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Mathilde Flögl, * 9. September 1893 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 18. Juli 1958 Salzburg, Kunstgewerblerin. | Mathilde Flögl, * 9. September 1893 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 18. Juli 1958 Salzburg, Kunstgewerblerin. | ||
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− | + | Mathilde Flögel wurde als Tochter von Alphons Flögl, dem Direktor der k.k. Lehranstalt für Textilindustrie in Brünn, geboren. Sie absolvierte zunächst die k.k. Fachschule für Weberei in Zwittau und besuchte anschließend von 1909–1916 die [[Kunstgewerbeschule]], wo sie unter anderem von [[Oskar Strnad]], [[Josef Hoffmann (Architekt)|Josef Hoffmann]] und Adele von Stark unterrichtet wurde. Um 1915 begann sie ihre ersten Entwürfe für die [[Wiener Werkstätte]] anzufertigen und war ab 1916 auch Mitglied in der Künstlerwerkstatt. Sie war bis zur Auflösung der Wiener Werkstätte 1931 in verschiedenen Bereichen tätig und schuf Glasdekore, Holzkassetten, Blockkalender, Email- und Elfenbeinarbeiten, keramische Gefäße und Figuren, Spielzeug, Schmuck, Lederhandtaschen, Perlen- und Gobelintaschen, Beutel, Stickereien, Stoff- und Tapetenmuster, Kostumentwürte sowie Gebrauchsgrafiken. Zudem entwarf sie Wandmalereien unter anderem in von Josef Hoffmann eingerichteten Wohnungen und Geschäftslokalen (Graben-Café) und nahm an Ausstellungen in verschiedenen europäischen Städten teil (darunter "Die neuzeitliche Wohnung", 1928; Wiener Raumkünstler, 1929/1930; Werkbundausstellung, 1930). Flögl war nicht nur Mitglied der "Wiener Frauenkunst", sondern des Österreichischen Werkbundes. Ab 1931 hatte sie ein eigenes Atelier in Wien, in dem sie Stoffmuster und Modeentwürfe anfertigte, bis sie 1935 in die Tschechoslowakei übersiedelte. Dort lehrte sie an verschiedenen Fachschulen, bis sie 1941 wieder nach Wien zurückkehrte und Lehrerin und Mitarbeiterin in der von Hoffmann geleiteten Versuchswerkstätte des Kunsthandwerkvereins wurde. Ab 1951 unterrichtete sie Entwurfs-und Modezeichnen an der Bundeslehranstalt für Frauengewerbe in Salzburg. | |
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | * | + | *Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 216f. |
− | + | *Werner J. Schweiger: Wiener Werkstätte. Kunst und Handwerk 1903–1932 mit 213 Künstlerbiographien im Anhang. Wien: Brandstätter 1982, S. 260 | |
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
− | * [http://sammlung.mak.at/search?q=Mathilde+Fl%C3%B6gl Mathilde Flögl, MAK | + | * [http://sammlung.mak.at/search?q=Mathilde+Fl%C3%B6gl Mathilde Flögl, MAK-Sammlung online: WW-Fotoarchiv, Wiener Werkstätte] |
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Mathilde_Fl%C3%B6gl Wikipedia (engl.): Mathilde Flögl] | *[https://en.wikipedia.org/wiki/Mathilde_Fl%C3%B6gl Wikipedia (engl.): Mathilde Flögl] | ||
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+ | Mathilde Flögl im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,127344241 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus]. |
Version vom 21. Dezember 2023, 14:29 Uhr
Mathilde Flögl, * 9. September 1893 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 18. Juli 1958 Salzburg, Kunstgewerblerin.
Biografie
Mathilde Flögel wurde als Tochter von Alphons Flögl, dem Direktor der k.k. Lehranstalt für Textilindustrie in Brünn, geboren. Sie absolvierte zunächst die k.k. Fachschule für Weberei in Zwittau und besuchte anschließend von 1909–1916 die Kunstgewerbeschule, wo sie unter anderem von Oskar Strnad, Josef Hoffmann und Adele von Stark unterrichtet wurde. Um 1915 begann sie ihre ersten Entwürfe für die Wiener Werkstätte anzufertigen und war ab 1916 auch Mitglied in der Künstlerwerkstatt. Sie war bis zur Auflösung der Wiener Werkstätte 1931 in verschiedenen Bereichen tätig und schuf Glasdekore, Holzkassetten, Blockkalender, Email- und Elfenbeinarbeiten, keramische Gefäße und Figuren, Spielzeug, Schmuck, Lederhandtaschen, Perlen- und Gobelintaschen, Beutel, Stickereien, Stoff- und Tapetenmuster, Kostumentwürte sowie Gebrauchsgrafiken. Zudem entwarf sie Wandmalereien unter anderem in von Josef Hoffmann eingerichteten Wohnungen und Geschäftslokalen (Graben-Café) und nahm an Ausstellungen in verschiedenen europäischen Städten teil (darunter "Die neuzeitliche Wohnung", 1928; Wiener Raumkünstler, 1929/1930; Werkbundausstellung, 1930). Flögl war nicht nur Mitglied der "Wiener Frauenkunst", sondern des Österreichischen Werkbundes. Ab 1931 hatte sie ein eigenes Atelier in Wien, in dem sie Stoffmuster und Modeentwürfe anfertigte, bis sie 1935 in die Tschechoslowakei übersiedelte. Dort lehrte sie an verschiedenen Fachschulen, bis sie 1941 wieder nach Wien zurückkehrte und Lehrerin und Mitarbeiterin in der von Hoffmann geleiteten Versuchswerkstätte des Kunsthandwerkvereins wurde. Ab 1951 unterrichtete sie Entwurfs-und Modezeichnen an der Bundeslehranstalt für Frauengewerbe in Salzburg.
Literatur
- Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 216f.
- Werner J. Schweiger: Wiener Werkstätte. Kunst und Handwerk 1903–1932 mit 213 Künstlerbiographien im Anhang. Wien: Brandstätter 1982, S. 260
Weblinks
- Mathilde Flögl, MAK-Sammlung online: WW-Fotoarchiv, Wiener Werkstätte
- Wikipedia (engl.): Mathilde Flögl
Mathilde Flögl im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.