Paul Troger: Unterschied zwischen den Versionen

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Paul Troger, * 30. Oktober 1698 Welsberg im Pustertal, Südtirol, † 20. Juli 1762 Grünwaldisches Haus an der Hohen Brücke (1, Tiefer Graben 25, Börsegasse 1; Krypta der Schottenkirche), Maler, Sohn des Schneiders und Mesners in Welsberg Andreas Troger (1664-1720) und dessen Gattin Maria Pracher (1663-1718), erste Gattin (29. Jänner 1741 St. Stephan) Anna Maria Schraub (* 7. Mai 1716 Wien, † 22. Februar 1750 Gründwaldisches Haus), zweite Gattin (24. Jänner 1753 Burgkapelle) Franziska Maria Anna Christine Schasser (* 11. September 1722 Deutschmetz, Südtirol, † 18. April 1791 Stadt 609 „Zu den vier Hirschen" [ehemaligen 1, Schlossergasse 5]). Anfangs unter oberitalienischen Einflüssen stehend, fand Troger bald zwei für seine Fähigkeit markante Gebiete: das monumentale Fresko und das Altarbild (richtungsgebend 1727 das Hochaltarbild der Cajetanerkirche in Salzburg). 1728 begab sich Troger von Salzburg nach Wien, wo er bis zu seinem Tod seinen Wohnsitz hatte, an der Akademie der bildende Künste lehrte und für einige Kirchen Gemälde schuf (allerdings der starken Konkurrenz von [[Daniel Gran]] ausgesetzt war); seine Hauptwirkungsstätten waren deshalb die großen niederösterreiche Stifte, die ihn mit der Herstellung von Fresken und Altarbildern beauftragten. Als Professor der Malerei an der Akademie (1751-1762; Rektor 1754-1757) bildete er zahlreiche bedeutende Maler der folgenden Generation aus. Mit Sicherheit stammen von Troger in Wien die Altarbilder „Immaculata", „Vermählung der Hl. Katharina" und „Tod des Hl. Joseph" in der [[Dominikanerkirche]], ein signiertes Bild „Hl. Andreas" in der [[Paulanerkirche]], ein Bild „Hl. Josef" in der [[Mariahilfer Kirche]], ein Altarblatt der [[Ulrichskirche]] (heute im Schottenstift), die Bilder „Vermählung Maria" (1733) und „Verherrlichung des Hl. Johannes Nepomuk" (1736) in der Schönbrunner Schloßkapelle, der „Tod des Hl. Joseph" in der [[Neulerchenfelder Kirche]] (1753) sowie das Bild „Hl. Dreifaltigkeit" in der Alten Pfarrkirche in Mauer (23). Nicht völlig gesichert erscheinen ein Altar mit dem Bild „Anbetung des Kindes" in der [[Michaelerkirche]] und ein Altarblatt „Christus im Spottmantel" in der Herzogskapelle des Stephansdoms. Troger ist neben Gran und [[Georg Raphael Donner]] der glanzvollste Vertreter der österreichischen Barockkunst in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Viele seiner Werke befinden sich in Wiener Museen (Österreichische Galerie, Niederösterreichisches Landesmuseum; Graphiken in der Albertina und im Historischen Museum). [[Trogergasse]].
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Paul Troger, * 30. Oktober 1698 Welsberg im Pustertal, Südtirol, † 20. Juli 1762 Grünwaldisches Haus an der Hohen Brücke (1, Tiefer Graben 25, Börsegasse 1; Krypta der Schottenkirche), Maler, Sohn des Schneiders und Mesners in Welsberg Andreas Troger (1664-1720) und dessen Gattin Maria Pracher (1663-1718), erste Gattin (29. Jänner 1741 St. Stephan) Anna Maria Schraub (* 7. Mai 1716 Wien, † 22. Februar 1750 Gründwaldisches Haus), zweite Gattin (24. Jänner 1753 Burgkapelle) Franziska Maria Anna Christine Schasser (* 11. September 1722 Deutschmetz, Südtirol, † 18. April 1791 Stadt 609 „Zu den vier Hirschen" [ehemaligen 1, Schlossergasse 5]). Anfangs unter oberitalienischen Einflüssen stehend, fand Troger bald zwei für seine Fähigkeit markante Gebiete: das monumentale Fresko und das Altarbild (richtungsgebend 1727 das Hochaltarbild der Cajetanerkirche in Salzburg). 1728 begab sich Troger von Salzburg nach Wien, wo er bis zu seinem Tod seinen Wohnsitz hatte, an der Akademie der bildende Künste lehrte und für einige Kirchen Gemälde schuf (allerdings der starken Konkurrenz von [[Daniel Gran]] ausgesetzt war); seine Hauptwirkungsstätten waren deshalb die großen niederösterreichen Stifte, die ihn mit der Herstellung von Fresken und Altarbildern beauftragten. Als Professor der Malerei an der Akademie (1751-1762; Rektor 1754-1757) bildete er zahlreiche bedeutende Maler der folgenden Generationen aus. Mit Sicherheit stammen von Troger in Wien die Altarbilder „Immaculata", „Vermählung der Hl. Katharina" und „Tod des Hl. Joseph" in der [[Dominikanerkirche]], ein signiertes Bild „Hl. Andreas" in der [[Paulanerkirche]], ein Bild „Hl. Josef" in der [[Mariahilfer Kirche]], ein Altarblatt der [[Ulrichskirche]] (heute im Schottenstift), die Bilder „Vermählung Maria" (1733) und „Verherrlichung des Hl. Johannes Nepomuk" (1736) in der Schönbrunner Schloßkapelle, der „Tod des Hl. Joseph" in der [[Neulerchenfelder Kirche]] (1753) sowie das Bild „Hl. Dreifaltigkeit" in der Alten Pfarrkirche in Mauer (23). Nicht völlig gesichert erscheinen ein Altar mit dem Bild „Anbetung des Kindes" in der [[Michaelerkirche]] und ein Altarblatt „Christus im Spottmantel" in der Herzogskapelle des Stephansdoms. Troger ist neben Gran und [[Georg Raphael Donner]] der glanzvollste Vertreter der österreichischen Barockkunst in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Viele seiner Werke befinden sich in Wiener Museen (Österreichische Galerie, Niederösterreichisches Landesmuseum; Graphiken in der Albertina und im Historischen Museum). [[Trogergasse]].
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950  
 
*Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950  
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*W Aschenbrenner: P. G. Schweighofer: Paul Troger. 1965  
 
*W Aschenbrenner: P. G. Schweighofer: Paul Troger. 1965  
 
*R. Jacobsen: Paul Toger (1930)
 
*R. Jacobsen: Paul Toger (1930)
* Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 1), 7 / 2
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*Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 1), 7/2
*Brigitte Franziska Heinzl, Die Freskomalerei P. T.s, in: Wr. Jb. Kunstgesch. 19 (1962);
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*Brigitte Franziska Heinzl, Die Freskomalerei P. T.s, in: Wr. Jb. Kunstgesch. 19 (1962)
 
* Paul Toger: Maler des österreichischen Barock. Katalog Innsbruck 1962  
 
* Paul Toger: Maler des österreichischen Barock. Katalog Innsbruck 1962  
 
*Paul Toger und die österreichische Barockkunst. Katalog Stift Altenburg. 1963  
 
*Paul Toger und die österreichische Barockkunst. Katalog Stift Altenburg. 1963  

Version vom 23. September 2013, 10:49 Uhr

Daten zur Person
Personenname Troger, Paul
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 25190
GND
Wikidata
Geburtsdatum 30. Oktober 1698
Geburtsort Welsberg im Pustertal, Südtirol
Sterbedatum 20. Juli 1762
Sterbeort Wien
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 23.09.2013 durch WIEN1.lanm08w07
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Krypta der Schottenkirche
  • 1., Tiefer Graben 25 (Sterbeadresse)
  • 1., Börsegasse 1 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • 1. Gattin Anna Maria SchraubDie Verwendung von „1. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Paul Troger, * 30. Oktober 1698 Welsberg im Pustertal, Südtirol, † 20. Juli 1762 Grünwaldisches Haus an der Hohen Brücke (1, Tiefer Graben 25, Börsegasse 1; Krypta der Schottenkirche), Maler, Sohn des Schneiders und Mesners in Welsberg Andreas Troger (1664-1720) und dessen Gattin Maria Pracher (1663-1718), erste Gattin (29. Jänner 1741 St. Stephan) Anna Maria Schraub (* 7. Mai 1716 Wien, † 22. Februar 1750 Gründwaldisches Haus), zweite Gattin (24. Jänner 1753 Burgkapelle) Franziska Maria Anna Christine Schasser (* 11. September 1722 Deutschmetz, Südtirol, † 18. April 1791 Stadt 609 „Zu den vier Hirschen" [ehemaligen 1, Schlossergasse 5]). Anfangs unter oberitalienischen Einflüssen stehend, fand Troger bald zwei für seine Fähigkeit markante Gebiete: das monumentale Fresko und das Altarbild (richtungsgebend 1727 das Hochaltarbild der Cajetanerkirche in Salzburg). 1728 begab sich Troger von Salzburg nach Wien, wo er bis zu seinem Tod seinen Wohnsitz hatte, an der Akademie der bildende Künste lehrte und für einige Kirchen Gemälde schuf (allerdings der starken Konkurrenz von Daniel Gran ausgesetzt war); seine Hauptwirkungsstätten waren deshalb die großen niederösterreichen Stifte, die ihn mit der Herstellung von Fresken und Altarbildern beauftragten. Als Professor der Malerei an der Akademie (1751-1762; Rektor 1754-1757) bildete er zahlreiche bedeutende Maler der folgenden Generationen aus. Mit Sicherheit stammen von Troger in Wien die Altarbilder „Immaculata", „Vermählung der Hl. Katharina" und „Tod des Hl. Joseph" in der Dominikanerkirche, ein signiertes Bild „Hl. Andreas" in der Paulanerkirche, ein Bild „Hl. Josef" in der Mariahilfer Kirche, ein Altarblatt der Ulrichskirche (heute im Schottenstift), die Bilder „Vermählung Maria" (1733) und „Verherrlichung des Hl. Johannes Nepomuk" (1736) in der Schönbrunner Schloßkapelle, der „Tod des Hl. Joseph" in der Neulerchenfelder Kirche (1753) sowie das Bild „Hl. Dreifaltigkeit" in der Alten Pfarrkirche in Mauer (23). Nicht völlig gesichert erscheinen ein Altar mit dem Bild „Anbetung des Kindes" in der Michaelerkirche und ein Altarblatt „Christus im Spottmantel" in der Herzogskapelle des Stephansdoms. Troger ist neben Gran und Georg Raphael Donner der glanzvollste Vertreter der österreichischen Barockkunst in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Viele seiner Werke befinden sich in Wiener Museen (Österreichische Galerie, Niederösterreichisches Landesmuseum; Graphiken in der Albertina und im Historischen Museum). Trogergasse.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Maja Schrenzel: Paul Troger - Maler der Apokalypse. 1985
  • Romanus Jacobs: Paul Troger. 1930
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 233 ff.
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 1: Mittelalter bis Romantik. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1970, S. 67 f.
  • Elfriede Baum: Österreichisches Barockmuseum im Unteren Belvedere. Wien [u.a.]: Herold 1980 (Österreichische Galerie Wien: Kataloge, 2,2), S. 700 ff.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993
  • W Aschenbrenner: P. G. Schweighofer: Paul Troger. 1965
  • R. Jacobsen: Paul Toger (1930)
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 1), 7/2
  • Brigitte Franziska Heinzl, Die Freskomalerei P. T.s, in: Wr. Jb. Kunstgesch. 19 (1962)
  • Paul Toger: Maler des österreichischen Barock. Katalog Innsbruck 1962
  • Paul Toger und die österreichische Barockkunst. Katalog Stift Altenburg. 1963
  • Erzbischof, Dom und Diözesanmuseum. Katalog 1973, S. 121 ff.
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1)
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 59, S. 61, S. 68
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs)
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 234, S. 391
  • Barocke Fresken. In: Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 06.12.1968, S. 5 f.