Laurenz Haiden: Unterschied zwischen den Versionen

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Laurenz Haiden, Ritter (erstmals erwähnt 1472), * um 1430/1435 Wien, † vor 14. Februar 1486 Wien (oder Guntramsdorf; Begräbnisstätte vermutlich Pfarrkirche Guntramsdorf, Niederösterreich), Bürgermeister, erste Gattin Benigna Weihenberger, zweite Gattin Barbara Eilinsgrab, Sohn des reichen Kaufmanns [[Heinrich Haiden]]. Begann 1449 sein Studium an der Universität Wien, um später den ausgedehnten ererbten Besitz zu verwalten. In den Auseinandersetzungen zwischen [[Friedrich III.]] und seinem Bruder Erzherzog [[Albrecht VI. (Österreich)|Albrecht VI.]] (1462) stand er auf der Seite des Kaisers und mußte daher 1462/1463 aus Wien flüchten. 1464/1465 unternahm er eine Fahrt ins Heilige Land (ab 1464/1465 „Ritter des Heiligen Grabes"). Haiden übte verschiedene öffentliche Ämter aus: er war Stadtrichter (1460), Ratsherr (1461, 1473-1476, 1478, 1485 [bis 5. Juni]), Bruckmeister (1461) und Bürgermeister (1479-1484). 1485 (während der Belagerung Wiens durch die Ungarn unter [[Matthias Corvinus]]) wurde er in einen Prozess verwickelt, in welchem man ihn der Unterschlagung beschuldigte. Wahrscheinlich über Intervention König Matthias', der am 1. Juni 1485 in Wien einzog, blieb ihm die Hinrichtung erspart. Haiden wohnte in seinem Haus in der Salvatorgasse (1, Fischerstiege 1); in einem anderen seiner Häuser (Fleischmarkt 24) hatte Haiden vor 1476 eine [[Koderie]] (Heim für arme Studenten) gestiftet, die zwischen 1507 und 1538 aufgelassen wurde. Die immer wieder behauptete Verbindung Haidens zum Namen von Straße und Haus „[[Heidenschuß|Zum Heidenschuss]]" ist falsch. Sein Wappen zeigt im Schild eine Gemme bzw. den Kopf eines Mannes mit flatternden Stirnbändern. Vom Kopf des Mannes gehen drei Strahlen abwärts.
 
  
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Begann 1449 sein Studium an der [[Universität Wien]], um später den ausgedehnten ererbten Besitz zu verwalten. In den Auseinandersetzungen zwischen [[Friedrich III.]] und seinem Bruder [[Erzherzog]] [[Albrecht VI. (Österreich)|Albrecht VI.]] (1462) stand er auf der Seite des Kaisers und musste daher 1462/1463 aus Wien flüchten. 1464/1465 unternahm er eine Fahrt ins Heilige Land (ab 1464/1465 „Ritter des Heiligen Grabes"). Haiden übte verschiedene öffentliche [[Ämter]] aus: er war [[Stadtrichter]] (1460), [[Ratsbürger|Ratsherr]] (1461, 1473-1476, 1478, 1485 [bis 5. Juni]), [[Bruckmeister]] (1461) und Bürgermeister (1479-1484). 1485 (während der [[Belagerungen|Belagerung]] Wiens durch die Ungarn unter [[Matthias Corvinus]]) wurde er in einen Prozess verwickelt, in welchem man ihn der Unterschlagung beschuldigte. Wahrscheinlich über Intervention König Matthias', der am 1. Juni 1485 in Wien einzog, blieb ihm die [[Todesstrafe|Hinrichtung]] erspart. Haiden wohnte in seinem Haus in der [[Salvatorgasse]] ([[1]]., [[Fischerstiege 1]]); in einem anderen seiner Häuser ([[Fleischmarkt]] 24) hatte Haiden vor 1476 eine [[Koderie]] (Heim für arme Studenten) gestiftet, die zwischen 1507 und 1538 aufgelassen wurde. Die immer wieder behauptete Verbindung Haidens zum Namen von Straße und Haus „[[Heidenschuß|Zum Heidenschuss]]" ist falsch. Sein [[Wappen]] zeigt im Schild eine Gemme bzw. den Kopf eines Mannes mit flatternden Stirnbändern. Vom Kopf des Mannes gehen drei Strahlen abwärts.
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  

Aktuelle Version vom 14. August 2023, 10:37 Uhr

Daten zur Person
Personenname Haiden, Laurenz
Abweichende Namensform
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 1817
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1430 JL
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1486 JL
Sterbeort Wien
Beruf Bürgermeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 14.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Pfarrkirche Guntramsdorf (vermutlich)
Grabstelle
  • 1., Fischerstiege 1 (Wohnadresse)
  • 1., Fleischmarkt 24 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Laurenz Haiden, Ritter (erstmals erwähnt 1472), * um 1430/1435 Wien, † vor 14. Februar 1486 Wien (oder Guntramsdorf; Begräbnisstätte vermutlich Pfarrkirche Guntramsdorf, Niederösterreich), Bürgermeister, erste Gattin Benigna Weihenberger, zweite Gattin Barbara Eilinsgrab, Sohn des reichen Kaufmanns Heinrich Haiden.

Begann 1449 sein Studium an der Universität Wien, um später den ausgedehnten ererbten Besitz zu verwalten. In den Auseinandersetzungen zwischen Friedrich III. und seinem Bruder Erzherzog Albrecht VI. (1462) stand er auf der Seite des Kaisers und musste daher 1462/1463 aus Wien flüchten. 1464/1465 unternahm er eine Fahrt ins Heilige Land (ab 1464/1465 „Ritter des Heiligen Grabes"). Haiden übte verschiedene öffentliche Ämter aus: er war Stadtrichter (1460), Ratsherr (1461, 1473-1476, 1478, 1485 [bis 5. Juni]), Bruckmeister (1461) und Bürgermeister (1479-1484). 1485 (während der Belagerung Wiens durch die Ungarn unter Matthias Corvinus) wurde er in einen Prozess verwickelt, in welchem man ihn der Unterschlagung beschuldigte. Wahrscheinlich über Intervention König Matthias', der am 1. Juni 1485 in Wien einzog, blieb ihm die Hinrichtung erspart. Haiden wohnte in seinem Haus in der Salvatorgasse (1., Fischerstiege 1); in einem anderen seiner Häuser (Fleischmarkt 24) hatte Haiden vor 1476 eine Koderie (Heim für arme Studenten) gestiftet, die zwischen 1507 und 1538 aufgelassen wurde. Die immer wieder behauptete Verbindung Haidens zum Namen von Straße und Haus „Zum Heidenschuss" ist falsch. Sein Wappen zeigt im Schild eine Gemme bzw. den Kopf eines Mannes mit flatternden Stirnbändern. Vom Kopf des Mannes gehen drei Strahlen abwärts.

Literatur

  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 208
  • Richard Perger: Die Haiden von Guntramsdorf, in: Jahrbuch des heraldisch-genealogischen Vereines Adler in Wien. Wien, 3. Folge, 7 (1967/70), S. 106 ff.
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 118 und Register