Linienkapellen: Unterschied zwischen den Versionen

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Linienkapellen. Am [[Linienwall]] wurden (neben den Linienamtsgebäuden) an den über den Liniengraben führenden Zugbrücken zwischen 1740 und 1760 kleine Kapellen errichtet,die durchwegs dem als Brückenpatron verehrten [[Johannes Nepomuk|heiligen Johannes Nepomuk]] geweiht wurden; in einigen Fällen wurde infolge der Lage der Kapelle gleichzeitig der Schutz des Heiligen vor Hochwasser angesprochen (etwa Am Tabor [Donau] oder an der Hundsturmer Linie [Wienfluss]). Die 1748 erbaute Matzleinsdorfer Linienkapelle machte insofern eine Ausnahme, als sie aus der 1623 errichteten Ludovikakapelle hervorging und eine Orgel besaß; bei dieser Kapelle verrichteten die zur Hinrichtung bei der „Spinnerin am Kreuz" Bestimmten auf ihrer letzten Fahrt ein Gebet, weshalb sie auch Delinquentenkapelle hieß. Folgende Linienkapellen sind bekannt: 2, Am Tabor (Taborlinie; erhalten, jedoch versetzt); 5, Matzleinsdorfer Platz (Matzleinsdorfer Linie); 5, Schönbrunner Straße nach 124 (Hundsturmer Linie; erhalten); 6, Mariahilfer Straße, Ecke Stumpergasse (Mariahilfer Linie; abgebrochen 1892); 9, Währinger Gürtel bei 88 (1740 gestiftet, 1848 transferiert und 1895-1898 nach einem Entwurf von Otto Wagner an der Stadtbahnstation Währinger Straße neu erbaut); 14, Linzer Straße 510 (erhalten; gegenüber dem ehemaligen Linienamtsgebäude [Linzer Straße 457]).
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Linienkapellen. Am [[Linienwall]] wurden (neben den Linienamtsgebäuden) an den über den Liniengraben führenden Zugbrücken zwischen 1740 und 1760 kleine Kapellen errichtet,die durchwegs dem als Brückenpatron verehrten [[Johannes Nepomuk|heiligen Johannes Nepomuk]] geweiht wurden; in einigen Fällen wurde infolge der Lage der Kapelle gleichzeitig der Schutz des Heiligen vor Hochwasser angesprochen (etwa Am Tabor [Donau] oder an der Hundsturmer Linie [Wienfluss]).  
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Die 1748 erbaute Matzleinsdorfer Linienkapelle machte insofern eine Ausnahme, als sie aus der 1623 errichteten Ludovikakapelle hervorging und eine Orgel besaß; bei dieser Kapelle verrichteten die zur Hinrichtung bei der "Spinnerin am Kreuz" Bestimmten auf ihrer letzten Fahrt ein Gebet, weshalb sie auch Delinquentenkapelle hieß.  
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Folgende Linienkapellen sind bekannt:  
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* 2, [[Am Tabor]] (Taborlinie; erhalten, jedoch versetzt)
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* 5, [[Matzleinsdorfer Platz]] (Matzleinsdorfer Linie)
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* 5, [[Schönbrunner Straße]] nach 124 (Hundsturmer Linie; erhalten)
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* 6, [[Mariahilfer Straße]], Ecke [[Stumpergasse]] (Mariahilfer Linie; abgebrochen 1892)
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* 9, [[Währinger Gürtel]] bei 88 (1740 gestiftet, 1848 transferiert und 1895-1898 nach einem Entwurf von [[Otto Wagner]] an der Stadtbahnstation Währinger Straße neu erbaut)
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* 14, [[Linzer Straße]] 510 (erhalten; gegenüber dem ehemaligen Linienamtsgebäude [Linzer Straße 457]).
 
[[Datei:HMW_024111.jpg|390px|thumb|right|Schönbrunner Linie, Linienkapelle, 1899]]
 
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== Literatur ==  
 
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* Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 47
 
* Albert Ilg: Die Wiener Linienkapellen. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 3 (1890/1892), S. 121 ff.
 
* Albert Ilg: Die Wiener Linienkapellen. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 3 (1890/1892), S. 121 ff.
* Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 47
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* Karl Janecek: Das Chronogramm an der ehemaligen Linienkapelle am Tabor. In: Wiener Geschichtsblätter 12 (1957), S. 68
 
* Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing 4/1974, S. 70 ff.
 
* Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing 4/1974, S. 70 ff.
* Karl Janecek: Das Chronogramm an der ehemaligen Linienkapelle am Tabor. In: Wiener Geschichtsblätter 12 (1957), S. 68
 

Version vom 27. Februar 2015, 14:17 Uhr

Matzleinsdorfer Platz - Linienkapelle (Matzleinsdorfer Linie), 1901
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.02.2015 durch DYN.elwu
Bildname HMW 024571.jpg
Bildunterschrift Matzleinsdorfer Platz - Linienkapelle (Matzleinsdorfer Linie), 1901

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Linienkapellen. Am Linienwall wurden (neben den Linienamtsgebäuden) an den über den Liniengraben führenden Zugbrücken zwischen 1740 und 1760 kleine Kapellen errichtet,die durchwegs dem als Brückenpatron verehrten heiligen Johannes Nepomuk geweiht wurden; in einigen Fällen wurde infolge der Lage der Kapelle gleichzeitig der Schutz des Heiligen vor Hochwasser angesprochen (etwa Am Tabor [Donau] oder an der Hundsturmer Linie [Wienfluss]).

Die 1748 erbaute Matzleinsdorfer Linienkapelle machte insofern eine Ausnahme, als sie aus der 1623 errichteten Ludovikakapelle hervorging und eine Orgel besaß; bei dieser Kapelle verrichteten die zur Hinrichtung bei der "Spinnerin am Kreuz" Bestimmten auf ihrer letzten Fahrt ein Gebet, weshalb sie auch Delinquentenkapelle hieß.

Folgende Linienkapellen sind bekannt:

Schönbrunner Linie, Linienkapelle, 1899

Literatur

  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 47
  • Albert Ilg: Die Wiener Linienkapellen. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 3 (1890/1892), S. 121 ff.
  • Karl Janecek: Das Chronogramm an der ehemaligen Linienkapelle am Tabor. In: Wiener Geschichtsblätter 12 (1957), S. 68
  • Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing 4/1974, S. 70 ff.