Nikolaus Oláh: Unterschied zwischen den Versionen

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Oláh Nikolaus, * 10. Jänner 1493 Hermannstadt, Siebenbürgen (Sibiu, Rumänien), † 14. Jänner 1568 (Nikolauskirche Tyrnau [Trnava, Slowakische Republik]), Staatsmann, Kirchenfürst. Unter dem letzten ungarischen König (1516-1526) aus dem Haus Jagiello, Ludwig II., in der königlichen Kanzlei tätig sowie ab 1526 Sekretär und Vertrauter von Ludwigs Witwe, der Habsburgerin Maria (Schwester Ferdinands I.), der er 1531-1539 in den Niederlande zur Seite stand. 1539 nach Ungarn zurückgekehrt, trat er 1542 in die Dienste Ferdinands I., war ab 1543 ungarischer Vizekanzler, ab 1545 Hofkanzler und ab 1553 Großkanzler, außerdem 1543-1548 Bischof von Agram (Zagreb, Kroatien), 1548-1553 von Erlau (Eger, Ungarn) und 1553-1568 Erzbischof von Gran (Esztergom, Ungarn). Oláh war eifrig für die Interessen Ferdinands in Ungarn und im Dienst der Rekatholisierung Ungarns tätig (Gründung des ersten ungarischen. Jesuitenkollegiums in Tyrnau 1561). In Wien kaufte Oláh 1550 ein Palais (1, Wallnerstraße 4; Kernbau des nachmaligen Esterházypalais) sowie gemeinsam mit seiner unehelichen Tochter Lucretia Schloß und Herrschaft [[Margareten]]; auf einem Teil der zugehörigen Gründe ließ er eine Siedlung anlegen, die ihm zu Ehren Nikolausdorf (erstmals erwähnt 1562, später verballhornt in [[Nikolsdorf]]) benannt wurde; ein späterer Besitzer des [[Schloss Margareten|Margaretner Schlosses]], Johann Rudolf Schmidt von Schwarzenhorn, ließ 1651 über dessen Portal (5, Margaretenplatz 3) eine Gedenktafel anbringen, in der die Wiederherstellung des Schlosses durch Oláh erwähnt wird. Ab 1553 besaß Oláh auch die Herrschaft Landsee (Burgenland). [[Hans Lautensack]] schuf einen Porträtstich Oláhs (1558).
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Oláh Nikolaus, * 10. Jänner 1493 Hermannstadt, Siebenbürgen (Sibiu, Rumänien), † 14. Jänner 1568 (Nikolauskirche Tyrnau [Trnava, Slowakische Republik]), Staatsmann, Kirchenfürst.
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Unter dem letzten ungarischen König (1516-1526) aus dem Haus Jagiello, Ludwig II., in der königlichen Kanzlei tätig sowie ab 1526 Sekretär und Vertrauter von Ludwigs Witwe, der [[Habsburger|Habsburgerin]] Maria (Schwester [[Ferdinand I. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinands I.]]), der er 1531-1539 in den Niederlande zur Seite stand. 1539 nach Ungarn zurückgekehrt, trat er 1542 in die Dienste Ferdinands I., war ab 1543 ungarischer Vizekanzler, ab 1545 Hofkanzler und ab 1553 Großkanzler, außerdem 1543-1548 Bischof von Agram (Zagreb, Kroatien), 1548-1553 von Erlau (Eger, Ungarn) und 1553-1568 Erzbischof von Gran (Esztergom, Ungarn). Oláh war eifrig für die Interessen Ferdinands in Ungarn und im Dienst der Rekatholisierung Ungarns tätig (Gründung des ersten ungarischen. Jesuitenkollegiums in Tyrnau 1561). In Wien kaufte Oláh 1550 ein [[Palais]] ([[1]]., [[Wallnerstraße 4]]; Kernbau des nachmaligen [[Esterházypalais (1, Wallnerstraße)|Esterházypalais]]) sowie gemeinsam mit seiner unehelichen Tochter Lucretia Schloss und [[Herrschaft]] [[Margareten]]; auf einem Teil der zugehörigen Gründe ließ er eine Siedlung anlegen, die ihm zu Ehren Nikolausdorf (erstmals erwähnt 1562, später verballhornt in [[Nikolsdorf (Vorstadt)]]) benannt wurde; ein späterer Besitzer des [[Margaretner Schloss|Margaretner Schlosses]], Johann Rudolf Schmidt von Schwarzenhorn, ließ 1651 über dessen Portal ([[5]]., [[Margaretenplatz]] 3) eine Gedenktafel anbringen, in der die Wiederherstellung des Schlosses durch Oláh erwähnt wird. Ab 1553 besaß Oláh auch die Herrschaft Landsee (Burgenland). [[Hans Sebald Lautensack]] schuf einen Porträtstich Oláhs (1558).
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* Richard Perger: Das Palais Esterházy in der Wallnerstraße zu Wien. Wien: Deuticke 1994 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 27), S. 17 f., S. 82 f.;
 
* Richard Perger: Das Palais Esterházy in der Wallnerstraße zu Wien. Wien: Deuticke 1994 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 27), S. 17 f., S. 82 f.;
* Franz Maurer: Die ehemalige Wiener Vorstadt Margareten 1, in: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 43. Wien: Gerold 1910, S. 53 ff.
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* Franz Maurer: Die ehemalige Wiener Vorstadt Margareten. Teil 1. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 43 (1910), S. 53 ff.

Aktuelle Version vom 24. Mai 2023, 09:34 Uhr

Daten zur Person
Personenname Oláh, Nikolaus
Abweichende Namensform Olah, Nikolaus
Titel
Geschlecht männlich
PageID 24754
GND 119003546
Wikidata Q497524
Geburtsdatum 10. Jänner 1493 JL
Geburtsort Hermannstadt, Siebenbürgen
Sterbedatum 14. Jänner 1568 JL
Sterbeort
Beruf Priester, Bischof, Hofkanzler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 24.05.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof Nikolauskirche Tyrnau
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Oláh Nikolaus, * 10. Jänner 1493 Hermannstadt, Siebenbürgen (Sibiu, Rumänien), † 14. Jänner 1568 (Nikolauskirche Tyrnau [Trnava, Slowakische Republik]), Staatsmann, Kirchenfürst.

Unter dem letzten ungarischen König (1516-1526) aus dem Haus Jagiello, Ludwig II., in der königlichen Kanzlei tätig sowie ab 1526 Sekretär und Vertrauter von Ludwigs Witwe, der Habsburgerin Maria (Schwester Ferdinands I.), der er 1531-1539 in den Niederlande zur Seite stand. 1539 nach Ungarn zurückgekehrt, trat er 1542 in die Dienste Ferdinands I., war ab 1543 ungarischer Vizekanzler, ab 1545 Hofkanzler und ab 1553 Großkanzler, außerdem 1543-1548 Bischof von Agram (Zagreb, Kroatien), 1548-1553 von Erlau (Eger, Ungarn) und 1553-1568 Erzbischof von Gran (Esztergom, Ungarn). Oláh war eifrig für die Interessen Ferdinands in Ungarn und im Dienst der Rekatholisierung Ungarns tätig (Gründung des ersten ungarischen. Jesuitenkollegiums in Tyrnau 1561). In Wien kaufte Oláh 1550 ein Palais (1., Wallnerstraße 4; Kernbau des nachmaligen Esterházypalais) sowie gemeinsam mit seiner unehelichen Tochter Lucretia Schloss und Herrschaft Margareten; auf einem Teil der zugehörigen Gründe ließ er eine Siedlung anlegen, die ihm zu Ehren Nikolausdorf (erstmals erwähnt 1562, später verballhornt in Nikolsdorf (Vorstadt)) benannt wurde; ein späterer Besitzer des Margaretner Schlosses, Johann Rudolf Schmidt von Schwarzenhorn, ließ 1651 über dessen Portal (5., Margaretenplatz 3) eine Gedenktafel anbringen, in der die Wiederherstellung des Schlosses durch Oláh erwähnt wird. Ab 1553 besaß Oláh auch die Herrschaft Landsee (Burgenland). Hans Sebald Lautensack schuf einen Porträtstich Oláhs (1558).

Literatur

  • Richard Perger: Das Palais Esterházy in der Wallnerstraße zu Wien. Wien: Deuticke 1994 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 27), S. 17 f., S. 82 f.;
  • Franz Maurer: Die ehemalige Wiener Vorstadt Margareten. Teil 1. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 43 (1910), S. 53 ff.