Karl Roman Scholz: Unterschied zwischen den Versionen

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Der uneheliche Sohn von Josefa Scholz wuchs bei seinen Großeltern auf und besuchte das Gymnasium in Mährisch-Schönberg. Nach der Matura trat er als Novize in das Augustiner-Chorherrenstift [[Klosterneuburg]] ein, wo er 1934 die feierliche Profess ablegte und 1936 zum Priester geweiht wurde. 1936 bis 1938 wirkte er als Kaplan in Wien-[[Heiligenstadt (Pfarre)|Heiligenstadt]], dann als Religionslehrer am Gymnasium Klosterneuburg. 1939 avancierte er zum Dozent für christliche Philosophie an der hauseigenen Lehranstalt der Augustiner-Chorherren und zum Militärpfarrer am Standort Klosterneuburg. Daneben schrieb er auch Gedichte, die noch vor 1938 veröffentlicht wurden.
  
Scholz trat 1930 ins Stift Klosterneuburg ein und wurde 1939 Prof. für Theologie und christliche Philosophie an der hauseigenen Lehranstalt, schrieb aber auch Gedichte (die noch vor 1938 veröffentlicht wurden). Nach dem "Anschluss" Österreichs sammelte er junge Menschen in der "Österreichischen Freiheitsbewegung", die sich gegen den Nationalsozialismus wandte und mit anderen konservativen Widerstandsgruppen in Kontakt trat. 1940 wurde die Gruppe von der Gestapo aufgedeckt; Scholz wurde am 22. Juli 1940 verhaftet, am 23. Februar 1943 zum Tod verurteilt und nach vierjähriger Haft mit 20 anderen Widerstandskämpfern enthauptet.
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Ursprünglich den Ideen des [[Nationalsozialismus]] gegenüber sehr aufgeschlossen, erkannte Scholz nach Besuch des Reichsparteitages der NSDAP in Nürnberg 1936 den Charakter dieser Ideologie und wurde zum überzeugten Gegner. Nach dem "[[Anschluss]]" Österreichs gründete er gemeinsam mit [[Viktor Reimann]] eine Widerstandsgruppe und sammelte junge Menschen in der "Österreichischen Freiheitsbewegung", die bis zu 300 Mitglieder umfasste, darunter auch eine eigene Frauengruppe. sich gegen den Nationalsozialismus wandte und mit anderen konservativen Widerstandsgruppen in Kontakt trat. 1940 wurde die Gruppe von der Gestapo aufgedeckt; Scholz wurde am 22. Juli 1940 verhaftet, am 23. Februar 1943 zum Tod verurteilt und nach vierjähriger Haft mit 20 anderen Widerstandskämpfern enthauptet.
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 17. Dezember 2018, 14:01 Uhr

Daten zur Person
Personenname Scholz, Karl Roman
Abweichende Namensform Scholz, Roman Karl
Titel
Geschlecht männlich
PageID 11852
GND 120605406
Wikidata
Geburtsdatum 16. Jänner 1912
Geburtsort Šumperk, Tschechische Republik
Sterbedatum 10. Mai 1944
Sterbeort Wien
Beruf Theologe, Priester, Schriftsteller, Widerstandskämpfer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2018 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 12. Oktober 1945
Friedhof Friedhof Heiligenstadt
Grabstelle Teil N, Gruppe 1, Nummer 32

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Karl Roman Scholz, * 16. Jänner 1912 Mährisch-Schönberg (Šumperk, Tschechische Republik), † 10. Mai 1944 Wien, Priester, Schriftsteller, Widerstandskämpfer

Biografie

Der uneheliche Sohn von Josefa Scholz wuchs bei seinen Großeltern auf und besuchte das Gymnasium in Mährisch-Schönberg. Nach der Matura trat er als Novize in das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg ein, wo er 1934 die feierliche Profess ablegte und 1936 zum Priester geweiht wurde. 1936 bis 1938 wirkte er als Kaplan in Wien-Heiligenstadt, dann als Religionslehrer am Gymnasium Klosterneuburg. 1939 avancierte er zum Dozent für christliche Philosophie an der hauseigenen Lehranstalt der Augustiner-Chorherren und zum Militärpfarrer am Standort Klosterneuburg. Daneben schrieb er auch Gedichte, die noch vor 1938 veröffentlicht wurden.

Ursprünglich den Ideen des Nationalsozialismus gegenüber sehr aufgeschlossen, erkannte Scholz nach Besuch des Reichsparteitages der NSDAP in Nürnberg 1936 den Charakter dieser Ideologie und wurde zum überzeugten Gegner. Nach dem "Anschluss" Österreichs gründete er gemeinsam mit Viktor Reimann eine Widerstandsgruppe und sammelte junge Menschen in der "Österreichischen Freiheitsbewegung", die bis zu 300 Mitglieder umfasste, darunter auch eine eigene Frauengruppe. sich gegen den Nationalsozialismus wandte und mit anderen konservativen Widerstandsgruppen in Kontakt trat. 1940 wurde die Gruppe von der Gestapo aufgedeckt; Scholz wurde am 22. Juli 1940 verhaftet, am 23. Februar 1943 zum Tod verurteilt und nach vierjähriger Haft mit 20 anderen Widerstandskämpfern enthauptet.

Quellen

Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Scholz, Roman Karl [Sign.: TP-048639]

Literatur

  • Wolfgang Neugebauer: Der österreichische Widerstand 1938 - 1945. Wien: Steinbauer 2015, S. 168 ff.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 11. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1999, S. 131 f.
  • Neugebauer, Wolfgang, "Scholz, Roman" in: Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 23. Berlin: Duncker & Humblot 2007, S. 461 f.
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Rudolf Koch u. a. [Hg.]: Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung. Anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel für Roman Karl Scholz und die "Österreichische Freiheitsbewegung" im BG/BRG Klosterneuburg. Klosterneuburg 1990
  • Mitteilungen des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands 115d (4/1994)

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