Himmelpfortgrund (Vorstadt): Unterschied zwischen den Versionen

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Himmelpfortgrund (9), Vorstadtgemeinde, ab 1850 Teil des 8. (seit 1862 des 9.) Bezirks [[Alsergrund]]. Die Gegend wird 1254 erstmals als Sporkenbühel bezeichnet (Heinrich von Liechtenstein besaß damals eine große Wiese „unter dem dürren Sporkenbühel"; mit dieser Talwiese ist [[Lichtental]] gemeint); der Sporkenbühel erstreckte sich von Währing bis zum Steilrand zwischen Nußdorfer und Liechtensteinstraße ([[Himmelpfortstiege]]) beziehungsweise vom Währinger Bach bis zum Wolfsgraben bei der (späteren) Nußdorfer Linie. Der Name Himmelpfortgrund leitet sich vom [[Himmelpfortkloster]] ab, dem die frühere Besitzerin der Herrschaft Pötzleinsdorf, Jakobine Pestalutz (geborene von Landtsperger, wiederverehelichte von Schönkirchen), laut Testament vom 10. Juli 1638 Felder und Weingärten vermachte (Einantwortung am 2. Mai 1639). 1704 wurde mit der Errichtung des [[Linienwall]]s ein Teil des Herrschaftsgebiets abgetrennt („Himmelpfortgrund"), doch hat sich die Bezeichnung Sporkenbühel (parallel zur Benennung Himmelpfortgrund) noch bis in den Vormärz erhalten (so findet man beispielsweise 1731 „auf dem sogenannten Sporkenbühel", 1766 „auf dem Kloster Himmelpfortgrund Spörkenbichl", 1771 „auf dem Sporkenbichl oder sogenannter Himmelpfortgrund"). Der Himmelpfortgrund entwickelte sich erst nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1783 (am 23. September 1783 hatte die Niederösterreichische Landesregierung dem fürsterzbischöflichen Konsistorium mitgeteilt, daß mit allerhöchstem Entschluß vom 18. und 22. September das Kloster aufgehoben sei). Der Besitz fiel zunächst an den Staat (k. k. Cammeral-Administration); am 1. August 1825 kaufte der Magistrat den Himmelpfortgrund um 62.000 Gulden von der k. k. Staatsgüter-Administration und erwarb damit die Orts- und Grundobrigkeit. Die Vorstadt Himmelpfortgrund grenzte an [[Lichtental]], den [[Thurygrund]], den Michelbeurischen Grund ([[Michelbeuern]]) sowie den Währinger beziehungsweise Nußdorfer Linienwall.
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Himmelpfortgrund (9), Vorstadtgemeinde, ab 1850 Teil des 8. (seit 1862 des 9.) Bezirks [[Alsergrund]]. Die Gegend wird 1254 erstmals als Sporkenbühel bezeichnet (Heinrich von Liechtenstein besaß damals eine große Wiese „unter dem dürren Sporkenbühel"; mit dieser Talwiese ist [[Lichtental]] gemeint); der Sporkenbühel erstreckte sich von Währing bis zum Steilrand zwischen Nußdorfer und Liechtensteinstraße ([[Himmelpfortstiege]]) beziehungsweise vom Währinger Bach bis zum Wolfsgraben bei der (späteren) Nußdorfer Linie.  
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Der Name Himmelpfortgrund leitet sich vom [[Himmelpfortkloster]] ab, dem die frühere Besitzerin der Herrschaft Pötzleinsdorf, Jakobine Pestalutz (geborene von Landtsperger, wiederverehelichte von Schönkirchen), laut Testament vom 10. Juli 1638 Felder und Weingärten vermachte (Einantwortung am 2. Mai 1639). 1704 wurde mit der Errichtung des [[Linienwall]]s ein Teil des Herrschaftsgebiets abgetrennt („Himmelpfortgrund"), doch hat sich die Bezeichnung Sporkenbühel (parallel zur Benennung Himmelpfortgrund) noch bis in den Vormärz erhalten (so findet man beispielsweise 1731 „auf dem sogenannten Sporkenbühel", 1766 „auf dem Kloster Himmelpfortgrund Spörkenbichl", 1771 „auf dem Sporkenbichl oder sogenannter Himmelpfortgrund"). Der Himmelpfortgrund entwickelte sich erst nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1783 (am 23. September 1783 hatte die Niederösterreichische Landesregierung dem fürsterzbischöflichen Konsistorium mitgeteilt, daß mit allerhöchstem Entschluß vom 18. und 22. September das Kloster aufgehoben sei).  
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Der Besitz fiel zunächst an den Staat (k. k. Cammeral-Administration); am 1. August 1825 kaufte der Magistrat den Himmelpfortgrund um 62.000 Gulden von der k. k. Staatsgüter-Administration und erwarb damit die Orts- und Grundobrigkeit. Die Vorstadt Himmelpfortgrund grenzte an [[Lichtental]], den [[Thurygrund]], den Michelbeurischen Grund ([[Michelbeuern]]) sowie den Währinger beziehungsweise Nußdorfer Linienwall.
  
  

Version vom 19. November 2013, 11:57 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorstadt
Datum von
Datum bis
Name seit 1783
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Sporkenbühel
Benannt nach Himmelpfortkloster
Bezirk 9
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 15564
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.11.2013 durch WIEN1.lanm08w10

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48° 13' 38.33" N, 16° 21' 13.26" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Himmelpfortgrund (9), Vorstadtgemeinde, ab 1850 Teil des 8. (seit 1862 des 9.) Bezirks Alsergrund. Die Gegend wird 1254 erstmals als Sporkenbühel bezeichnet (Heinrich von Liechtenstein besaß damals eine große Wiese „unter dem dürren Sporkenbühel"; mit dieser Talwiese ist Lichtental gemeint); der Sporkenbühel erstreckte sich von Währing bis zum Steilrand zwischen Nußdorfer und Liechtensteinstraße (Himmelpfortstiege) beziehungsweise vom Währinger Bach bis zum Wolfsgraben bei der (späteren) Nußdorfer Linie.

Der Name Himmelpfortgrund leitet sich vom Himmelpfortkloster ab, dem die frühere Besitzerin der Herrschaft Pötzleinsdorf, Jakobine Pestalutz (geborene von Landtsperger, wiederverehelichte von Schönkirchen), laut Testament vom 10. Juli 1638 Felder und Weingärten vermachte (Einantwortung am 2. Mai 1639). 1704 wurde mit der Errichtung des Linienwalls ein Teil des Herrschaftsgebiets abgetrennt („Himmelpfortgrund"), doch hat sich die Bezeichnung Sporkenbühel (parallel zur Benennung Himmelpfortgrund) noch bis in den Vormärz erhalten (so findet man beispielsweise 1731 „auf dem sogenannten Sporkenbühel", 1766 „auf dem Kloster Himmelpfortgrund Spörkenbichl", 1771 „auf dem Sporkenbichl oder sogenannter Himmelpfortgrund"). Der Himmelpfortgrund entwickelte sich erst nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1783 (am 23. September 1783 hatte die Niederösterreichische Landesregierung dem fürsterzbischöflichen Konsistorium mitgeteilt, daß mit allerhöchstem Entschluß vom 18. und 22. September das Kloster aufgehoben sei).

Der Besitz fiel zunächst an den Staat (k. k. Cammeral-Administration); am 1. August 1825 kaufte der Magistrat den Himmelpfortgrund um 62.000 Gulden von der k. k. Staatsgüter-Administration und erwarb damit die Orts- und Grundobrigkeit. Die Vorstadt Himmelpfortgrund grenzte an Lichtental, den Thurygrund, den Michelbeurischen Grund (Michelbeuern) sowie den Währinger beziehungsweise Nußdorfer Linienwall.


Literatur

  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 6
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 34
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 82
  • Robert Messner: Der Alsergrund im Vormärz. Historisch-Topographische Darstellung der nordwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verlag Notring 1970 (Topographie von Alt-Wien, 2), S. 58
  • Leopold Donatin: Der Alsergrund einst und jetzt. Für die Jugend und das Volk geschildert. Wien 1904, S. 42 ff.
  • Carl Hofbauer: Die Rossau und das Fischerdörfchen am oberen Werd. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der alten Vorstädte Wien's. Wien: Dirnböck 1859, S. 4
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 552 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 271
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Literaturangaben

  • Mayerwieser: Beitrag zur Heimatkunde des 9. Bezirks (1927), S. 18 ff.
  • Alfred Wolf, Alsergrund (1993), S. 23 ff.