Krapfen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. November 2019, 12:29 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von
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Objektbezug wiener küche
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.11.2019 durch WIEN1.lanm09was

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Bildname Krapfen.jpg
Bildunterschrift Krapfen

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Krapfen bestehen überwiegend aus in Fett gebackenem Germteig. Das Wort hieß althochdeutsch chrapho, mittelhochdeutsch kräpfe (mit der Bedeutung Haken, gebogene Klaue oder Kralle). Besonders bekannt und beliebt sind die Wiener Faschingskrapfen, die ursprünglich nur im Fasching gebacken wurden und von daher im Volksmund diese Bezeichnung bekamen. Sie werden aus feinem, flaumig aufgehendem Germteig ausgebacken und traditionellerweise mit Marillenmarmelade gefüllt. Auch andere Füllungen sind möglich, etwa mit Vanillecreme, diese müssen jedoch extra angegeben werden.

Daneben finden sich vor allem in der bäuerlichen Küche unterschiedliche Gebäckformen, länglich, gekrümmt, süß oder ungesüßt, auch mit Fleisch, Kraut, Spinat, Fisch, Obst oder Nüssen gefüllt, warm oder kalt serviert, die ebenfalls als Krapfen bezeichnet werden. Gemeinsam ist ihnen, dass sie in heißem Fett ausgebacken werden. Dagegen sind die Schokoladekrapfen, die Kaffeekrapfen oder die Indianerkrapfen aus feineren Massen und werden im Rohr gebacken.

Bereits im Mittelalter wurden Krapfen in Schmalzkochereien hergestellt. In der Kochordnung der Stadt Wien aus 1486 sind Anweisungen enthalten, wie die "Krapfenpacherinnen" (Krapfenbäckerinnen) ihre Ware herzustellen hatten. Am Hof von Kaiser Karl VI. (1685 bis 1740) gab es wiederholt ein Faschings- oder Krapfenschießen. Während des Wiener Kongresses im Jahr 1815 sollen etwa 10 Millionen Krapfen gegessen worden sein. Im 19. Jahrhundert war es in Wien Brauch, dass junge Mädchen einen Krapfen auseinander brachen und diese mit einem Burschen teilten, was als Zeichen der Verlobung angesehen wurde.

Krapferl ist die Bezeichnung für kleine Krapfen, ausgenommen Fleischkrapferl. In Ostösterreich werden auch süße Backwaren wie etwa Kekse als Krapferl bezeichnet.

Literatur

  • Ernst Burgstaller: Österreichisches Festtagsgebäck, 1958
  • Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin: de Gruyter 1975
  • Franz Maier-Bruck: Das Große Sacher Kochbuch. München: Schuler 1975
  • Franz Maier-Bruck: Vom Essen auf dem Lande. Klassische Bauernküche und Hausmannskost, Wien: Orac Verlag 2011