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− | + | Mizi Otten, * 28. November 1884 Wien, † 5. Mai 1955 New York, Textilkünstlerin, Modeentwerferin, Gebrauchsgrafikerin, Kunsthandwerkerin. | |
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==Biografie== | ==Biografie== | ||
+ | Mitzi Otten war eine Tochter des Arztes Peter Friedmann und dessen Ehefrau Eidel Rifke Friedmann, geborene Sadger. Sie war von 1916 bis zur Scheidung 1925 mit dem deutschen Schriftsteller Karl Otten verheiratet. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der Architekt und Bauingenieur Julian Hugo Otten (* 1919 in Wien; † 2002 in Randolph, Vermont). Karl Otten heiratete 1939 erneut. | ||
− | Mitzi | + | Mitzi Otten absolvierte zunächst von 1904 bis 1913 eine Ausbildung an der Kunstschule für Frauen und Mädchen in Wien bei [[Adolf Böhm]]. Von 1907 und 1909 besuchte sie zeitgleich die [[Höhere Graphische Lehr- und Versuchsanstalt|Graphische Lehr- und Versuchsanstal]]t in Wien. Zwischen 1910 und 1913 reiste sie mehrfach in die Künstlerkolonie Dachau, wo sie Privatunterricht bei dem deutschen Maler Adolf Hölzel nahm. Von 1910 bis 1917 studierte sie mit Unterbrechung an der Wiener [[Kunstgewerbeschule]] Allgemeine Formenlehre bei [[Oskar Strnad]]. Zwischenzeitlich lebte sie 1916 in Trier, danach wieder in Wien. |
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− | + | Otten verdiente als Gebrauchsgrafikerin (auch Illustratorin) und Kunstgewerblerin ihren Lebensunterhalt. Zwischenzeitlich war sie für einen Wiener Juwelier tätig. 1910 begann sie für die Produktionsgemeinschaft [[Wiener Werkstätte]] zu arbeiten, für die sie Postkarten, Email- und Metallarbeiten sowie Entwürfe für Plakate, Werbegrafiken und Mode gestaltete. Ab 1920 konzentrierte sich ihr Schaffen auf Emailarbeiten. 1925 gründete sie mit der Kunstgewerblerin Käthe Berl (1908–1994) eine Werkstatt im [[7]]. Bezirk. Außerdem arbeitete sie unter anderem mit den Künstlerinnen [[Maria Likarz]] und [[Fritzi Löw]] zusammen. | |
− | + | Otten war Mitglied der Neukunstgruppe, des Sonderbundes österreichischer Künstler, der Kunstschaugruppe, der Wiener Frauenkunst und des [[Österreichischer Werkbund|Österreichischen Werkbundes]] (seit 1914). Regelmäßig nahm sie an Ausstellungen in Wien und auch an internationalen Kunstgewerbeausstellungen teil. Sie beschickte die Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes 1925 in Paris mit Schmuck, Email und einer Gobelintasche. Auch auf der Weltausstellung Brüssel 1935 stellte sie Werke aus. | |
− | Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft | + | Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, floh Otten 1938 nach New York. Dort eröffnete sie eine Email-Werkstatt, in der auch die im Folgejahr emigrierte Käthe Berl wieder mitarbeitete. |
==Literatur== | ==Literatur== | ||
+ | *Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 218 ff. | ||
+ | *Ilse Korotin (Hg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien: Böhlau 2016, S. 923 | ||
+ | *[https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_O/Otten-Friedmann_Mizi_1884_1955.xml Österreichisches Biographisches Lexikon: Otten-Friedmann (Friedmann-Otten)] [Stand: 22.12.2023] | ||
+ | ==Weblinks== | ||
+ | *[https://de.wikipedia.org/wiki/Mitzi_Friedmann-Otten Wikipedia: Mitzi Friedmann-Otten] | ||
+ | *[https://sammlung.mak.at/sammlung_online?&q=*&creator.lref=18021 MAK Sammlung Online: Objekte zu Mizi Otten] | ||
+ | *[https://archiv.belvedere.at/kuenstler/13050/otten-friedmann_mizi Archiv Belvedere: Otten-Friedmann Mizi] | ||
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− | + | Mizi Otten im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,116802944 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus]. | |
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Aktuelle Version vom 22. Dezember 2023, 14:01 Uhr
Mizi Otten, * 28. November 1884 Wien, † 5. Mai 1955 New York, Textilkünstlerin, Modeentwerferin, Gebrauchsgrafikerin, Kunsthandwerkerin.
Biografie
Mitzi Otten war eine Tochter des Arztes Peter Friedmann und dessen Ehefrau Eidel Rifke Friedmann, geborene Sadger. Sie war von 1916 bis zur Scheidung 1925 mit dem deutschen Schriftsteller Karl Otten verheiratet. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der Architekt und Bauingenieur Julian Hugo Otten (* 1919 in Wien; † 2002 in Randolph, Vermont). Karl Otten heiratete 1939 erneut.
Mitzi Otten absolvierte zunächst von 1904 bis 1913 eine Ausbildung an der Kunstschule für Frauen und Mädchen in Wien bei Adolf Böhm. Von 1907 und 1909 besuchte sie zeitgleich die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Zwischen 1910 und 1913 reiste sie mehrfach in die Künstlerkolonie Dachau, wo sie Privatunterricht bei dem deutschen Maler Adolf Hölzel nahm. Von 1910 bis 1917 studierte sie mit Unterbrechung an der Wiener Kunstgewerbeschule Allgemeine Formenlehre bei Oskar Strnad. Zwischenzeitlich lebte sie 1916 in Trier, danach wieder in Wien.
Otten verdiente als Gebrauchsgrafikerin (auch Illustratorin) und Kunstgewerblerin ihren Lebensunterhalt. Zwischenzeitlich war sie für einen Wiener Juwelier tätig. 1910 begann sie für die Produktionsgemeinschaft Wiener Werkstätte zu arbeiten, für die sie Postkarten, Email- und Metallarbeiten sowie Entwürfe für Plakate, Werbegrafiken und Mode gestaltete. Ab 1920 konzentrierte sich ihr Schaffen auf Emailarbeiten. 1925 gründete sie mit der Kunstgewerblerin Käthe Berl (1908–1994) eine Werkstatt im 7. Bezirk. Außerdem arbeitete sie unter anderem mit den Künstlerinnen Maria Likarz und Fritzi Löw zusammen.
Otten war Mitglied der Neukunstgruppe, des Sonderbundes österreichischer Künstler, der Kunstschaugruppe, der Wiener Frauenkunst und des Österreichischen Werkbundes (seit 1914). Regelmäßig nahm sie an Ausstellungen in Wien und auch an internationalen Kunstgewerbeausstellungen teil. Sie beschickte die Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes 1925 in Paris mit Schmuck, Email und einer Gobelintasche. Auch auf der Weltausstellung Brüssel 1935 stellte sie Werke aus.
Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, floh Otten 1938 nach New York. Dort eröffnete sie eine Email-Werkstatt, in der auch die im Folgejahr emigrierte Käthe Berl wieder mitarbeitete.
Literatur
- Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 218 ff.
- Ilse Korotin (Hg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien: Böhlau 2016, S. 923
- Österreichisches Biographisches Lexikon: Otten-Friedmann (Friedmann-Otten) [Stand: 22.12.2023]
Weblinks
- Wikipedia: Mitzi Friedmann-Otten
- MAK Sammlung Online: Objekte zu Mizi Otten
- Archiv Belvedere: Otten-Friedmann Mizi
Mizi Otten im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.