Karl Raimund Popper
Popper Karl Raimund (1965 Sir), * 28. Juli 1902 Wien, † 17. September 1994 Croydon bei London, Philosoph, Sohn eines Rechtsanwalts, Neffe von Josef Popper-Lynkeus. Nach Schulabbruch besuchte er die Universität als Gasthörer, holte die Matura nach und Studierte danach Philosophie (Dr. phil.). Anschließen unterrichtete er bis zu seiner Emigration (1937) an der allgemeinen Mittelschule 15, Schweglerstraße. Nach dem Verlassen seiner Heimat lehrte er an der Universität in Neuseeland, ließ sich jedoch 1945 in England nieder, wo er bis 1966 Leiter der Abteilung Philosophie, Logik und wissenschaftliche Methodenlehre an der London School of Economics war. Gastprofessuren führten ihn in die USA. Seine kritische Auseinandersetzung mit den Größen des „Wiener Kreises" der Philosophie (zu denen unter anderem Ernst Mach und Ludwig Wittgenstein gehörten) sicherte ihm Weltruhm; sein Hauptwerk „The Open Society and its Enemies" (deutsch in zwei Bänden: „Der Zauber Platons" und „Falsche Propheten") richtet sich gegen totalitäre Weltanschauungen, insbesondere gegen Faschismus und Kommunismus. Popper gilt als Begründer des Kritischen Rationalismus, dessen Theorien er 1957 und 1963 mit den Werken „Das Elend des Historizismus" und „Conjectures and Refutations" vertiefte. Mitglied zahlreicher Akademien in aller Welt, hohe Auszeichnungen, mehrfacher Dr. h. c.; Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (1965), Ehrenring der Stadt Wien (1983).
Literatur
- Lexika;
- Kurier, 18.09.1994, S. 7