MuseumsQuartier: Unterschied zwischen den Versionen

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MuseumsQuartier (7, Museumsplatz [zuvor Messeplatz], ehemaliges [[Hofstallgebäude]]).  
 
MuseumsQuartier (7, Museumsplatz [zuvor Messeplatz], ehemaliges [[Hofstallgebäude]]).  
  
Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde (als der Auszug der [[Wiener Messe]] als gesichert anzusehen war) darüber diskutiert, den Messepalast ([[Hofstallgebäude]]) zu revitalisieren, durch Einbauten zu erweitern und zu einem Museumszentrum auszubauen; es gab verschiedene Vorschläge, für welche Museen das Areal zur Verfügung gestellt beziehungsweise welche sonstigen Aktivitäten hier abgewickelt werden sollten. Aus einer internationalen Ausschreibung ging 1990 das Projekt Manfred Ortner & Laurids Ortner als Sieger hervor, doch war es wegen der vorgesehenen Art der Verbauung bei Politikern, Denkmalschützern, Stadtbildpflegern, in den Medien und in der Öffentlichkeit (insbesondere wegen der teilweisen Errichtung von Hochhäusern [auch eines 60 Meter hohen „Bibliotheksturms"]) von Anfang an so umstritten, dass es lange Zeit zu keiner einhelligen Meinung oder Beschlussfassung in den politischen Gremien kam.
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Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde (als der Auszug der [[Wiener Messe]] als gesichert anzusehen war) darüber diskutiert, den Messepalast ([[Hofstallgebäude]]) zu revitalisieren, durch Einbauten zu erweitern und zu einem Museumszentrum auszubauen; es gab verschiedene Vorschläge, für welche Museen das Areal zur Verfügung gestellt beziehungsweise welche sonstigen Aktivitäten hier abgewickelt werden sollten. Aus einer internationalen Ausschreibung ging 1990 das Projekt [[Manfred Ortner]] & [[Laurids Ortner]] als Sieger hervor, doch war es wegen der vorgesehenen Art der Verbauung bei Politikern, Denkmalschützern, Stadtbildpflegern, in den Medien und in der Öffentlichkeit (insbesondere wegen der teilweisen Errichtung von Hochhäusern [auch eines 60 Meter hohen "Bibliotheksturms"]) von Anfang an so umstritten, dass es lange Zeit zu keiner einhelligen Meinung oder Beschlussfassung in den politischen Gremien kam.
  
Am 29. März 1995 fiel die Entscheidung zugunsten einer architektonischen Lösung ohne den ursprünglich vorgesehen gewesenen Bibliotheksturm (gegen dessen Bau sich wegen der entstehenden städtebaulichen Optik eine sich verstärkende Opposition ausgesprochen hatte). Das
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Am 29. März 1995 fiel die Entscheidung zugunsten einer architektonischen Lösung ohne den ursprünglich vorgesehen gewesenen Bibliotheksturm (gegen dessen Bau sich wegen der entstehenden städtebaulichen Optik eine sich verstärkende Opposition ausgesprochen hatte). Das Grundkonzept der Architekten Ortner & Ortner wurde im Oktober 1997 vom Bundesdenkmalamt "zur Kenntnis genommen". Nach dieser Stellungnahme erfolgte am 8. Dezember 1997 der erste Spatenstich (Baubeginn 2. April 1998). Der Bau erfolgte nach dem modifizierten Projekt von Laurids und Manfred Ortner sowie Manfred Wehdorn. <br/>
Grundkonzept der Architekten Ortner & Ortner wurde im Oktober 1997 vom Bundesdenkmalamt „zur Kenntnis genommen". Nach dieser Stellungnahme erfolgte am 8. Dezember 1997 der erste Spatenstich (Baubeginn 2. April 1998). Der Bau erfolgte nach dem modifizierten Projekt von Laurids und Manfred Ortner sowie Manfred Wehdorn.  
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Am 9. Mai 2001 wurde die Kunsthalle eröffnet, am 29. Juni folgte die offizielle Eröffnung des MuseumsQuartiers, jedoch noch nicht die Aufnahme des Gesamtbetriebs. Das [[Museum moderner Kunst|mumok]] (Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, im nordwestlichen Teil des Innenhofs, 6.800 Quadratmeter) "Stiftung Ludwig" wurde am 15. September, das Leopold-Museum (im südöstlichen Teil des Innenhofs, 6.300 Quadratmeter) am 22. September, das Kindermuseum "Zoom" am 29. September und das Tanzquartier am 3. Oktober 2001 für das Publikum geöffnet.  
Am 9. Mai 2001 wurde die Kunsthalle eröffnet, am 29. Juni folgte die offizielle Eröffnung des MuseumsQuartiers, jedoch noch nicht die Aufnahme des Gesamtbetriebs. Das mumok (Museum moderner Kunst Stfitung Ludwig, im nordwestlichen Teil des Innenhofs, 6.800 Quadratmeter) „Stiftung Ludwig" wurde am 15. September, das Leopold-Museum (im südöstlichen Teil des Innenhofs, 6.300 Quadratmeter) am 22. September, das Kindermuseum „Zoom" am 29. September und das Tanzquartier am 3. Oktober 2001 für das Publikum geöffnet.  
 
  
 
Die Museen Leopold und Ludwig sind als eigenständige Baukörper an die zur Veranstaltungshalle adaptierte (jedoch in ihrer imperialen Bausubstanz bewahrte) Winterreithalle angebunden, hinter der (in den Maßen zurückgenommen) die neue Kunsthalle errichtet wurde (beide zusammen 4.000 Quadratmeter). Die Fischer'schen Hofstallungen blieben in ihrer Substanz erhalten, die 1852 an diese angefügten "Spangen" wurden hingegen (als spätere Zubauten) entfernt. Die Baukosten wurden auf 1,92 Millionen Schilling veranschlagt.
 
Die Museen Leopold und Ludwig sind als eigenständige Baukörper an die zur Veranstaltungshalle adaptierte (jedoch in ihrer imperialen Bausubstanz bewahrte) Winterreithalle angebunden, hinter der (in den Maßen zurückgenommen) die neue Kunsthalle errichtet wurde (beide zusammen 4.000 Quadratmeter). Die Fischer'schen Hofstallungen blieben in ihrer Substanz erhalten, die 1852 an diese angefügten "Spangen" wurden hingegen (als spätere Zubauten) entfernt. Die Baukosten wurden auf 1,92 Millionen Schilling veranschlagt.
Die U2-Station „Mariahilfer Straße" erhielt die Bezeichnung „MuseumsQuartier"; in der fertiggestellten Station wurden am 19. Juni drei Skulpturen enthüllt.
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Die U2-Station "Mariahilfer Straße" erhielt die Bezeichnung "MuseumsQuartier"; in der fertiggestellten Station wurden am 19. Juni drei Skulpturen enthüllt.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* August Sarnitz: Wien. Neue Architektur 1975-2005. Wien / New York 2003, S. 86 ff. (''einschließlich benachbarter Wohnhäuser'')
 
* August Sarnitz: Wien. Neue Architektur 1975-2005. Wien / New York 2003, S. 86 ff. (''einschließlich benachbarter Wohnhäuser'')
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* Salzburger Nachrichten, 16.10.1998
 
* Standard, 31.10.1997 und 1./2.11.1997, S. 17
 
* Standard, 31.10.1997 und 1./2.11.1997, S. 17
* Salzburger Nachrichten, 16.10.1998
 

Version vom 3. Juli 2015, 09:12 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Hofstallgebäude
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Laurids Ortner, Manfred Ortner, Manfred Wehdorn
Prominente Bewohner
PageID 21030
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.07.2015 durch DYN.elwu
  • 7., Museumsplatz 1

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48° 12' 11.81" N, 16° 21' 30.99" E  zur Karte im Wien Kulturgut

MuseumsQuartier (7, Museumsplatz [zuvor Messeplatz], ehemaliges Hofstallgebäude).

Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde (als der Auszug der Wiener Messe als gesichert anzusehen war) darüber diskutiert, den Messepalast (Hofstallgebäude) zu revitalisieren, durch Einbauten zu erweitern und zu einem Museumszentrum auszubauen; es gab verschiedene Vorschläge, für welche Museen das Areal zur Verfügung gestellt beziehungsweise welche sonstigen Aktivitäten hier abgewickelt werden sollten. Aus einer internationalen Ausschreibung ging 1990 das Projekt Manfred Ortner & Laurids Ortner als Sieger hervor, doch war es wegen der vorgesehenen Art der Verbauung bei Politikern, Denkmalschützern, Stadtbildpflegern, in den Medien und in der Öffentlichkeit (insbesondere wegen der teilweisen Errichtung von Hochhäusern [auch eines 60 Meter hohen "Bibliotheksturms"]) von Anfang an so umstritten, dass es lange Zeit zu keiner einhelligen Meinung oder Beschlussfassung in den politischen Gremien kam.

Am 29. März 1995 fiel die Entscheidung zugunsten einer architektonischen Lösung ohne den ursprünglich vorgesehen gewesenen Bibliotheksturm (gegen dessen Bau sich wegen der entstehenden städtebaulichen Optik eine sich verstärkende Opposition ausgesprochen hatte). Das Grundkonzept der Architekten Ortner & Ortner wurde im Oktober 1997 vom Bundesdenkmalamt "zur Kenntnis genommen". Nach dieser Stellungnahme erfolgte am 8. Dezember 1997 der erste Spatenstich (Baubeginn 2. April 1998). Der Bau erfolgte nach dem modifizierten Projekt von Laurids und Manfred Ortner sowie Manfred Wehdorn.
Am 9. Mai 2001 wurde die Kunsthalle eröffnet, am 29. Juni folgte die offizielle Eröffnung des MuseumsQuartiers, jedoch noch nicht die Aufnahme des Gesamtbetriebs. Das mumok (Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, im nordwestlichen Teil des Innenhofs, 6.800 Quadratmeter) "Stiftung Ludwig" wurde am 15. September, das Leopold-Museum (im südöstlichen Teil des Innenhofs, 6.300 Quadratmeter) am 22. September, das Kindermuseum "Zoom" am 29. September und das Tanzquartier am 3. Oktober 2001 für das Publikum geöffnet.

Die Museen Leopold und Ludwig sind als eigenständige Baukörper an die zur Veranstaltungshalle adaptierte (jedoch in ihrer imperialen Bausubstanz bewahrte) Winterreithalle angebunden, hinter der (in den Maßen zurückgenommen) die neue Kunsthalle errichtet wurde (beide zusammen 4.000 Quadratmeter). Die Fischer'schen Hofstallungen blieben in ihrer Substanz erhalten, die 1852 an diese angefügten "Spangen" wurden hingegen (als spätere Zubauten) entfernt. Die Baukosten wurden auf 1,92 Millionen Schilling veranschlagt.

Die U2-Station "Mariahilfer Straße" erhielt die Bezeichnung "MuseumsQuartier"; in der fertiggestellten Station wurden am 19. Juni drei Skulpturen enthüllt.

Literatur

  • August Sarnitz: Wien. Neue Architektur 1975-2005. Wien / New York 2003, S. 86 ff. (einschließlich benachbarter Wohnhäuser)
  • Salzburger Nachrichten, 16.10.1998
  • Standard, 31.10.1997 und 1./2.11.1997, S. 17