Paula Mistinger: Unterschied zwischen den Versionen
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|Personenname=Mistinger, Paula | |Personenname=Mistinger, Paula | ||
− | |Abweichende Namensform=Mistinger-Mraz, Paula; Mraz, | + | |Abweichende Namensform=Mistinger-Mraz, Paula; Mraz, Anna Mader (Deckname) |
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− | + | Paula Mistinger (geb. Mraz), * 9. April 1907 Wien, † 20. Mai 1935 Wien, Sekretärin, Aktivistin. | |
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− | Paula Mistinger (geb. Mraz), * 9. April 1907, † 20. Mai 1935 | ||
− | 1934 | + | ==Biografie== |
+ | Paula Mistinger stammte aus einer Arbeiterfamilie. Schon früh engagierte sie sich in der Sozialistischen Arbeiter-Jugend in Rudolfsheim, wo sie auch ihren späteren Ehemann [[Leopold Mistinger]] kennenlernte. Später war sie Vorsitzende des Frauenaktionskomitees der SDAP in Fünfhaus. | ||
+ | In der SAJ wurde sie schnell mit einer Führungsposition betraut, unter anderem war sie maßgeblich an der Organisation des Internationalen Sozialistischen Jugendtreffens im Jahr 1929 beteiligt. Auf einem Verbandstag im Jahr 1930 wurde sie zum Vorstandsmitglied gewählt. Später wurde sie die Sekretärin von [[Otto Felix Kanitz]] und war Vorsitzende des sozialdemokratischen Frauenkomitees in Fünfhaus. Außerdem wurde sie zu einer frühen Aktivisten der Revolutionären Sozialisten und musste deswegen 1934 in die Tschechoslowakische Republik fliehen. Sie wurde jedoch von [[Otto Bauer]] im Mai 1935 mit falschen Papieren (Anna Mader) nach Österreich geschickt, damit sie den von der Polizei zerschlagenen illegalen Vertriebsapparat der [[Arbeiterzeitung]] neu aufbaute, starb aber unmittelbar darauf an einer septischen Angina. | ||
+ | Ihre letzte Wohnadresse Fünfhausgasse wurde 1950 als [[Paula-Mistinger-Mraz-Hof]] benannt. | ||
− | + | == Literatur == | |
− | + | * Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien: Böhlau Verlag Wien Köln Weimar, 2016, S. 2311. | |
− | * Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 280 | + | * Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk, 1988, S. 280 |
* Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 02.06.1935 (Nachruf von Otto Bauer) | * Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 02.06.1935 (Nachruf von Otto Bauer) | ||
− | == | + | == Weblinks == |
− | * [http://www.dasrotewien.at/mistinger-mraz-paula.html Das Rote Wien: Paula Mistinger-Mraz] | + | * [http://www.dasrotewien.at/seite/mistinger-mraz-paula.html Das Rote Wien: Paula Mistinger-Mraz] |
Aktuelle Version vom 18. Oktober 2023, 14:15 Uhr
Paula Mistinger (geb. Mraz), * 9. April 1907 Wien, † 20. Mai 1935 Wien, Sekretärin, Aktivistin.
Biografie
Paula Mistinger stammte aus einer Arbeiterfamilie. Schon früh engagierte sie sich in der Sozialistischen Arbeiter-Jugend in Rudolfsheim, wo sie auch ihren späteren Ehemann Leopold Mistinger kennenlernte. Später war sie Vorsitzende des Frauenaktionskomitees der SDAP in Fünfhaus. In der SAJ wurde sie schnell mit einer Führungsposition betraut, unter anderem war sie maßgeblich an der Organisation des Internationalen Sozialistischen Jugendtreffens im Jahr 1929 beteiligt. Auf einem Verbandstag im Jahr 1930 wurde sie zum Vorstandsmitglied gewählt. Später wurde sie die Sekretärin von Otto Felix Kanitz und war Vorsitzende des sozialdemokratischen Frauenkomitees in Fünfhaus. Außerdem wurde sie zu einer frühen Aktivisten der Revolutionären Sozialisten und musste deswegen 1934 in die Tschechoslowakische Republik fliehen. Sie wurde jedoch von Otto Bauer im Mai 1935 mit falschen Papieren (Anna Mader) nach Österreich geschickt, damit sie den von der Polizei zerschlagenen illegalen Vertriebsapparat der Arbeiterzeitung neu aufbaute, starb aber unmittelbar darauf an einer septischen Angina. Ihre letzte Wohnadresse Fünfhausgasse wurde 1950 als Paula-Mistinger-Mraz-Hof benannt.
Literatur
- Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien: Böhlau Verlag Wien Köln Weimar, 2016, S. 2311.
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk, 1988, S. 280
- Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 02.06.1935 (Nachruf von Otto Bauer)