Lou Andreas-Salomé

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Daten zur Person
Personenname Andreas- Salomé, Lou
Abweichende Namensform Salomé, Louise von; Lou, Henry (Pseudonym)
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 50494
GND 16334055
Wikidata
Geburtsdatum 12. Februar 1861
Geburtsort St.Petersburg
Sterbedatum 5. Februar 1937
Sterbeort Göttingen-Hainberg
Beruf Pschoanalytikerin, Schriftstellerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 25.08.2017 durch WIEN1.lanm092f1
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lou (Louise) Andreas- Salomé *12.2.1861 in St. Petersburg,†5.2.1937 in Göttingen-Hainberg, Psychoanalytikerin und Schriftstellerin.

Biografie

Lou wurde in eine einflussreiche, kulturinteressierte Familie geboren. Ihr Vater General Gustav von Salomé war hugenottischer Abstammung und wurde 1831 durch Zar Nicolaus I in den Adelsstand erhoben. Lou besuchte zunächst ein Gymnasium in St. Petersburg. Nach dessen Absolvierung reiste sie zusammen mit ihrer Mutter nach Zürich und studierte von 1880 bis 1881 Theologie, Kunstgeschichte und Philosophie - musste das Studium jedoch wegen einer Lungenerkrankung abbrechen. Als sie auf einer Erholungsreise nach Rom Zugang zum Kreis um Malwida von Meysenbug erhielt, lernte sie die Philosophen Paul Rée, Friedrich Nietzsche und Richard Wagner kennen. Als Lou 1882 nach Berlin übersiedelte, schloß sie sich bald dem Kreis um Paul Rée an. Zusammen mit Nietzsche und Rée plante Lou eine „Wohn- und Studiergemeinschaft“, die jedoch dadurch scheiterte, dass beide ihr Heiratsanträge machten, die Lou abwies. Trotzdem reiste sie in den nächsten Jahren viel mit Paul Rée und veröffentlichte 1893 ihr erstes Buch „Kampf um Gott“ unter dem Pseudonym „Henry Lou“. Ihre schriftstellerischen Tätigkeiten ermöglichen es ihr, finanziell selbstständig zu leben. Diesen Lebensstil - der aus Reisen und Schreiben bestand - änderte sich auch nicht nach ihrer Heirat mit dem Orientalisten Carl Friedrich Andreas. In ihrer Laufbahn als Schriftstellerin schrieb sie etliche Romane, Theaterkritiken, wissenschaftliche Aufsätze, Erzählungen und Buchbesprechungen. In dieser Zeit wurde sie zu einer der meistgelesenen Autorinnen, die bei Verlagen wie Fischer oder Dietrichs veröffentlichte. Sie reiste auch öfters nach Wien, wo sie u.a. mit Mitgliedern der Bewegung „Jung-Wien“ wie Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler und Felix Salten Bekanntschaft schloss.

1911 wurde sie von Poul Bjerre auf die Psychoanalyse aufmerksam gemacht und zu dem 3. Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Weimar eingeladen, wo sie zum ersten Mal Sigmund Freud kennenlernte. Daraufhin reiste sie nach Wien und besuchte 1912-1913 Freuds Vorlesungen und nahm an den Diskussionsabenden der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung teil. Aus dieser Zeit stammen auch ihre Tagebuchaufzeichnungen, die sie unter dem Titel „In der Schule bei Freud“ publizierte und in denen sie Stellung zu Themen wie Narzissmus, Geschlecht und Subjekt nahm. 1923 wurde sie von Freud gebeten, für ein halbes Jahr als Lehranalytikerin nach Königsberg zu gehen. Danach ging sie zurück nach Göttingen, wo sie eine eigene psychoanalytische Praxis eröffnet. Nebenbei verfasste sie weiterhin literarische Arbeiten und psychoanalytische Abhandlungen. 1934 übergab Lou dem Philologen Ernst Pfeiffer alle ihre literarischen Werke als Vorlass. 1937 starb Lou in Göttingen an Krebs.

Literatur