Josef Popper-Lynkeus

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Daten zur Person
Personenname Popper-Lynkeus, Josef
Abweichende Namensform Popper, Josef; Lynkeus; P. Josef; Hugo von Friedheim; Nestor
Titel
Geschlecht männlich
PageID 16491
GND 118595822
Wikidata
Geburtsdatum 21. Februar 1838
Geburtsort Kolín
Sterbedatum 22. Dezember 1921
Sterbeort Wien
Beruf Sozialethiker, Philanthrop, Sozialphilosophischer Schriftsteller, Techniker, Erfinder
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 8.06.2020 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Israelitische Abteilung, 1. Tor, Gruppe 52A
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.
  • 2., Woltergasse 2a (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Popper-Lynkeus (eigentlich Popper) Josef, * 21. Februar 1838 Kolín, Böhmen, † 22. Dezember 1921 Wien, Sozialethiker, Philanthrop, sozialphilosophischer Schriftsteller, Techniker, Erfinder.

Biographie

Josef Popper-Lynkeus tudierte an der Technischen Hochschule Wien und Technischen Hochschule Prag und wurde 1863 Techniker bei der Eisenbahn in Wien. Er äußerte erstmals den Gedanken einer elektrischen Kraftübertragung (1862), erfand eine Dampfkesselreinigung (1867), einen Oberflächenkondensator (1889) und einen Luftkühlapparat (1891) und wies erstmals die Möglichkeit der Fernleitung von Elektrizität nach. 1889 erarbeitete er die Grundlagen für Sigmund Freuds spätere Traumdeutung und war Mitarbeiter von Ernst Mach. Als Schriftsteller stand er den Frühsozialisten nahe und dachte die Ideen von Saint-Simon weiter (Vertreter des utopischen Sozialismus; "Die technischen Fortschritte nach ihrer ästhetischen und kulturellen Bedeutung", 1886). Er forderte ein Existenzminimum für jeden Bürger (Das Recht zu leben und die Pflicht zu sterben, 1878; Phantasien eines Realisten, 1898; Die allgemeine Nährpflicht als Lösung der sozialen Frage, 1912), war in der Friedensbewegung tätig, beschäftigte sich mit dem Strafrecht (Fundament eines neuen Strafrechts, 1905) und wandte sich gegen die Wehrpflicht. Er beschäftigte sich mit sozial-philosophischen und sozial-ethischen Forschungen, wandte sich gegen den Antisemitismus und trat für die Schaffung eines jüdischen Staats ein (ohne in der zionistischen Bewegung aktiv zu sein). Die Lynkeusgasse und das Popper-Lynkeus-Denkmal wurden nach ihm benannt.

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 7.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Hietzing. Ein Bezirk im Grünen. Wien: Mohl 1977, S. 119 f.
  • Wiener Zeitung, 12.02.1988
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 171 f.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 158
  • Rathauskorrespondenz, 18.12.1971, 15.02.1988

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