben mit Schweden zu tun.) Dieser erste Teil der Siedlung wurde am 5. August 1951 eröffnet (Grundsteinlegung am 23. August 1947), das "Volksheim" am 7. Mai 1955.  
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Die Per-Albin-Hansson-Siedlung im [[10]]. [[Bezirk]] ([[Ada-Christen-Gasse]] 2 / [[Alaudagasse]]) ist eine [[Gemeindebau|städtische Wohnhausanlage]] mit 1.021 Wohnungen, davon 662 in Einfamilienhäusern und 359 in Mehrfamilienhäusern sowie mit 46 Geschäftslokalen. Der erste Teil der Siedlung, westlich der [[Favoritenstraße]], heute als Per-Albin-Hansson-Siedlung West bezeichnet, wurde 1947-1951 nach Plänen von Friedrich Pangratz, [[Franz Schuster (Architekt)|Franz Schuster]], [[Stephan Simony]] und [[Eugen Wörle]] erbaut und im Zusammenhang mit den Hilfslieferungen aus [[Schweden]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] nach dem schwedischen Ministerpräsidenten [[Per Albin Hansson]] benannt. (Auch diverse Gassennamen in der Siedlung haben mit Schweden zu tun.) Dieser erste Teil der Siedlung wurde am 5. August 1951 eröffnet (Grundsteinlegung am 23. August 1947), das "Volksheim" am 7. Mai 1955.
  
Später wurde die Siedlung, ebenfalls westlich der Favoritenstraße, um den Bauteil Nord erweitert. 1966-1977 entstand östlich der Favoritenstraße die Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost (PAHO), ein Großprojekt des Wiener Wohnungsbaues.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Per-Albin-Hansson-Siedlung_Ost Wikipedia: Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost].</ref>
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Die Siedlung (Versuch einer strukturierten Stadtrandsiedlung) erstreckt sich am Südhang des [[Laaer Berg]]s über 30 Hektar, von denen nur 2,7 Hektar verbaut sind. Es wurden Einfamilienhäuser in Form von Reihenhäusern und dreigeschoßige Wohnblocks im Sinne der damals geltenden Bestimmungen für den sozialen Wohnbau mit 60-70 Quadratmeter großen Wohnungen angelegt, dazu kamen ausgedehnte Grünanlagen und Kleingärten, soziale Infrastruktur, Betriebe und Ärzte. Unter bewusster Beschränkung der gestalterischen Mittel sind Ähnlichkeiten mit dem "Gartenstadtkonzept" der frühen 1920er Jahre erkennbar, wenngleich bei den Geschosswohnungen Anpassungen im Sinn des kommunalen Wohnbaus der Zwischenkriegszeit erfolgten und die Reihenhäuser keine völlige Vereinheitlichung erfuhren.<ref>Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 271.</ref> Die Gesamtbaukosten betrugen etwa 80 Millionen Schilling. Die Anlage ist der erste große Wohnhausbau Wiens in der Zweiten Republik. Ab 1991 erfolgte eine Generalsanierung. 
  
Die Siedlung (Versuch einer strukturierten Stadtrandsiedlung) erstreckt sich am Südhang des [[Laaer Berg]]s über 30 Hektar, von denen nur 2,7 Hektar verbaut sind. Es wurden Einfamilienhäuser in Form von Reihenhäusern und dreigeschoßige Wohnblocks im Sinne der damals geltenden Bestimmungen für den sozialen Wohnbau mit 60-70 Quadratmeter großen Wohnungen angelegt, dazu kamen ausgedehnte Grünanlagen und Kleingärten, soziale Infrastruktur, Betriebe und Ärzte.  
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Später wurde die Siedlung, ebenfalls westlich der Favoritenstraße, um den Bauteil Nord erweitert. Dieser Bau war jedoch wesentlich weniger planerisch gestaltet und kann nicht im eigentlichen Sinn als Siedlung bezeichnet werden.
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1966-1977 entstand östlich der Favoritenstraße die Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost (PAHO), ein Großprojekt des Wiener Wohnungsbaues. Architekten waren Carl Auböck und Wilhelm Kleyhons. Die Ostsiedlung trägt die Merkmale des seit den 1960er Jahren üblichen Baus von Großsiedlungen in Fertigteilbauweise, wie sie auch in anderen Großprojekten wie der [[Großfeldsiedlung]] Verwirklichung fand.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Per-Albin-Hansson-Siedlung_Ost Wikipedia: Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost].</ref>
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Im September 2017 nimmt zwischen den Bauteilen West und Ost die hier großteils unter der [[Favoritenstraße]] gebaute Verlängerung der [[U-Bahn]]-Linie U1 nach [[Oberlaa]] den Betrieb auf, die die Siedlung mit den Stationen [[Alaudagasse]] und [[Neuerlaa]] bedient.
  
Die Gesamtbaukosten betrugen etwa 80 Millionen Schilling. Die Anlage ist der erste große Wohnhausbau Wiens in der Zweiten Republik. Ab 1991 erfolgte eine Generalsanierung. Im September 2017 nimmt zwischen den Bauteilen West und Ost die hier großteils unter der [[Favoritenstraße]] gebaute Verlängerung der [[U-Bahn]]-Linie U1 nach [[Oberlaa]] den Betrieb auf, die die Siedlung mit den Stationen [[Alaudagasse]] und [[Neuerlaa]] bedient.
 
  
 
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Version vom 5. Januar 2022, 14:36 Uhr

Wohnhäuser in der Per-Albin-Hansson-Siedlung (1974)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Siedlung
Datum von 1951
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Per Albin Hansson
Bezirk 10
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 6704
GND
WikidataID
Objektbezug 1945 bis heute
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.01.2022 durch WIEN1.lanm08wei
Bildname Peralbinhanssonsiedlung.jpg
Bildunterschrift Wohnhäuser in der Per-Albin-Hansson-Siedlung (1974)

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48° 9' 5.41" N, 16° 22' 44.11" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Die Per-Albin-Hansson-Siedlung im 10. Bezirk (Ada-Christen-Gasse 2 / Alaudagasse) ist eine städtische Wohnhausanlage mit 1.021 Wohnungen, davon 662 in Einfamilienhäusern und 359 in Mehrfamilienhäusern sowie mit 46 Geschäftslokalen. Der erste Teil der Siedlung, westlich der Favoritenstraße, heute als Per-Albin-Hansson-Siedlung West bezeichnet, wurde 1947-1951 nach Plänen von Friedrich Pangratz, Franz Schuster, Stephan Simony und Eugen Wörle erbaut und im Zusammenhang mit den Hilfslieferungen aus Schweden nach dem Zweiten Weltkrieg nach dem schwedischen Ministerpräsidenten Per Albin Hansson benannt. (Auch diverse Gassennamen in der Siedlung haben mit Schweden zu tun.) Dieser erste Teil der Siedlung wurde am 5. August 1951 eröffnet (Grundsteinlegung am 23. August 1947), das "Volksheim" am 7. Mai 1955.

Die Siedlung (Versuch einer strukturierten Stadtrandsiedlung) erstreckt sich am Südhang des Laaer Bergs über 30 Hektar, von denen nur 2,7 Hektar verbaut sind. Es wurden Einfamilienhäuser in Form von Reihenhäusern und dreigeschoßige Wohnblocks im Sinne der damals geltenden Bestimmungen für den sozialen Wohnbau mit 60-70 Quadratmeter großen Wohnungen angelegt, dazu kamen ausgedehnte Grünanlagen und Kleingärten, soziale Infrastruktur, Betriebe und Ärzte. Unter bewusster Beschränkung der gestalterischen Mittel sind Ähnlichkeiten mit dem "Gartenstadtkonzept" der frühen 1920er Jahre erkennbar, wenngleich bei den Geschosswohnungen Anpassungen im Sinn des kommunalen Wohnbaus der Zwischenkriegszeit erfolgten und die Reihenhäuser keine völlige Vereinheitlichung erfuhren.[1] Die Gesamtbaukosten betrugen etwa 80 Millionen Schilling. Die Anlage ist der erste große Wohnhausbau Wiens in der Zweiten Republik. Ab 1991 erfolgte eine Generalsanierung.

Später wurde die Siedlung, ebenfalls westlich der Favoritenstraße, um den Bauteil Nord erweitert. Dieser Bau war jedoch wesentlich weniger planerisch gestaltet und kann nicht im eigentlichen Sinn als Siedlung bezeichnet werden.

1966-1977 entstand östlich der Favoritenstraße die Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost (PAHO), ein Großprojekt des Wiener Wohnungsbaues. Architekten waren Carl Auböck und Wilhelm Kleyhons. Die Ostsiedlung trägt die Merkmale des seit den 1960er Jahren üblichen Baus von Großsiedlungen in Fertigteilbauweise, wie sie auch in anderen Großprojekten wie der Großfeldsiedlung Verwirklichung fand.[2]

Im September 2017 nimmt zwischen den Bauteilen West und Ost die hier großteils unter der Favoritenstraße gebaute Verlängerung der U-Bahn-Linie U1 nach Oberlaa den Betrieb auf, die die Siedlung mit den Stationen Alaudagasse und Neuerlaa bedient.


Per-Albin-Hansson-Siedlung (1951)

Videos

Per-Albin-Hansson-Siedlung West (1952), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 031 (Ausschnitt)
Die Per-Albin-Hansson-Siedlung (1952), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 140 (Ausschnitt)
Budget-Film: Wohnbau (1952), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 128D (Ausschnitt)

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 271 f.
  • Die Per-Albin-Hansson-Siedlung in Wien. In: Buchreihe „der aufbau", Heft 9. ²1953)
  • Volksschule der Stadt Wien „Per-Albin-Hansson-Schule". In: Buchreihe „der aufbau", Heft 4 (ohne Jahr)

Einzelnachweise

  1. Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 271.
  2. Wikipedia: Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost.