Oskar Marmorek

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Daten zur Person
Personenname Marmorek, Oskar
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 26673
GND
Wikidata
Geburtsdatum 9. April 1863
Geburtsort Skala, Galizien
Sterbedatum 7. April 1909
Sterbeort Wien
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof Israelitische Abteilung;
Grabstelle
  • 2., Rotensterngasse 25 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Marmorek Oskar, * 9. April 1863 Skala, Galizien, † 7. April 1909 Wien (Selbstmord am Grab seines Vaters auf dem Zentralfriedhof; Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, 1. Tor, Gruppe 20/17b/5), Architekt, Zionist. Absolvierte die Technische Hochschule Wien (1885), ging dann nach Paris, wo er seine Studium vollendete und praktische Arbeiten für die Weltausstellung 1889 durchführte. Nach Wien zurückgekehrt, übernahm Marmorek als Chefarchitekt Bauten für Großausstellungen, darunter die Wiener Musik- u. Theaterausstellung 1892 (für die er nach eigenen Ideen die „Reproduktion des Hohen Markts 1682" unter der Bezeichnung „Alt-Wien" ausführte). Marmorek wurde auch durch seine Entwürfe für das Cottageviertel und seine Leistungen für „Venedig in Wien" (1900) bekannt. Bei seinen Entwürfen für Synagogen griff er auf alte jüdische Motive zurück (er baute 1907 die Synagoge in Döbling). Marmorek gehörte zur ersten Generation der Wiener Secessionsarchitekten, war einer der prominentesten und meistbeschäftigten Architekten seiner Zeit, aber auch als Kunstschriftsteller tätig; er redigierte die Zeitschrift „Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn". Freund und Mitstreiter Theodor Herzls, berief er mit diesem und Nordau 1897 den ersten Zionistenkongreß in Basel ein, auf dem er in das engere Aktionskomitee gewählt wurde; in Herzls Roman „Altneuland" tritt Marmorek in der Figur des Architekten Steineck auf. In Wien baute Marmorek auch eine Reihe von Privathäusern (2, Nestroyhof, 1898 [hier befand sich das Intime Theater, später ein Kino]; 5, Hamburgerstraße 20 [ Rüdigerhof ]; 6, Windmühlgassse 4, 8 und 32 [1904]; 8, Lerchengasse 3-5 [1900]; 8, Florianigasse 4). Besaß das Haus 8, Wickenburggasse 8, wohnte im Haus 2, Rotensterngasse 25.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, Register
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 149 f.
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 48 (Wohnhaus).