Mohren

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Mohren. Beginnend in der Renaissance, jedoch vor allem in der Zeit des Barock war es üblich, absonderliche und skurrile Gestaltungen zu unterstreichen; damit ergab sich auch die Beachtung des abnormen Wuchses (Zwerge) und der dunklen Hautfarbe; Adel und Patrizier machten es sich zur Gewohnheit, in die Dienerschaft Zwerge und Mohren aufzunehmen. Ab dem Jahr 1649 verzeichnet das Totenbeschauprotokoll immer wieder Todesfälle von Mohren, die bei den hohen Herrschaften (bekannt sind als Dienstgeber die Liechtenstein, Harrach, Seilern und Hohenlohe, aber auch der spanische Botschafter und der englische Gesandte) wohl eher als exotische Schaustücke gehalten wurden; auch am Hof Karls VI. wird ein Hofmohr erwähnt (Johann Michael Martini). Der einzige Mohr, der es zu einer bedeutenderen gesellschaftlichen Stellung brachte (fürstlicher Liechtenstein'scher Pensionär), war Angelo Soliman ( † 21. November 1796 im Alter von 75 Jahren); mit einer Wienerin verheiratet, war er Mitglied einer Freimaurerloge und wurde der Großvater des Dichters Ernst Freiherr von Feuchtersieben. Der letzte Mohr des 18. Jahrhunderts starb am 20. November 1798 im Dienst der Fürstin Hohenlohe.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Zwerge und Mohren in Alt-Wien. Ein Beitrag zur Sittengeschichte, in: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. Band 14 .1959, S. 32 ff.