Norbert Leser: Unterschied zwischen den Versionen
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Norbert Leser, * 31. Mai 1933 Oberwart, † 31. Dezember 2014 Eisenstadt, Sozialphilosoph, Politikwissenschaftler. | Norbert Leser, * 31. Mai 1933 Oberwart, † 31. Dezember 2014 Eisenstadt, Sozialphilosoph, Politikwissenschaftler. | ||
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Aufgewachsen ist Norbert Leser in Wien, wo er Volksschule und Bundesgymnasium besuchte und 1952 die Matura ablegte. Es folgte das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Wien, das er 1958 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. | Aufgewachsen ist Norbert Leser in Wien, wo er Volksschule und Bundesgymnasium besuchte und 1952 die Matura ablegte. Es folgte das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Wien, das er 1958 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. | ||
− | Nachdem | + | Nachdem Leser 1958 und 1959 an der Politikwissenschaftlichen Fakultät der School of Economics and Political Science in London seine Studien beendet hatte, trat er 1960 als Jurist in die Rechtsabteilung des Bundesministeriums für Verkehr und Technik ein. 1963 wechselte er zur Ford-Foundation, wo er als Assistent für politische Wissenschaft am Institut für höhere Studien und wissenschaftliche Forschung tätig war. |
− | 1969 habilitierte er sich an der Universität Graz am Institut für Rechts- und Staatsphilosophie. Seine Habilitationsschrift | + | 1969 habilitierte er sich an der Universität Graz am Institut für Rechts- und Staatsphilosophie. Seine Habilitationsschrift "Zwischen Reformismus und Bolschewismus" wurde zum Standardwerk zur Geschichte der österreichischen Sozialdemokratie und des Austromarxismus. [[Friedrich Torberg]] holte Norbert Leser in die Redaktion der Zeitschrift [[Forum]], die er nach einem Konflikt mit derem späteren Chef [[Günther Nenning]] wieder verließ. |
− | [[Hertha Firnberg]] berief Leser auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Universität Salzburg. | + | [[Hertha Firnberg]] berief Leser auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Universität Salzburg. Seine Assistenten waren damals [[Anton Pelinka]], [[Friedhelm Frischenschlager]] und [[Alfred Pfabigan]]. |
Ab 1977 lehrte er als Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Von 1980 bis zu seiner Emeritierung 2001 war er Ordinarius für Gesellschaftsphilosophie an der Grund- und Integrativwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 1984 bis 2004 leitete er das Ludwig-Boltzmann-Instituts für neuere österreichische Geistesgeschichte. | Ab 1977 lehrte er als Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Von 1980 bis zu seiner Emeritierung 2001 war er Ordinarius für Gesellschaftsphilosophie an der Grund- und Integrativwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 1984 bis 2004 leitete er das Ludwig-Boltzmann-Instituts für neuere österreichische Geistesgeschichte. | ||
− | Schwerpunkte seiner Forschungsarbeit bildeten die Geschichte der politischen Ideen (besonders Marxismus- und Sozialismusforschung), und die österreichische Zeitgeschichte sowie die Gesellschaftsphilosophie. Norbert Leser | + | Schwerpunkte seiner Forschungsarbeit bildeten die Geschichte der politischen Ideen (besonders Marxismus- und Sozialismusforschung), und die österreichische Zeitgeschichte sowie die Gesellschaftsphilosophie. Norbert Leser positionierte sich in der Öffentlichkeit als Kritiker und Mahner der sozialdemokratischen Bewegung Österreichs. Ein besonderes Anliegen des bekennenden Katholiken war auch die Versöhnung zwischen Sozialdemokratie und Kirche. |
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+ | ==Werke == | ||
+ | * [http://aleph21-prod-wbr.obvsg.at/F/?&local_base=wbr01&func=find-c&ccl_term=gif=(DE-588)119100215 Literatur von und über Norbert Leser in der Wienbibliothek im Rathaus] | ||
− | == | + | == Literatur== |
* Norbert Leser: „…auf halben Wegen und zu halber Tat…“. Wien: Amalthea 2000 | * Norbert Leser: „…auf halben Wegen und zu halber Tat…“. Wien: Amalthea 2000 | ||
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* Burgenland, orf.at: http://burgenland.orf.at/news/stories/2687127/ (Stand: 09.01.2015) | * Burgenland, orf.at: http://burgenland.orf.at/news/stories/2687127/ (Stand: 09.01.2015) | ||
* Science, orf.at: http://science.orf.at/stories/1718631/ (Stand: 09.01.2015) | * Science, orf.at: http://science.orf.at/stories/1718631/ (Stand: 09.01.2015) | ||
+ | * Falter, 14.01.2015, S. 14 | ||
− | == | + | == Weblinks == |
− | + | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Leser Wikipedia: Norbert Leser] | |
− | * | + | * [http://www.dasrotewien.at/seite/leser-norbert.html Das Rote Wien: Norbert Leser] |
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2023, 14:12 Uhr
Norbert Leser, * 31. Mai 1933 Oberwart, † 31. Dezember 2014 Eisenstadt, Sozialphilosoph, Politikwissenschaftler.
Biographie
Norbert Leser wurde am 31. Mai 1933 in Oberwart im Burgenland geboren. Sein Onkel, der SPÖ-Politiker Ludwig Leser, war der erste burgenländische Landeshauptmann nach dem Zweiten Weltkrieg.
Aufgewachsen ist Norbert Leser in Wien, wo er Volksschule und Bundesgymnasium besuchte und 1952 die Matura ablegte. Es folgte das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Wien, das er 1958 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss.
Nachdem Leser 1958 und 1959 an der Politikwissenschaftlichen Fakultät der School of Economics and Political Science in London seine Studien beendet hatte, trat er 1960 als Jurist in die Rechtsabteilung des Bundesministeriums für Verkehr und Technik ein. 1963 wechselte er zur Ford-Foundation, wo er als Assistent für politische Wissenschaft am Institut für höhere Studien und wissenschaftliche Forschung tätig war.
1969 habilitierte er sich an der Universität Graz am Institut für Rechts- und Staatsphilosophie. Seine Habilitationsschrift "Zwischen Reformismus und Bolschewismus" wurde zum Standardwerk zur Geschichte der österreichischen Sozialdemokratie und des Austromarxismus. Friedrich Torberg holte Norbert Leser in die Redaktion der Zeitschrift Forum, die er nach einem Konflikt mit derem späteren Chef Günther Nenning wieder verließ.
Hertha Firnberg berief Leser auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Universität Salzburg. Seine Assistenten waren damals Anton Pelinka, Friedhelm Frischenschlager und Alfred Pfabigan. Ab 1977 lehrte er als Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Von 1980 bis zu seiner Emeritierung 2001 war er Ordinarius für Gesellschaftsphilosophie an der Grund- und Integrativwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 1984 bis 2004 leitete er das Ludwig-Boltzmann-Instituts für neuere österreichische Geistesgeschichte.
Schwerpunkte seiner Forschungsarbeit bildeten die Geschichte der politischen Ideen (besonders Marxismus- und Sozialismusforschung), und die österreichische Zeitgeschichte sowie die Gesellschaftsphilosophie. Norbert Leser positionierte sich in der Öffentlichkeit als Kritiker und Mahner der sozialdemokratischen Bewegung Österreichs. Ein besonderes Anliegen des bekennenden Katholiken war auch die Versöhnung zwischen Sozialdemokratie und Kirche.
Werke
Literatur
- Norbert Leser: „…auf halben Wegen und zu halber Tat…“. Wien: Amalthea 2000
- Wiener Zeitung, 02.01.2015, S. 4
- Kurier, 02.01.2015, S. 2
- Der Standard, 02.01.2015, S. 6
- Burgenland, orf.at: http://burgenland.orf.at/news/stories/2687127/ (Stand: 09.01.2015)
- Science, orf.at: http://science.orf.at/stories/1718631/ (Stand: 09.01.2015)
- Falter, 14.01.2015, S. 14