Julius Deutsch

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Daten zur Person
Personenname Deutsch, Julius
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3648
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. Februar 1884
Geburtsort Lackenbach, Burgenland
Sterbedatum 17. Jänner 1968
Sterbeort Wien
Beruf Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 6.08.2013 durch WIEN1.lanm08w12
Begräbnisdatum 24. Jänner 1968
Friedhof
Grabstelle Grinzinger Friedhof
  • 19., Himmelstraße 41 (Letzte Wohnadresse)
  • 16., Montleartstraße 37 (Sterbeadresse)
  • 15., Herklotzgasse 3 (Wohnadresse)
  • 12., Schönbrunner Straße 283 (Wohnadresse)
  • 12., Füchselhofgasse 7 (Wohnadresse)
  • 5., Margaretengürtel 98 (Wohnadresse)
  • 13., Trauttmansdorffgasse 34 (Wohnadresse)
  • 8., Maria-Treu-Gasse 4 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Julius Deutsch, * 2. Februar 1884 Lackenbach, Burgenland, † 17. Jänner 1968 Wien 16, Montleartstraße 37 (wohnhaft 19, Himmelstraße 41 [Gedenktafel]; Grinzinger Friedhof), Politiker. Nach der Ausbildung zum Buchdrucker und gleichzeitigem Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1908) war Deutsch im Zentralsekretariat der SDAP tätig und wurde 1914 Redakteur bei der Arbeiter-Zeitung. Er veröffentlichte unter anderem Arbeiten über „Die Kinderarbeit und ihre Bekämpfung" (1907) und eine „Geschichte der Österreichischen Gewerkschaftsbewegung" (1908). 1917 aus dem Militärdienst entlassen, bemühte er sich als Gewerkschaftsvertreter im Kriegsministerium um den Aufbau einer Vertrauensmännerorganisation in der Wiener Garnison, die später beim Aufbau der Volkswehr eine ausschlaggebende Rolle spielte. In der Ersten Republik einer der führenden Politiker der Sozialdemokraten (1918 Unterstaatssekretär, 1919-1920 Staatssekretär für Heerwesen, 1919-1934 Abgeordneter zum Nationalrat) sowie Schutzbundführer (1924-1934). Nach den Februarereignissen 1934 (er hatte gemeinsam mit Otto Bauer vergeblich versucht, vom [[Ahornhof [10]]] aus den Kampf zu organisieren), flüchtete er in die Tschechoslowakei, wo er das Auslandsbüro der österreichischen Sozialdemokraten aufbaute. 1936-1939 kämpfte er im Spanischen Bürgerkrieg (General in der Republikanischen Armee), ging danach ins Exil nach Frankreich und emigrierte 1940 in die USA. 1946 kehrte er nach Wien zurück und betätigte sich als Leiter der Verlage der SPÖ, konnte aber politisch nicht mehr Fuß fassen. Er kritisierte das Regierungsbündnis der SPÖ mit der ÖVP und legte 1951 alle Funktionen zurück. 1960 veröffentlichte er „Ein weiter Weg. Lebenserinnerungen".

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. München: Saur 1980
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Anton Staudinger: Julius Deutsch. In: Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 20. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Norbert Leser: Grenzgänger. Österreichische Geistesgeschichte. In: Totenbeschwörungen. Band 2. 1982, S. 25 ff.
  • Manfred Marschalck: Untergrund und Exil. Österreichs Sozialisten zwischen 1934 und 1945. 1984.
  • Manfred Marschalck: Der Fall Julius Deutsch. In: Wolfgang Maderthaner [Hg.], Auf dem Weg zur Macht. Integration in den Staat, Sozialpartnerschaft und Regierungspartei. 1992, S. 11 ff.
  • Heinrich Drimmel, Vom Justizpalastbrand zum Februaraufstand, S. 345
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 339 f.