Josef Kriehuber: Unterschied zwischen den Versionen

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Kriehuber Josef Nikolaus, * 14. Dezember 1800 (sic!) St. Ulrich 106 „Zum goldenen Pelikan" (8, Piaristengasse 21, Zeltgasse 6; Taufe Maria Treu), † 30. Mai 1876 Wien 7, Breite Gasse 4 (Zentralfriedhof, Grab 11, Reihe 2, Grab 49), Maler, Graphiker, Gattin (31. Jänner 1827 Landstraße; Trauzeuge J. B. Höchle) Maria Anna Forstner (* 5. Mai 1805 Wien, † 18. Jänner 1889 Wien 6, Windmühlgasse 39), Sohn des Gastwirts und Weinhändlers Johann Kriehuber (1749-1812) und dessen Gattin Maria Theresia Pisecker (1759-1820).
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Kriehuber Josef Nikolaus, * 14. Dezember 1800 (sic!) St. Ulrich 106 "Zum goldenen Pelikan" (8, Piaristengasse 21, Zeltgasse 6; Taufe Maria Treu), † 30. Mai 1876 Wien 7, Breite Gasse 4 (Zentralfriedhof, Grab 11, Reihe 2, Grab 49), Maler, Graphiker, Gattin (31. Jänner 1827 Landstraße; Trauzeuge J. B. Höchle) Maria Anna Forstner (* 5. Mai 1805 Wien, † 18. Jänner 1889 Wien 6, Windmühlgasse 39), Sohn des Gastwirts und Weinhändlers Johann Kriehuber (1749-1812) und dessen Gattin Maria Theresia Pisecker (1759-1820).
  
Studierte 1813-1818 an der Akademie der bildenden Künste, hielt sich 1818-1822 als Zeichenlehrer in Galizien auf und schloss seine Ausbildung 1823/1824 in Wien ab. 1824 erhielt er den Lampi-Preis für „Zeichnen nach dem Modell der Natur". Als einer der ersten Künstler widmete er sich (bei [[Alois Senefelder]]) der Technik der [[Lithographie]]. Ab Mitte der 20er Jahre gewann Kriehuber als Porträtlithograph zunehmend an Bedeutung (1827 u. a. Porträts von Erzherzog Franz Carl, [[Johann Adolf von Schwarzenberg|Johann Adolph Fürst Schwarzenberg]] und [[Moritz von Schwind]]). Kriehuber widmete sich 1830-1845 fast ausschließlich dem lithographierten beziehungsweise aquarellierten Bildnis (Originale und Reproduktionen). Er porträtierte Angehörige des Hofs, Diplomaten, Adelige, hohe Beamte, Künstler, Wissenschaftler, Geistliche, Vertreter der Finanzwelt und des Großhandels sowie eine Reihe Bürgerlicher. 1852 erschien die „Galerie dramatischer Künstler des Burgtheaters", am 2. März 1860 wurde Kriehuber zum Ritter des Franz-Joseph-Ordens ernannt, 1864 in die neugegründeten „Genossenschaft der bildenden Künstler" und 1866 als wirkliches Mitglied in die Akademie aufgenommen.
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Studierte 1813-1818 an der Akademie der bildenden Künste, hielt sich 1818-1822 als Zeichenlehrer in Galizien auf und schloss seine Ausbildung 1823/1824 in Wien ab. 1824 erhielt er den Lampi-Preis für "Zeichnen nach dem Modell der Natur". Als einer der ersten Künstler widmete er sich (bei [[Alois Senefelder]]) der Technik der [[Lithographie]]. Ab Mitte der 20er Jahre gewann Kriehuber als Porträtlithograph zunehmend an Bedeutung (1827 u. a. Porträts von Erzherzog Franz Carl, [[Johann Adolf von Schwarzenberg|Johann Adolph Fürst Schwarzenberg]] und [[Moritz von Schwind]]). Kriehuber widmete sich 1830-1845 fast ausschließlich dem lithographierten beziehungsweise aquarellierten Bildnis (Originale und Reproduktionen). Er porträtierte Angehörige des Hofs, Diplomaten, Adelige, hohe Beamte, Künstler, Wissenschaftler, Geistliche, Vertreter der Finanzwelt und des Großhandels sowie eine Reihe Bürgerlicher. 1852 erschien die "Galerie dramatischer Künstler des Burgtheaters", am 2. März 1860 wurde Kriehuber zum Ritter des Franz-Joseph-Ordens ernannt, 1864 in die neugegründeten "Genossenschaft der bildenden Künstler" und 1866 als wirkliches Mitglied in die Akademie aufgenommen.
  
 
Da die aufkommende Fotografie Kriehubers materielle Lebensbedingungen erheblich schädigte, musste er im Alter einen Posten als Zeichenlehrer am [[Theresianische Akademie|Theresianum]] annehmen. Die Gesamtzahl von Kriehubers Bildnislithographien wird auf mehr als 3.000 geschätzt. Große Sammlungen besitzen das Historische Museum der Stadt Wien, die Albertina und die Österreichische Nationalbibliothek. Er wohnte 3, Ungargasse 43 und 3, Erdbergstraße 17. [[Kriehubergasse]].
 
Da die aufkommende Fotografie Kriehubers materielle Lebensbedingungen erheblich schädigte, musste er im Alter einen Posten als Zeichenlehrer am [[Theresianische Akademie|Theresianum]] annehmen. Die Gesamtzahl von Kriehubers Bildnislithographien wird auf mehr als 3.000 geschätzt. Große Sammlungen besitzen das Historische Museum der Stadt Wien, die Albertina und die Österreichische Nationalbibliothek. Er wohnte 3, Ungargasse 43 und 3, Erdbergstraße 17. [[Kriehubergasse]].

Version vom 11. Juli 2019, 12:42 Uhr

Daten zur Person
Personenname Kriehuber, Josef Nikolaus
Abweichende Namensform
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 20313
GND 118724436
Wikidata
Geburtsdatum 14. Dezember 1800
Geburtsort St. Ulrich 106
Sterbedatum 30. Mai 1876
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Graphiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Historisches Museum der Stadt Wien, Albertina, Österreichische Nationalbibliothek
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.07.2019 durch WIEN1.lanm09rec
Begräbnisdatum 1. Juni 1876
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 11, Reihe 2, Nummer 49
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.
  • 3., Ungargasse 43 (Wohnadresse)
  • 3., Erdbergstraße 17 (Wohnadresse)
  • 8., Piaristengasse 21 (Geburtsadresse)
  • 8., Zeltgasse 6 (Geburtsadresse)
  • 7., Breite Gasse 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kriehuber Josef Nikolaus, * 14. Dezember 1800 (sic!) St. Ulrich 106 "Zum goldenen Pelikan" (8, Piaristengasse 21, Zeltgasse 6; Taufe Maria Treu), † 30. Mai 1876 Wien 7, Breite Gasse 4 (Zentralfriedhof, Grab 11, Reihe 2, Grab 49), Maler, Graphiker, Gattin (31. Jänner 1827 Landstraße; Trauzeuge J. B. Höchle) Maria Anna Forstner (* 5. Mai 1805 Wien, † 18. Jänner 1889 Wien 6, Windmühlgasse 39), Sohn des Gastwirts und Weinhändlers Johann Kriehuber (1749-1812) und dessen Gattin Maria Theresia Pisecker (1759-1820).

Studierte 1813-1818 an der Akademie der bildenden Künste, hielt sich 1818-1822 als Zeichenlehrer in Galizien auf und schloss seine Ausbildung 1823/1824 in Wien ab. 1824 erhielt er den Lampi-Preis für "Zeichnen nach dem Modell der Natur". Als einer der ersten Künstler widmete er sich (bei Alois Senefelder) der Technik der Lithographie. Ab Mitte der 20er Jahre gewann Kriehuber als Porträtlithograph zunehmend an Bedeutung (1827 u. a. Porträts von Erzherzog Franz Carl, Johann Adolph Fürst Schwarzenberg und Moritz von Schwind). Kriehuber widmete sich 1830-1845 fast ausschließlich dem lithographierten beziehungsweise aquarellierten Bildnis (Originale und Reproduktionen). Er porträtierte Angehörige des Hofs, Diplomaten, Adelige, hohe Beamte, Künstler, Wissenschaftler, Geistliche, Vertreter der Finanzwelt und des Großhandels sowie eine Reihe Bürgerlicher. 1852 erschien die "Galerie dramatischer Künstler des Burgtheaters", am 2. März 1860 wurde Kriehuber zum Ritter des Franz-Joseph-Ordens ernannt, 1864 in die neugegründeten "Genossenschaft der bildenden Künstler" und 1866 als wirkliches Mitglied in die Akademie aufgenommen.

Da die aufkommende Fotografie Kriehubers materielle Lebensbedingungen erheblich schädigte, musste er im Alter einen Posten als Zeichenlehrer am Theresianum annehmen. Die Gesamtzahl von Kriehubers Bildnislithographien wird auf mehr als 3.000 geschätzt. Große Sammlungen besitzen das Historische Museum der Stadt Wien, die Albertina und die Österreichische Nationalbibliothek. Er wohnte 3, Ungargasse 43 und 3, Erdbergstraße 17. Kriehubergasse.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Selma Krasa: Josef Kriehuber 1800-1876. Der Porträtist einer Epoche. Wien: Ch. Brandstätter 1987
  • W. Wurzbach: Josef Kriehuber. Der Porträtlithographder Wiener Gesellschaft. Eine Monographie. Wien [u.a.] W. Krieg-Verlag 1954
  • Siegfried Weyr: Josef Kriehuber. In: Wiener Leut', Wiener Leid bei Hof und auf der Gassen. Wien: P. Zsolnay 1973, S. 122 ff.
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918. NR 7/2, Register
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 40
  • Heinz Schöny: Die Herkunft des Porträtisten Josef Kriehuber. In: Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik. Band 7. Wien: Heraldisch-Genealogische Ges. Adler 1965/67, S. 195 ff.
  • Hans Pemmer: Bedeutende und interessante Bewohner der Erdbergstraße. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. Band 21, 1966, S. 34