Kreuzmühle: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Bauwerk |Art des Bauwerks=Gebäude |Jahr von=1452 |Jahr bis=1900 |Andere Bezeichnung=Fichtnermühle |Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0 |Stadtplan Anzeige=Ja |Stadtp…“)
 
(Mühle und Fabrik waren zwei verschiedene Gebäude, das ist hier verwirrend dargestellt; siehe Franzisco-Josephinische Landesaufnahme)
 
(6 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Bauwerk
 
{{Bauwerk
 
|Art des Bauwerks=Gebäude
 
|Art des Bauwerks=Gebäude
|Jahr von=1452
+
|Gemeindebau=Nein
|Jahr bis=1900
+
|Datum von=1452
 +
|Datum bis=1900
 +
|Datum bis unbekannt=Nein
 
|Andere Bezeichnung=Fichtnermühle
 
|Andere Bezeichnung=Fichtnermühle
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
 
 
|Stadtplan Anzeige=Ja
 
|Stadtplan Anzeige=Ja
|Stadtplan=https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/grafik.aspx?bookmark=i7USRkCOg0U2spREEA-c-cQxwpAtZGVBFvuBteomTQ9w-b-b&bmadr=10221794
 
 
|Stadtplan Text=Stadtplan Wien Kulturgut
 
|Stadtplan Text=Stadtplan Wien Kulturgut
 +
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
 +
}}
 +
{{Adresse
 +
|Bezirk=23
 +
|von Objekt=Bauwerk
 
}}
 
}}
(auch Fichtnermühle), an der heutigen [[Breitenfurter Straße]] 269-279 gelegen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1452. Der Name der Mühle leitete sich von einem gegenüber liegenden Wegkreuz ab. 1852 übernahm Johann Fichtner die Getreidemühle und machte daraus eine Knochenmühle und Spodiumfabrik. Den Antrieb der drei oberschlächtigen Wasserräder kombinierte er mit einer Dampfmaschine mit 16 Pferdekräften. Im Jahr verarbeitete er an die 4.000 Tonnen Rohknochen, die er aus dem gesamten Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie bezog. Daraus produzierte er jährlich 1.680 Tonnen Knochenmehl, 560 Tonnen Spodium und 56 Tonnen Fett – Produkte die vor allem auch nach Preußen und Sachsen exportiert wurden. Durchschnittlich waren 30 Arbeiter in der Fabrik beschäftigt. Der Betrieb bestand bis 1887. 1888 wandelte Gustav Pollak ihn in eine Lederfabrik um. Er ließ das Mühlengebäude 1900 abtragen; der Betrieb bestand bis 1926. Heute besteht an dieser Stelle das SeniorInnen-Wohnhaus „Am Mühlengrund“.  
+
Kreuzmühle (auch Fichtnermühle), an der heutigen [[23]], [[Breitenfurter Straße]] 269-279 gelegen (genaugenommen auf der heutigen Grünfläche gegenüber der Breitenfurter Straße 214-220). Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1452. Der Name der Mühle leitete sich von einem gegenüberliegenden Wegkreuz ab. Nordöstlich neben der Mühle wurde Anfang des 19. Jahrhunderts eine Textilfabrik errichtet. 1852 übernahm Johann Fichtner die Textilfabrik und die Getreidemühle und machte aus letzterer eine Knochenmühle und Spodiumfabrik. Den Antrieb der drei oberschlächtigen Wasserräder kombinierte er mit einer Dampfmaschine mit 16 Pferdekräften. Im Jahr verarbeitete er an die 4.000 Tonnen Rohknochen, die er aus dem gesamten Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie bezog. Daraus produzierte er jährlich 1.680 Tonnen Knochenmehl, 560 Tonnen Spodium und 56 Tonnen Fett – Produkte, die vor allem auch nach Preußen und Sachsen exportiert wurden. Durchschnittlich waren 30 Arbeiter in der Fabrik beschäftigt. Der Betrieb bestand bis 1887. 1888 wandelte Gustav Pollak die Textilfabrik in eine Lederfabrik um. Er ließ das Mühlengebäude 1900 abtragen; die Lederfabrik bestand bis 1926. Heute besteht an Stelle der Fabrik das [[Städtische Pensionistenheime|Städtische Pensionistenheim]] "Am Mühlengrund".  
  
Siehe auch [[Mühlen]], [[Liesingbach]]
+
==Siehe auch==
 +
[[Mühlen]], [[Liesingbach]], [[Atzgersdorf]]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
* David Sylvester Mayer von Rosenau: Vier alte Mühlen in Atzgersdorf. Wien 1930, S. 7-9.
+
* David Sylvester Mayer von Rosenau: Vier alte Mühlen in Atzgersdorf. Wien 1930, S. 7-9
* Hans Rauscher (Hg.): Liesing. Eine Heimatkunde-Zeitschrift für den XXIII. Bezirk. Heft 14-39, Wien-Inzersdorf 1957-1960, S. 119.
+
* Hans Rauscher [Hg.]: Liesing. Eine Heimatkunde-Zeitschrift für den XXIII. Bezirk. Heft 14-39, Wien-Inzersdorf 1957-1960, S. 119
* Rudolf Spitzer: Liesing. Altes erhalten - Neues gestalten. Wien 1994, S. 132.
+
* Rudolf Spitzer: Liesing. Altes erhalten - Neues gestalten. Wien 1994, S. 132
* Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Jugend und Volk, Wien 1982, 168.
+
* Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend und Volk 1982, 168
* [http://repositum.tuwien.ac.at/obvutwhs/download/pdf/1641683?originalFilename=true Julia Leineweber: Nur ein unsichtbares Gewässer, der Liesingbach und seine Bedeutung für die räumliche Entwicklung vom ländlichen Umland zur Peripherie der Stadt Wien. Diplomarbeit. TU Wien. Wien 2015, S. 163-164.]
+
* [http://repositum.tuwien.ac.at/obvutwhs/download/pdf/1641683?originalFilename=true Julia Leineweber: Nur ein unsichtbares Gewässer, der Liesingbach und seine Bedeutung für die räumliche Entwicklung vom ländlichen Umland zur Peripherie der Stadt Wien. Dipl.-Arb. TU Wien. Wien 2015, S. 163-164]

Aktuelle Version vom 14. Dezember 2023, 18:38 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1452
Datum bis 1900
Andere Bezeichnung Fichtnermühle
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 54470
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.12.2023 durch DYN.kuhni74
  • 23.,

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!


Kreuzmühle (auch Fichtnermühle), an der heutigen 23, Breitenfurter Straße 269-279 gelegen (genaugenommen auf der heutigen Grünfläche gegenüber der Breitenfurter Straße 214-220). Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1452. Der Name der Mühle leitete sich von einem gegenüberliegenden Wegkreuz ab. Nordöstlich neben der Mühle wurde Anfang des 19. Jahrhunderts eine Textilfabrik errichtet. 1852 übernahm Johann Fichtner die Textilfabrik und die Getreidemühle und machte aus letzterer eine Knochenmühle und Spodiumfabrik. Den Antrieb der drei oberschlächtigen Wasserräder kombinierte er mit einer Dampfmaschine mit 16 Pferdekräften. Im Jahr verarbeitete er an die 4.000 Tonnen Rohknochen, die er aus dem gesamten Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie bezog. Daraus produzierte er jährlich 1.680 Tonnen Knochenmehl, 560 Tonnen Spodium und 56 Tonnen Fett – Produkte, die vor allem auch nach Preußen und Sachsen exportiert wurden. Durchschnittlich waren 30 Arbeiter in der Fabrik beschäftigt. Der Betrieb bestand bis 1887. 1888 wandelte Gustav Pollak die Textilfabrik in eine Lederfabrik um. Er ließ das Mühlengebäude 1900 abtragen; die Lederfabrik bestand bis 1926. Heute besteht an Stelle der Fabrik das Städtische Pensionistenheim "Am Mühlengrund".

Siehe auch

Mühlen, Liesingbach, Atzgersdorf

Literatur