Johann Wancura

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Johann Wancura. Wien: Atelier Rosa 1934, Wienbibliothek im Rathaus, Dokumentation [Signatur: TF-011156]
Daten zur Person
Personenname Wancura, Johann
Abweichende Namensform Wancura, Johann Thomas; Wancura Hans
Titel Kommerzialrat, Kaiserlicher Rat
Geschlecht männlich
PageID 64764
GND
Wikidata
Geburtsdatum 6. Februar 1869
Geburtsort Wittingau (Böhmen)
Sterbedatum 23. Juni 1939
Sterbeort Mariazell
Beruf Bankier, Politiker
Parteizugehörigkeit Christlichsoziale Partei, Vaterländische Front
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 21.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 27. Juni 1939
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 37, Reihe 1, Nummer 5
Bildname JohannWancura.jpg
Bildunterschrift Johann Wancura. Wien: Atelier Rosa 1934, Wienbibliothek im Rathaus, Dokumentation [Signatur: TF-011156]

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Abgeordneter zum Nationalrat (11.11.1924 bis 18.05.1927)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (02.08.1932 bis 02.05.1934)
  • Rat der Stadt Wien (17.05.1934 bis 16.03.1938)

  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 19. Februar 1932)
  • Kommerzialrat (Verleihung: 1918)
  • Kaiserlicher Rat (Verleihung: 1910)


Johann Wancura, * 6. Februar 1869 Wittingau (Böhmen), † 23. Juni 1939 Mariazell, Bankier, Politiker.

Biografie

Der Sohn eines Kaufmanns kam im Alter von 13 Jahren nach Wien, wo er die Handelsschule absolvierte und 1884 als Praktikant in das Bankhaus Schelhammer & Schattera eintrat. 1902 wurde er Gesellschafter und 1910 Alleininhaber des Bankhauses, das der Erzdiözese Wien nahe stand. Johann Wancura war mit der Tochter des Teilhabers Wilhelm Simon, Karoline, verheiratet. Die Ehe verlief unglücklich. Karoline Wancura nahm sich im August 1911 das Leben; zu diesem Zeitpunkt lebte sie schon längere Zeit von ihrem Mann getrennt.

Anlässlich des 100jährigen Bestehens des Bankhauses und in Anerkennung seines caritativen Wirkens wurde Wancura 1932 zum Bürger der Stadt Wien ernannt. Das Bankhaus führte beispielsweise die Armenlotterie der Stadt Wien durch, errichtete eine Stiftung zur Unterstützung armer Gewerbetreibender und spendete namhafte Beträge wohltätigen Zwecken. Johann Wancura, der auch die Restaurierung kirchlicher Bauten unterstützte und als Präsident des Wiener Dombauvereins fungierte, wurde 1933 für sein Wirken im Zusammenhang mit dem in Wien abgehaltenen Deutschen Katholikentag mit dem Titel "Päpstlicher Ehrenkämmerer" ausgezeichnet.

Nach dem Ersten Weltkrieg war Johann Wancura für die Christlichsoziale Partei politisch aktiv. Von November 1924 bis Mai 1927 sowie von August 1932 bis zu seiner Auflösung 1934 gehörte er dem Nationalrat an. Während der Zeit des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes war er als Vertreter des Berufsstandes "Geld- und Kreditwesen" Rat der Stadt Wien. Für den von Bürgermeister Richard Schmitz organisierten feierlichen Ständeumzug am 1. Mai 1934 wurde ihm die Verantwortung für die finanzielle Abwicklung übertragen. Wancura bekleidete zahlreiche weitere Ämter und Funktionen, er war beispielsweise ab 1915 Laienrichter am Handelsgericht, fungierte als Obmann des Klassenlotterieverbandes und ab 1935 als Präsident der Wiener Börsekammer. Ab deren Gründung 1934 stand er auch der Österreichischen Casino-AG als Präsident vor.


Quellen

Literatur

  • Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat: "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien: Lit-Verlag 2010, S. 352 f., 807
  • Österreichisches Biographisches Lexikon: Wancura, Johann (Hans) Thomas (1869–1939), Bankier und Politiker [Stand: 04.12.2019]
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Im Gedenken an den österreichischen Historiker Karl Uhlirz, 1889-1903, Direktor des Wiener Stadtarchivs, gestorben 1914 als Universitätsprofessor in Graz. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 85

Weblinks