Justizpalast

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Alexander Wielemans
Prominente Bewohner
PageID 22811
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.11.2013 durch WIEN1.lanm08w15
  • 1., Museumstraße 12
  • 1., Volksgartenstraße 2
  • 1., Schmerlingplatz 10

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Justizpalast (1, Museumstraße 12, Volksgartenstraße 2, Schmerlingplatz [vorher Reichsratsplatz] 10; Sitz des Bundesministeriums für Justiz und des Obersten Gerichtshofs), wurde 1875-1881 im Stil der deutschen Renaissance nach Entwürfen von Alexander Wielemans erbaut (allerhöchster Entschluss von 4. September 1874 über Antrag des Justizministers Dr. Julius Glaser; Schlußsteinlegung am 22. Mai 1881). In der Mitte des Mittelrisalits befand sich eine Austria-Statue von Edmund von Hellmer (heute in einem Hof des Gebäudes), in der Zentralhalle steht die Marmorkolossalfigur „Justitia" von Emanuel Pendl. Die Freitreppe ist von zwei Kolossallöwen Pendls flankiert. Die Malereien stammen von Franzund Carl Jobst, Pietro Isella, Ignaz und Franz Schönbrunner sowie Max Lenz, die Bildhauerarbeiten von Reinhardt Völkel, Josef Schönfeld, Josef Pokorny und Adolf Szily. Im Justizpalast waren ursprünglich der Oberste Gerichtshof, die Generalprokuratur, das Oberlandesgericht Wien, die Oberstaatsanwaltschaft Wien, das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien und das Handelsgericht untergebracht. Der Justizpalast wurde am 15. Juli 1927 im Verlauf einer Protestaktion der sozialdemokratischen Arbeiterschaft (Julidemonstration) in Brand gesteckt und 1928-1931 durch Heinrich Ried (Wettbewerbssieger) in etwas veränderter Form wiederhergestellt (Aufsetzung des Obergeschosses, Veränderung der Dachsilhouette); der Repräsentationssaal konnte nicht wiederhergestellt werden (Gedenktafel zur Erinnerung an den Wiederaufbau). Durch den Brand wurden auch die Unterlagen des Wiener Grundbuchs vernichtet. Während des Wiederaufbaus befanden sich die Dienststellen weitgehend 1,Herrengasse 17. 1945-1954 befand sich im Justizpalast der Sitz der Wiener Interalliierten Kommandantur.


Literatur

  • Hans Auer: Der k. k. Justizpalast in Wien von Alexander von Wielemans. In: Monumentalbauten 2. Abteilung. 1885
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 140 f.
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 310
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 71
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 1. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 175 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 239 ff.
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 96, S. 78 ff., S. 124 ff.
  • Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, S. 256
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 366