Marianne Pollak
- Abgeordnete zum Nationalrat (19.12.1945 bis 099.06.1959) Der Datenwert „099.06.1959“ enthält eine für die Interpretation einer Datumsangabe ungültige Sequenz.
- Chefredakteurin der Wochenzeitung "Die Frau (11.1945 bis 1959)
- Gatte Oscar Pollak
Pollak Marianne, geborene Springer, * 29. Juli 1891 Wien, † 30. August 1963 (Freitod); Gattin von Oscar Pollak), Wien 13, Bossigasse 26 (Zentralfriedhof, Urnenhain, Nischengrab in der linken Umfassungsmauer), Publizistin, Politikerin. Studierte in Wien Englisch und Französisch und ließ sich als Privatlehrerin nieder. 1914 schloss sie sich der SDAP an und arbeitete aktiv bei den Kinderfreunden, 1923-1925 war sie Sekretärin Friedrich Adlers in London, 1927-1934 Redakteurin beziehungsweise Herausgeberin der sozialdemokratischen Zeitschrift „Das kleine Blatt". Mit Käthe Leichter stand sie an der Spitze der Frauenbewegung (Tätigkeit in der Gewerkschaft und in der Arbeiter-Abstinenten-Bewegung). 1934 arbeitete sie zunächst in der Illegalität, flüchtete jedoch 1935 zu Otto Bauer nach Brunn (1936-1938 Tätigkeit für die SAI (Sozialistische Arbeiter-Internationale) in Brüssel, 1938–1940 Aufenthalt in Paris, dann Flucht über Lissabon nach London. Dort war sie Mitglied des Austrian Labour Club und Mitarbeiterin im Londoner Büro der österreichischen Sozialisten in Großbritannien und 1944/1945 Mitglied des Exekutivkomitees der Anglo-Austrian Democratic Society. 1945 kehrte sie nach Wien zurück, war 1945-1959 Abgeordnete zum Nationalrat, außerdem Mitglied des Frauen-Zentralkomitees, Chefredakteurin der Zeitschrift „Die Frau", Vorstandsmitglied der Journalistengewerkschaft und 1957-1959 Mitglied der beratenden Versammlung des Europarats. Zahlreiche Publikationen. Nachlass im Archiv Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung.
Marianne-und-Oscar-Pollak-Hof, Marianne-Pollak-Gasse
Literatur
- Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
- Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. München: Saur 1980
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
- Norbert Leser: Grenzgänger. Österreichische Geistesgeschichte in Totenbeschwörungen. Band 2. Wien [u.a.]: Böhlau 1982, S. 171 ff.
- Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 140
- Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs. Wien: Vorwärts-Verlag, 27.08.1988
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 23.07.1981