Hernalser Brauhaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 11675
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.06.2017 durch DYN.krabina
  • 17., Frauengasse 18
  • 17., Ortliebgasse 15-17

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48° 12' 57.42" N, 16° 19' 46.12" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

„Hernals“ ist keine Zahl.„Hernals“ ist keine Zahl. Hernalser Brauhaus (17, zwischen Frauengasse 18 und Ortliebgasse 15-17)

In Hernals wurde schon im Mittelalter Bier gebraut. So hören wir 1372 von einem Gerung der Preyer und 1400 von einem Lehen der "Preuer von der Herren Alsse".

1839 errichtete Rudolf Müller auf den landtäflichen Gründen „Gülden Spitzacker“ eine handwerkliche Brauerei, die er nur für den örtlichen Bedarf auslegte. 1850 übernahm Josef Lenz den Betrieb, 1867 folgte sein Sohn Albert Lenz; 1878 verpachtet dieser die Brauerei an Gottlieb Kuffner, ein Cousin der Kuffners in Ottakring (Ottakringer Brauerei) und Oberdöbling (Oberdöblinger Brauhaus). 1887 konnte Gottlieb Kuffner das Brauhaus käuflich erwerben, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm, denn er starb nur ein paar Tage später im 52. Lebensjahr, die Brauerei wurde nun von seinen Erben unter der Leitung seines Bruders Adolf weiterbetrieben.

Ab 1888 wurde die Brauerei ausgebaut und auf Maschinenbetrieb umgestellt, so wurde z.B. 1892 eine neue Malzdarre und Malztenne dazugebaut. Da nun das alte Brauhaus aus allen Nähten zu platzen drohte, wurden benachbarte Grundstücke dazugekauft, doch hatten sich Gottlieb Kuffners Erben mit den Investitionen finanziell übernommen, es wird von Verkauf gesprochen, und von „endlich“, als die Brauerei 1899 in eine andere Gesellschaftsform überging; es wurde die „Brauerei Hernals Kuffner & Redlich“ protokolliert; mit einem Drittel war Adolf Kuffner unter den sechs Teilhabern am stärksten beteiligt, weitere Teilhaber waren Ludwig Edler von Kuffner, Dr. Hans Redlich Edler von Vežeg und Kurt Redlich Edler von Vežeg.

1914 waren in der Brauerei 100 Arbeiter und 13 Beamte beschäftigt, der Bierverkauf ging jedoch immer stärker zurück und die jährliche Erzeugung pendelte sich unter 50.000 hl ein. Die Brauhausschank und die Brauhaus-Säle befanden sich in der Frauengasse 23-27.

1933 erwarb die Schwechater Brauerei 7/11 Anteile an der Brauerei, 1936 wurde schließlich der Braubetrieb eingestellt.

1938 wurden die Gebäude in der Frauengasse demoliert, nach 1950 die verbliebenen Gebäude in der Ortliebgasse abgebrochen und das Gelände als Baustofflagerplatz verwendet, der 1969 dem Sportplatz des GRg 17 wich. 2005 wurde hier eine sogenannte "Volksgarage" und darüber ein Sportplatz sowie der Adelheid-Popp-Park errichtet; im Zuge der Bauarbeiten wurde eine archäologische Notgrabung durchgeführt, da man römische Spuren erhoffte, man fand allerdings nur die Grundmauern der alten Eiskeller und des Fabrikschlotes sowie Gegenstände der Brauerei und Relikte aus dem 2. Weltkrieg.

Literatur

  • Christian M. Springer, Alfred Paleczny, Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte, Wien 2016, S. 142-145
  • Alfred Paleczny: Die Wiener Brauherren - Das goldene Bierjahrhundert, Wien 2014, S. 169-172