Friedhelm Frischenschlager

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Daten zur Person
Personenname Frischenschlager, Friedhelm
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 39776
GND 131385690
Wikidata Q113565
Geburtsdatum 6. Oktober 1943
Geburtsort Salzburg 4076982-3
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Politiker, Jurist
Parteizugehörigkeit Freiheitliche Partei Österreichs, Liberales Forum
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 25. Juni 1986)
  • Komtur des Nordstern-Ordens


  • Mitglied des Gemeinderates von Salzburg (1972 bis 1977)
  • Mitglied des Stadtsenats der Stadt Salzburg (1972 bis 1977)
  • Abgeordneter zum Europäischen Parlament (11.11.1996 bis 20.07.1999)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (04.02.1993 bis 29.10.1996)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (26.06.1977 bis 16.06.1983)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (13.05.1986 bis 03.02.1993)
  • Bundesminister für Landesverteidigung (24.05.1983 bis 12.05.1986)
  • Bundesparteiobmann-Stellvertreter der FPÖ (1984 bis 1988)
  • Stellvertretender Bundessprecher des Liberalen Forums (1993 bis 1999)
  • Klubobmann des Liberalen Forums (1993 bis 1994)
  • Geschäftsführender Klubobmann des Liberalen Forums (1994 bis 1996)
  • Bundessprecher des Liberalen Forums (2000 bis 2001)
  • Generalsekretär der Union Europäischer Föderalisten (2005 bis 2006)
  • Bundesvorsitzender der Europäischen Föderalistischen Bewegung Österreich (17.11.2007)

Friedhelm Frischenschlager, * 6. Oktober 1943 Salzburg, Jurist, Politiker.

Biografie

Friedhelm Frischenschlager ist der Sohn eines Hochschullehrers am Salzburger Mozarteum und einer aus Norddeutschland stammenden Mutter, die unter anderem als Klavierlehrerin tätig war. Nach der Volksschule besuchte er das Akademische Gymnasium in Salzburg, an dem er 1962 maturierte. Nach dem Präsenzdienst begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, das er 1969 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. Er wirkte zunächst als Universitätsassistent am Institut für Völkerrecht an der Universität Salzburg, wechselte 1971 aber an das dortige Institut für Politikwissenschaft.

Während seines Studiums engagierte sich Frischenschlager im Rahmen des Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS) in der Hochschulpolitik. Er fungierte zeitweilig als Generalsekretär seiner Hochschulfraktion und avancierte 1969 zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralausschusses der Österreichischen Hochschülerschaft. 1971 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des "Atterseekreises", der sich innerhalb der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) als liberales Gegengewicht zu deutschnationalen Traditionen verstand. Der Jurist gehörte 1972 bis 1977 dem Salzburger Gemeinderat sowie dem Stadtsenat der Mozartstadt an.

1977 zog der Salzburger in den Nationalrat ein, wo er zunächst im Ausschuss für Wissenschaft und Forschung ein zentrales Betätigungsfeld fand. Innerhalb des Parlamentsklubs positionierte er sich im eher liberalen Flügel, der mit der Wahl Norbert Stegers zum Bundesparteiobmann (1980) die Führung in der FPÖ übernahm. Als dieser 1983 mit der SPÖ unter Bundeskanzler Fred Sinowatz eine Koalition bildete, übernahm Frischenschlager das Amt des Verteidigungsministers. In dieser Funktion setzte er sich vor allem für die Verbesserung der Luftraumüberwachung ein, wurde aber auch durch seinen Handschlag mit dem NS-Kriegsverbrecher Walter Reder (den er später bedauerte) bekannt. Von 1984 bis 1988 fungierte er auch als Bundesparteiobmann-Stellvertreter sowie 1985 bis 1987 als Salzburger Landesparteiobmann seiner Partei.

Nach dem Scheitern der Koalition im Mai 1986 übernahm er wieder ein Mandat im Nationalrat, wo er als freiheitlicher Verteidigungssprecher und bis 1990 als geschäftsführender Klubobmann tätig war. Im Februar 1993 gehörte er zu jenen fünf Abgeordneten um Heide Schmidt, die aus der FPÖ austraten und das Liberale Forum (LIF) gründeten. Friedhelm Frischenschlager wurde erster Klubobmann der neuen Fraktion. Von 1996 bis 1999 gehörte er dem Europaparlament an. Hier wirkte er unter anderem im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Sicherheit und Verteidigungspolitik sowie in den Unterausschüssen Menschenrechte bzw. Sicherheit und Abrüstung.

Nach dem Ausscheiden des LIF aus den parlamentarischen Gremien übernahm der Politiker 2000 für ein Jahr den Parteivorsitz, zog sich dann aber aus der Tagespolitik zurück. Er arbeitete in weiterer Folge für die OSZE im Kosovo, war als organisatorischer Leiter des Balkan-Lehrgangs der Universität Wien tätig und fungierte 2005/2006 als Generalsekretär der Union der Europäischen Föderalisten (UEF), einer supranationalen Nichtregierungsorganisation mit dem Ziel, ein demokratisches und föderales Europa zu fördern. 2007 übernahm er darüber hinaus den Vorsitz in der Europäischen Föderalistischen Bewegung Österreich (EFB).

Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Personenmappe Frischenschlager, Friedhelm

Literatur

  • Barbara Tóth: Der Handschlag. Die Affäre Frischenschlager – Reder. Innsbruck / Wien / Bozen: Studienverlag 2017

Weblinks