Lorle Schinnerer-Kamler: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 30: | Zeile 30: | ||
|Beziehung=Vorgesetzter | |Beziehung=Vorgesetzter | ||
}} | }} | ||
− | Lorle Schinnerer-Kamler, * 25. September 1906 Konstantinopel, † 1. Jänner 2003 Wien, Schauspielerin und Publizistin, Mitarbeiterin und Sekretärin des | + | Lorle Schinnerer-Kamler, * 25. September 1906 Konstantinopel, † 1. Jänner 2003 Wien, Schauspielerin und Publizistin. |
+ | |||
+ | ==Biographie== | ||
+ | |||
+ | Lorle Schinnerer-Kamler verbrachte ihre frühe Kindheit in Konstantinopel, wo ihr Vater [[Heinrich von Kamler (Sohn)| Heinrich von Kamler]] Oberpostdirektor beim Botschaftspostamt war. Ihre Mutter Gisela war ausgebildete Pianistin. Nach ihrer Schulausbildung am St.-Georg-Kolleg in Konstantinopel, Triest und Graz besuchte Lorle Kamler eine Grazer Schauspielschule und war bis zu ihrer Heirat mit dem Schauspieler Erich Strömer in Prag, München und Graz engagiert. Nachdem ihr erster Mann im Dezember 1934 verstorben war, arbeitete sie zunächst als Sekretärin und Managerin der Schauspielerin Hilde Weißner und wurde dann Prokuristin im “Archiv für Wirtschaftsgeschichte GmbH“ in Berlin. 1937 heiratete sie Erich Schinnerer, einen Dozenten für deutsches und ausländisches Strafrecht, der an der Universität Berlin lehrte, und 1939 an die Karls-Universität Prag berufen wurde. 1943 wurde Erich Schinnerer zum Kriegsdienst einberufen und gelangte 1944 in russische Kriegsgefangenschaft. Im selben Jahr gelangte Lorle Schinnerer nach Sachsen, wo sie bei einem Bauern und in einer Fabrik den Lebensunterhalt für sich und die beiden Kinder Helga und Klaus verdiente. 1946 wurde sie in Wien Mitarbeiterin und Sekretärin des Autors [[Franz Servaes]]. Nach dessen Tod publizierte sie in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. 1950 kehrte Erich Schinnerer aus der Kriegsgefangenschaft zurück und konnte seine Karriere erfolgreich fortsetzen. Von 1954 bis 1972 war Lorle Schinnerer-Kamler für Budget und Werbung der Firma Humanic zuständig. 1963 publizierte sie eine Biographie der Burgtheaterschauspielerin [[Maria Eis]]. | ||
+ | Bis ins hohe Alter trat Lorle Schinnerer-Kamler als Zeitzeugin in TV-Dokumentationen auf, etwa in den ORF-Produktionen “Meine Welt war heil“ (1998) oder “Ein Leben – ein Jahrhundert“ (2000). | ||
Splitternachlass in der [[Wienbibliothek im Rathaus]]. | Splitternachlass in der [[Wienbibliothek im Rathaus]]. | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
+ | |||
* Hannes Stekl [Hg.]: Höhere Töchter" und "Söhne aus gutem Haus". Bürgerliche Jugend in Monarchie und Republik. Wien: Böhlau 1999 (Damit es nicht verlorengeht, 44) | * Hannes Stekl [Hg.]: Höhere Töchter" und "Söhne aus gutem Haus". Bürgerliche Jugend in Monarchie und Republik. Wien: Böhlau 1999 (Damit es nicht verlorengeht, 44) | ||
+ | *Andrea Schnöller,… [Hg.]: "Es war eine Welt der Geborgenheit ..." . Bürgerliche Kindheit in Monarchie und Republik. Wien: Böhlau 1987 (Damit es nicht verlorengeht, 12) | ||
+ | *[http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/medien/221435_Zeitzeugen-eines-Jahrhunderts.html Zeitzeugen eines Jahrhunderts. In: Wiener Zeitung, 06.12.2000] | ||
+ | |||
==Links== | ==Links== | ||
+ | |||
* [http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/Sch/Schinnerer_Lorle.htm Nachlässe in Österreich - Personenlexikon: Lorle Schinnerer-Kamler] | * [http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/Sch/Schinnerer_Lorle.htm Nachlässe in Österreich - Personenlexikon: Lorle Schinnerer-Kamler] |
Version vom 22. April 2016, 12:12 Uhr
- Großvater Heinrich von Kamler (Vater)
- 1. Gatte Erich StrömerDie Verwendung von „1. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
- 2. Gatte Erich SchinnererDie Verwendung von „2. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
- Vorgesetzter Franz Servaes
Lorle Schinnerer-Kamler, * 25. September 1906 Konstantinopel, † 1. Jänner 2003 Wien, Schauspielerin und Publizistin.
Biographie
Lorle Schinnerer-Kamler verbrachte ihre frühe Kindheit in Konstantinopel, wo ihr Vater Heinrich von Kamler Oberpostdirektor beim Botschaftspostamt war. Ihre Mutter Gisela war ausgebildete Pianistin. Nach ihrer Schulausbildung am St.-Georg-Kolleg in Konstantinopel, Triest und Graz besuchte Lorle Kamler eine Grazer Schauspielschule und war bis zu ihrer Heirat mit dem Schauspieler Erich Strömer in Prag, München und Graz engagiert. Nachdem ihr erster Mann im Dezember 1934 verstorben war, arbeitete sie zunächst als Sekretärin und Managerin der Schauspielerin Hilde Weißner und wurde dann Prokuristin im “Archiv für Wirtschaftsgeschichte GmbH“ in Berlin. 1937 heiratete sie Erich Schinnerer, einen Dozenten für deutsches und ausländisches Strafrecht, der an der Universität Berlin lehrte, und 1939 an die Karls-Universität Prag berufen wurde. 1943 wurde Erich Schinnerer zum Kriegsdienst einberufen und gelangte 1944 in russische Kriegsgefangenschaft. Im selben Jahr gelangte Lorle Schinnerer nach Sachsen, wo sie bei einem Bauern und in einer Fabrik den Lebensunterhalt für sich und die beiden Kinder Helga und Klaus verdiente. 1946 wurde sie in Wien Mitarbeiterin und Sekretärin des Autors Franz Servaes. Nach dessen Tod publizierte sie in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. 1950 kehrte Erich Schinnerer aus der Kriegsgefangenschaft zurück und konnte seine Karriere erfolgreich fortsetzen. Von 1954 bis 1972 war Lorle Schinnerer-Kamler für Budget und Werbung der Firma Humanic zuständig. 1963 publizierte sie eine Biographie der Burgtheaterschauspielerin Maria Eis. Bis ins hohe Alter trat Lorle Schinnerer-Kamler als Zeitzeugin in TV-Dokumentationen auf, etwa in den ORF-Produktionen “Meine Welt war heil“ (1998) oder “Ein Leben – ein Jahrhundert“ (2000).
Splitternachlass in der Wienbibliothek im Rathaus.
Literatur
- Hannes Stekl [Hg.]: Höhere Töchter" und "Söhne aus gutem Haus". Bürgerliche Jugend in Monarchie und Republik. Wien: Böhlau 1999 (Damit es nicht verlorengeht, 44)
- Andrea Schnöller,… [Hg.]: "Es war eine Welt der Geborgenheit ..." . Bürgerliche Kindheit in Monarchie und Republik. Wien: Böhlau 1987 (Damit es nicht verlorengeht, 12)
- Zeitzeugen eines Jahrhunderts. In: Wiener Zeitung, 06.12.2000