Johann Nepomuk Freiherr von Aichen: Unterschied zwischen den Versionen
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Johann Nepomuk von Aichen, * 8. September 1783 Wien, † 22. August 1858 Graz, Beamter und Schriftsteller.
Biografie
Aichen besuchte von 1783 bis 1803 das Theresianum und war ab 1811 als Hofkonzipist tätig und half Joseph Freiherr von Spaun die unverständlichen Berichte der Credithofbuchhaltung zu verstehen. 1827 erhielt er als niederösterreichischer Landrat beim niederösterreichischen Wechselgericht eine Ratsstelle und wurde 1828 zum Appellationsrat ernannt.
Aus dem Jahr 1831 finden sich Aufzeichnungen über Spenden von Aichen, die Wiener Spitälern zugutekamen und auch zur Unterstützung von Kranken und Armen nach einer Brechruhrepidemie angedacht waren. Er war auch literarisch tätig und verfasste zahlreiche Gedichte zu unterschiedlichen Themen, wobei etwa das Gedicht Der 7. März 1831 auf die Einführung des Papiergeldes Bezug nimmt. Wohl aus gesundheitlichen Gründen besuchten er und sein Bruder Franz Xaver Freiherr von Aichen regelmäßig die Kurstadt Baden bei Wien, wo sie als Kurgäste, und später auch mit den Gemahlinnen oder auch anderer Begleitung wie einer namentlich nicht genannten Nichte oder einem "Fräulein Julie von Mertens", an unterschiedlichen Adressen in der Stadt wohnten. Gemeinsam mit seinem Bruder erbte er nach dem Tod des Vaters Josef von Aichen 1820 auch das lange Zeit im Familienbesitz stehende "Haus zum großen Christoph" in der Salvatorgasse 10, das die Brüder am 18. Oktober 1838 an Johann Freiherr von Mayr verkauften.
Am 4. Mai 1839 wurde eine von drei freien Hofratsstellen der obersten Justizstelle (Oberster Gerichtshof) neben Joseph von Eder und Alois Pederzani mit Johann Nepomuk von Aichen besetzt. In seiner Funktion als Hofrat wirkte er etwa 1846 als Mitglied des Austragalsenats der Kaiserlich-Königlichen obersten Justizstelle. Am 22. Mai 1847 wurde er als Hofrat extra statum gesetzt. Er war insgesamt 44 Jahre für den Staat tätig und befand sich 1854 bereits im Ruhestand, als ihm am 10. Juli 1854 das Ritterkreuz des St. Stephan Ordens verliehen wurde. Am 26. April 1856 verstarb sein Bruder Franz Xaver von Aichen, mit dem auch das Geschlecht ausstarb. Der Name blieb jedoch weiterhin erhalten, weil er der Adoptivvater von Franz Xaver Ritter von Mitis war und dieser durch die Adoption den Namen "Freiherr von Aichen-Mitis" führte. Johann Nepomuk von Aichen starb am 22. August 1858 in Graz, wurde aber am Friedhof Währing, vermutlich in der Familiengruft, beigesetzt.
Ein Band seiner Gedichte gemeinsam mit seinem Werk "Andenken aus den Stunden der Laune" ist Teil seines Nachlasses in der Wienbibliothek.
Quellen
Teilnachlass:
- Wienbibliothek im Rathaus: Teilnachlass Johann Nepomuk von Aichen
- Partezettel: Österreichisches Staatsarchiv
- Partezettel: Franz Xaver von Aichen
- Allgemeine österreichische Gerichtszeitung, 15. Juli 1854
- Lemberger Zeitung, 22. Mai 1839
- Allgemeine österreichische Gerichtszeitung, 15. Juli 1854
- Österreichischer Beobachter, 19. Juli 1847
- Klagenfurter Zeitung, 31. August 1858
- Wiener Zeitung, 21. November 1831
- Der Wanderer, 15. Juli 1827
- Der Wanderer, 9. März 1828
- Protokolle der deutschen Bundesversammlung vom Jahre 1846
- Cur- und Fremden-Liste des Curortes Baden bei Wien
Literatur
- Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur, S. 832
- Personenlexikon: Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich
Johann Nepomuk im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.
IN ARBEIT