Hans Scherpe

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Daten zur Person
Personenname Scherpe, Hans
Abweichende Namensform Scherpe, Johann; Scherbe, Johann
Titel
Geschlecht männlich
PageID 7336
GND 142598798
Wikidata Q17496470
Geburtsdatum 15. Dezember 1853
Geburtsort Wien
Sterbedatum 15. Februar 1929
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Scherpegasse
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 7.12.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum 27. März 1929
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 13B, Reihe 12, Nummer 26
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 6., Mariahilf 134 (Geburtsadresse)
  • 6., Mariahilfer Straße 77 (Wohnadresse)
  • 2., Prater, Amateur-Pavillon links (Wirkungsadresse)
  • 5., Stolbergasse 11 (Letzte Wohnadresse)
  • 18., Hans-Sachs-Gasse 12 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Erzherzog-Carl-Ludwig-Medaille des Künstlerhauses (Verleihung: 1894)

Hans (Johann) Scherpe, * 15. Dezember 1853 Wien 6., Mariahilf Konskriptionsnummer 134 (heute 7., Lindengasse 21, Kirchengasse 12) , getauft 18. Dezember 1853 Pfarre Mariahilf als Johann Evangelist "Scherbe" (Irrtum des Pfarrers, 1899 richtiggestellt), † 15. Februar 1929 Wien 18., Hans-Sachs-Gasse 12 Evangelisches Krankenhaus, letzter Wohnort 5., Stolberggasse 11 (Zentralfriedhof, Gruppe 13B/12/26 [Widmung ehrenhalber und Inobhutnahme durch die Stadt Wien laut Gemeinderatsausschuss für Kultur-Beschluss vom 17. April 1929]), Bildhauer.

Studierte an der Akademie der bildenden Künste bei Carl Kundmann. Seine ersten Werke waren ein "Sterbender Krieger" für die Akademie sowie Büsten der Chemiker Berzelius, Wöhler und Hlasiwetz für die Technische Hochschule. Für die Hofburg schuf er eine Heraklesgruppe und die Amazonenkönigin Hippolyta (Michaelertrakt) sowie die Statue eines Markomannen (Neue Burg), für das Parlament die Statue des Konstantin sowie für den Kaiser-Jubiläums-Brunnen in Ottakring die Statue der "Austria". 1905 entstand das Anzengruberdenkmal (nachdem Scherpe bereits für das Ehrengrab Anzengrubers auf dem Zentralfriedhof eine Skulptur geschaffen hatte, für die ihm anlässlich der Jahresausstellung im Künstlerhaus 1892 die Silberne Medaille zuerkannt wurde).

Weitere Werke in Wien sind das Miklosichdenkmal (1897), der Leuchtobelisk anlässlich der Fertigstellung der Gürtelstraße (1906), der (1.) Augustinbrunnen (1908), das Hamerlingdenkmal (1908), das Altdenkmal (1912), das Tiziandenkmal (Künstlerhaus; 1913), das Cochdenkmal (1913) sowie ein Porträtkopf auf dem Grabstein von Ignaz Franz Castelli (1895) und die Grabdenkmäler für Ludwig Anzengruber und Ludwig Martinelli (1916). Scherpes Atelier befand sich im Prater (Amateur-Pavillon).

Scherpe gilt als Protagonist der naturalistischen Richtung der Wiener Bildhauerei der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts; nach der Jahrhundertwende lassen sich in seinem Schaffen Kompromisse mit der Moderne erkennen. Mitglied des Künstlerhauses (ab 1890); Erzherzog-Carl-Ludwig-Medaille des Künstlerhauses (1894), Gedächtnisausstellung (1929).

Scherpegasse

Quellen

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/1. Wiesbaden: Steiner 1978, S. 206 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/2. Wiesbaden: Steiner 1978, Register
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe 7/1), S. 22 f., S. 228
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2: Hochbauten, Architektur und Plastik. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 110, S. 112, S. 480, S. 491
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 336, S. 337, S. 344 f., S. 399, S. 456
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1), Register
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 30