Ludwig Martinelli

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Daten zur Person
Personenname Martinelli, Ludwig
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 26749
GND
Wikidata
Geburtsdatum 9. August 1832
Geburtsort Linz
Sterbedatum 13. Juni 1913
Sterbeort Bad Gleichenberg
Beruf Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.09.2013 durch WIEN1.lanm08w02
Begräbnisdatum 18. Juni 1913
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof Ehrengräber;

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Martinelli Ludwig, * 9. August 1832 Linz, Oberösterreich, † 13. Juni 1913 Bad Gleichenberg 8 (Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grupe 32A, Nummer 36; Grabdenkmal von Hans Scherpe, enthüllt 5. August 1916), Schauspieler, zweite Gattin Louise Martinelli, Schauspielerin. Er sollte Techniker werden, wandte sich jedoch dem Beruf seines Vaters, der Malerei zu, war Schüler F. G. Waldmüllers und wurde Dekorationsmaler im Atelier des Hofburgtheatermalers Moriz Lehmann. Aufgrund einer Wette betrat er 1856 als Dilettant in der Nestroy-Posse „Der Tritsch-Tratsch" in Innsbruck die Bühne, hatte durchschlagenden Erfolg und wurde 1857 Mitglied des Vorstadttheaters in der Au in München, an dem er vier Jahre lang blieb. 1860 ging er als Oberregisseur und Schauspieler an das Grand Théatre nach Amsterdam; 1864 erhielt er einen Vertrag als Charakterkomiker nach Graz, wo er seine Fähigkeiten als Raimund- und Nestroydarsteller bewies. 1873-1876 spielte Martinelli am Theater an der Wien und am Carltheater, 1876-1885 war er Mitglied des Deutschen Landestheaters in Prag. 1885 kam er als Oberregisseur ans Carltheater und fand ab 1. September 1889 am Deutschen Volkstheater seine letzte Arbeitsstätte. Martinelli brillierte in ernsten Charakterrollen ebenso wie im komischen Genre. Er galt als ideale Verkörperung der Anzengruber-Figuren (der Steinklopferhannes des Anzengruberdenkmals am Schmerlingplatz trägt seine Züge), war aber auch ein erstklassiger Rezitator und Meister des Dialektvortrags.

Zu seinen bedeutendsten Rollen zählten:

  • Martin Schalanter („Das vierte Gebot")
  • Düsterer („Der Meineidbauer")
  • Hubmayer („Fleck auf der Ehr")
  • Grillhofer („Der G'wissenswurm")
  • Steinklopferhannes
  • Aschenmann („Der Bauer als Millionär")
  • Rappelkopf („Alpenkönig und Menschenfeind") und
  • Titus Feuerfuchs („Talisman").


Ludwig-Martinelli-Gasse


Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow, Band 1 1889 ff.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Holzer, Vorstadtbühnen, S. 450 f.
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  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 145
  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 207 f.
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 186
  • Unsere Heimat 35. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1964, S. 39
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 116, 195
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 96