Max Adler (Soziologe)

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Daten zur Person
Personenname Adler, Max
Abweichende Namensform
Titel Dr.jur.
Geschlecht männlich
PageID 6048
GND 118500716
Wikidata Q93397
Geburtsdatum 15. Jänner 1873
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Juni 1937
Sterbeort Wien
Beruf Soziologe, Philosoph
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Zwischenkriegszeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 6.12.2021 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
  • 2., Waschhausgasse 1a (Geburtsadresse)
  • 8., Josefstädter Straße 43 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Mitglied des Niederösterreichischen Landtags (1919 bis 1921)

Max Adler, * 15. Jänner 1873 Wien, † 28. Juni 1937 Soziologe, Philosoph des Austromarxismus.

Biografie

Max Adler wurde in eine jüdische Kaufmannsfamilie hineingeboren. Bereits als Student der Rechtswissenschaften Universität Wien engagierte er sich für die Sozialdemokratie und gründete eine sozialdemokratische Studentenvereinigung. Nach seiner Promotion (1896) wählte er den Anwaltsberuf. Sein Hauptinteresse galt aber gesellschaftlichen Problemen. Als überzeugter Anhänger Karl Marx' suchte er einen philosophischen bzw. sozilogischen Zugang. Er vermochte eine innere Verbindung zwischen den Lehren von Kant und Marx herzustellen und eine streng sozialistische Lebens- und Kulturlehre aufzubauen. Gemeinsam mit Rudolf Hilferding gab Adler von 1904 bis 1923 die austromarxistische Schriftenreihe "Marx-Studien" heraus. Seine bis 1934 erschienenen Artikel in der "Arbeiterzeitung" und (ab dessen Gründung 1907) im theoretischen Parteiorgan "Der Kampf" sicherten ihm die Position eines führenden sozialistischen Theoretikers. Max Asler gilt als ein Mitschöpfer des Austromarxismus. Ab 1903 war Max Adler auch in der Volksbildung tätig, unter anderem hielt er Kurse für Mädchen und Frauen im Rahmen des Athenäum. Neben Wilhelm Jerusalem, Karl Renner, Carl Grünberg, Ludo Moritz Hartmann, 1909 heiratete Max Adler die Ärztin Jenny Herzmark. Das Paar hatte zwei Kinder. Nach dem Ersten Weltkrieg habilitierte sich der Jurist in den Fächern Gesellschaftslehre und Sozialphilosophie an der Universität Wien. Max Adler war Vortragender an der Kinderfreunde-Schule in Schönbrunn, wo er angehende Erzieherinnen und Erzieher in Soziologie unterrichtete. Von 1919 bis 1921 gehörte Max Adler außerdem dem Niederösterreichischen Landtag an. Übte nach Abschluss des Studiums (Dr. jur.) die Anwaltspraxis aus, widmete sich aber bald Problemen der Gesellschaft, mit denen er sich philosophisch und soziologisch auseinandersetzte. Ab 1903 in der Volksbildung tätig und 1919 Habilitation (Universitäts-Dozent für Gesellschaftslehre, 1921 außerordentlicher Professor), widmete er sich der Sozialphilosophie, und Gesellschaftswissenschaften; in der Sozialdemokratischen Partei hielt er Kurse auf Parteischulen. Seine bis 1934 erschienenen Artikel in der Arbeiter- Zeitung und (ab dessen Gründung 1907) im theoretischen Parteiorgan "Der Kampf" sowie die 1919-1921 im Niederösterreichischen Landtag gehaltenen Reden sicherten ihm die Position eines führenden sozialistischen Theoretikers (Mitschöpfer des Austromarxismus); er vermochte eine innere Verbindung zwischen den Lehren von Kant und Marx herzustellen und eine streng sozialistische Lebens- und Kulturlehre aufzubauen. Zahlreiche seiner Schriften wurden in mehrere Sprachen übersetzt. An Max Adlers Geburtshaus, 2., Waschhausgasse 1a wurde am 29. Jänner 1974 eine Gedenktafel enthüllt.

Quellen

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Max Pfabigan: Max Adler. Eine politische Biographie. Frankfurt, Main [u.a.]: Campus-Verlag 1982
  • Alfred Magaziner: Die Wegbereiter. Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung. Wien: Volksbuchverlag 1975, S. 156 ff.
  • Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 36 ff.
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 60
  • Max Nußbaum: Kantianismus und Marxismus in der Sozialphilosophie Max Adler. Diss. Univ. Würzburg. Würzburg 1934 (Werksverzeichnis)
  • Peter Heintel: System und Ideologie. Der Austromarxismus im Spiegel der Philosophie Max Adlers. Wien [u.a.]: Oldenbourg 1967
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 04.07.1962
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 26.06.1962, 09.01.1973
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972

Literatur von und über Max Adler im 118500716 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus

Links