Neubau (Vorstadt): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 7: Zeile 7:
 
Neubau (7), Vorstadt, entstanden durch die Verbauung eines Teils der zum Oberhof ([[St.-Ulrichs-Hof]] gehörigen Gründe. Niklas Chrysostomus Spießheimer (Sohn des Humanisten [[Johannes Cuspinian]] und Besitzer des Hofs 1537-1561) ließ 1540 20 Häuser „auf dem Acker" und 1550 mehr als 70 Häuser „auf dem Neuba, so man auf der Langen Gasse nennt" errichten; damit war die heutige [[Neubaugasse]] (ursprünglich Lange Gasse genannt) entstanden. Älteren Datums (spätes 15. Jahrhundert) war eine Häusergruppe in der heutigen Neustiftgasse nach der Kirchengasse; diese Gegend hieß „auf der Neustift". Ab 1621 ist eine Vorstadtgemeinde nachweisbar, die man abwechselnd Neubau, Neustift oder St. Ulrich Oberen Guts nannte, bis sich schließlich der Name Neubau durchsetzte. Ende des 17. Jahrhunderts begann die Verbauung der übrigen Teile; der 1704 errichtete [[Linienwall]] markierte die äußere Grenze. Die 1719 einsetzende Verbauung der „Schottenäcker" gipfelte 1777 in der Abtrennung der neuen Vorstadt [[Schottenfeld]] vom Neubau. Als letzte Verbauungsphase des Neubaus ist die Aufteilung des Graf Andlernschen Gartens in 30 Parzellen anzusehen (1794). Der wichtigste Wirtschaftszweig waren die Posamentierer (Hersteller von Borten, Quasten, Fransen, Schnüren).
 
Neubau (7), Vorstadt, entstanden durch die Verbauung eines Teils der zum Oberhof ([[St.-Ulrichs-Hof]] gehörigen Gründe. Niklas Chrysostomus Spießheimer (Sohn des Humanisten [[Johannes Cuspinian]] und Besitzer des Hofs 1537-1561) ließ 1540 20 Häuser „auf dem Acker" und 1550 mehr als 70 Häuser „auf dem Neuba, so man auf der Langen Gasse nennt" errichten; damit war die heutige [[Neubaugasse]] (ursprünglich Lange Gasse genannt) entstanden. Älteren Datums (spätes 15. Jahrhundert) war eine Häusergruppe in der heutigen Neustiftgasse nach der Kirchengasse; diese Gegend hieß „auf der Neustift". Ab 1621 ist eine Vorstadtgemeinde nachweisbar, die man abwechselnd Neubau, Neustift oder St. Ulrich Oberen Guts nannte, bis sich schließlich der Name Neubau durchsetzte. Ende des 17. Jahrhunderts begann die Verbauung der übrigen Teile; der 1704 errichtete [[Linienwall]] markierte die äußere Grenze. Die 1719 einsetzende Verbauung der „Schottenäcker" gipfelte 1777 in der Abtrennung der neuen Vorstadt [[Schottenfeld]] vom Neubau. Als letzte Verbauungsphase des Neubaus ist die Aufteilung des Graf Andlernschen Gartens in 30 Parzellen anzusehen (1794). Der wichtigste Wirtschaftszweig waren die Posamentierer (Hersteller von Borten, Quasten, Fransen, Schnüren).
 
==== Häuser ====
 
==== Häuser ====
1777: 288
+
1777: 288<br />
1783: 324
+
1783: 324<br />
1841: 328
+
1841: 328<br />
 
1857: 854 (mit Schottenfeld)
 
1857: 854 (mit Schottenfeld)
 
==== Einwohner ====
 
==== Einwohner ====

Version vom 13. September 2013, 16:47 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorstadt
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 7
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 16984
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.09.2013 durch WIEN1.lanm08w11

Die Karte wird geladen …

48° 12' 11.25" N, 16° 20' 56.47" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Neubau (7), Vorstadt, entstanden durch die Verbauung eines Teils der zum Oberhof (St.-Ulrichs-Hof gehörigen Gründe. Niklas Chrysostomus Spießheimer (Sohn des Humanisten Johannes Cuspinian und Besitzer des Hofs 1537-1561) ließ 1540 20 Häuser „auf dem Acker" und 1550 mehr als 70 Häuser „auf dem Neuba, so man auf der Langen Gasse nennt" errichten; damit war die heutige Neubaugasse (ursprünglich Lange Gasse genannt) entstanden. Älteren Datums (spätes 15. Jahrhundert) war eine Häusergruppe in der heutigen Neustiftgasse nach der Kirchengasse; diese Gegend hieß „auf der Neustift". Ab 1621 ist eine Vorstadtgemeinde nachweisbar, die man abwechselnd Neubau, Neustift oder St. Ulrich Oberen Guts nannte, bis sich schließlich der Name Neubau durchsetzte. Ende des 17. Jahrhunderts begann die Verbauung der übrigen Teile; der 1704 errichtete Linienwall markierte die äußere Grenze. Die 1719 einsetzende Verbauung der „Schottenäcker" gipfelte 1777 in der Abtrennung der neuen Vorstadt Schottenfeld vom Neubau. Als letzte Verbauungsphase des Neubaus ist die Aufteilung des Graf Andlernschen Gartens in 30 Parzellen anzusehen (1794). Der wichtigste Wirtschaftszweig waren die Posamentierer (Hersteller von Borten, Quasten, Fransen, Schnüren).

Häuser

1777: 288
1783: 324
1841: 328
1857: 854 (mit Schottenfeld)

Einwohner

1833: 17.478

Grenzen

Mariahilfer Straße, Zieglergasse, Lindengasse, Neubaugasse, Hermanngasse, Burggasse, Zieglergasse, Lerchenfelder Straße, Kellermanngasse, Kirchengasse, Mondscheingasse, Zollergasse.

Literatur

Neubau (Bezirk).