Heinz Nittel: Unterschied zwischen den Versionen

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Heinz Nittel, * 29. Dezember 1930 Klagenfurt, † 1. Mai 1981 (Attentat vor seinem Wohnhaus) Wien 13, Bossigasse 81 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gr. 14C, Nr. 38), Kommunalpolitiker.
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Heinz Nittel, * 29. Dezember 1930 Klagenfurt, † 1. Mai 1981 (Attentat), Politiker.
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==Biographie==
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Nittel wuchs, da sein Vater Quirinus Nittel, ein Gärtner, im Jahr seiner Geburt starb, bei Pflegeeltern in Wien auf und wurde bereits während der Gymnasialzeit Sekretär des Verbands der Österreichischen Volksbüchereien. Er studierte Jus, Staatswissenschaften und Welthandel, jedoch ohne Abschluss. 1951 wurde Nittel Verbandssekretär der Sozialistischen Studenten und 1952 Sekretär der Sozialistischen Jugend (SJ). 1954 bis 1964 war er Verbandsobmann der Organisation und 1957 bis 1963 Vizepräsident der Sozialistischen Jugendinternationale.
  
Nittel wuchs (da sein Vater [Quirinus Nittel, Gärtner] im Jahr seiner Geburt starb) bei Pflegeeltern in Wien auf und wurde bereits während der Gymnasialzeit Sekretär des Verbands der Österreichischen Volksbüchereien. Studierte Jus, Staatswissenschaften und Welthandel, jedoch ohne Abschluss. 1951 wurde Nittel Verbandssekretär der Sozialistischen Studenten und 1952 Sekretär der Sozialistischen Jugend (SJ), 1954-1964 Verbandsobmann und 1957-1963 Vizepräsident der Sozialistischen Jugendinternationale (Wahl während des Kongresses in Rom 1957), ab 1955 Wiener Obmann und Mitglied des Wiener Vorstands der Sozialistischen Jugend. 1963/1964 legte er alle Funktionen in der Sozialistischen Jugend zurück, wurde 1963 Landessekretär der Sozialistischen Partei Österreichs Wien, war 1965-1969 Bezirkssekretär von Floridsdorf und wurde 1969 Wiener Landesparteisekretär sowie 1970 Mitglied des Bundesparteivorstands; 1969-1970 war Nittel Gemeinderatsmitglied, 1970-1976 Abgeordneter zum Nationalrat, 1976-1979 amtsführender Stadtrat für städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz beziehungsweise. ab 1979 für Straße, Verkehr und Energie. Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft und Mitbegründer des Jewish Welcome Service Vienna.
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1963/1964 legte er alle Funktionen in der Sozialistischen Jugend zurück, wurde 1963 hauptamtlicher Mitarbeiter der SPÖ, war 1965-1969 Bezirkssekretär von Floridsdorf und wurde 1969 Wiener Landesparteisekretär. Von 1969 bis 1970 gehörte Nittel dem Wiener Gemeinderat an, von 1970 bis 1976 war er als Abgeordneter zum Nationalrat tätig. Im Zuge der Umbildung der Stadtregierung im September 1976 wurde er Amtsführender Stadtrat für städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz und ab Februar 1979 für Straße, Verkehr und Energie. Zudem war Nittel Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft und Mitbegründer des Jewish Welcome Service Vienna.
  
 
Nittel wurde am 1. Mai 1981, als er gerade zum Maiaufmarsch fahren wollte, vor seinem Wohnhaus von einem palästinensischen Terroristen erschossen.
 
Nittel wurde am 1. Mai 1981, als er gerade zum Maiaufmarsch fahren wollte, vor seinem Wohnhaus von einem palästinensischen Terroristen erschossen.
  
Bürger der Stadt Wien (14. Mai 1981 [posthum]). Gedenktafel Rathaus (unter dem Rathausturm); [[Heinz-Nittel-Hof]] (Gedenktafel), [[Heinz-Nittel-Weg]].
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Neben seiner Ernennung zum Bürger der Stadt Wien posthum wurde er mit einer Gedenktafel am Rathaus (unter dem Rathausturm) geehrt. Außerdem erinnern der [[Heinz-Nittel-Hof]] in Wien-Floridsdorf sowie der [[Heinz-Nittel-Weg]] in Wien-Hietzing an den Politiker.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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* Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 371
 
* Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 371
 
* Christian Brandstätter: Stadtchronik Wien. 2000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien [u.a.]: Brandstätter 1986, S. 498
 
* Christian Brandstätter: Stadtchronik Wien. 2000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien [u.a.]: Brandstätter 1986, S. 498
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* Heinz Nittel: Kampf und Aufstieg. Die Geschichte der sozialistischen Jugendbewegung. Wien: Sozialistische Jugend Österreichs 1964
 
* Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien 6/1981, S. 205
 
* Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien 6/1981, S. 205
* Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 02.05.1981, 20.03.1982
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* Arbeiter-Zeitung, 02.05.1981, 20.03.1982
 
* Profil, 12.01.1981, 11.05.1981
 
* Profil, 12.01.1981, 11.05.1981
 
* Rathauskorrespondenz, 27.08.1976, 28.09.1980, 03.05.1982, 30.04.2001, 09.09.2014
 
* Rathauskorrespondenz, 27.08.1976, 28.09.1980, 03.05.1982, 30.04.2001, 09.09.2014
 
* Werner Sabitzer: Tod vor dem Mai-Aufmarsch. In: Öffentliche Sicherheit 5-6 (2011), S. 19-20. URL: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_OeffentlicheSicherheit/2011/05_06/files/Terrorgeschichte.pdf [Stand 10.04.2015]
 
* Werner Sabitzer: Tod vor dem Mai-Aufmarsch. In: Öffentliche Sicherheit 5-6 (2011), S. 19-20. URL: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_OeffentlicheSicherheit/2011/05_06/files/Terrorgeschichte.pdf [Stand 10.04.2015]
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* Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Nittel, Heinz [Sign.: TP-036268]
  
 
==Links==
 
==Links==
 
* [http://www.dasrotewien.at/nittel-heinz.html Das rote Wien. Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: Heinz Nittel]
 
* [http://www.dasrotewien.at/nittel-heinz.html Das rote Wien. Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: Heinz Nittel]
 
* [http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01058/ Österreichisches Parlament: Heinz Nittel]
 
* [http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01058/ Österreichisches Parlament: Heinz Nittel]
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Nittel Wikipedia: Heinz Nittel]

Version vom 30. November 2015, 13:40 Uhr

Daten zur Person
Personenname Nittel, Heinz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21408
GND 124729509
Wikidata
Geburtsdatum 29. Oktober 1930
Geburtsort Klagenfurt
Sterbedatum 1. Mai 1981
Sterbeort Wien
Beruf Kommunalpolitiker
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 30.11.2015 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 13. Mai 1981
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14C, Nummer 38
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.
  • 13., Bossigasse 81 (Letzte Wohnadresse)
  • 13., Bossigasse 81 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 14. Mai 1981, Übernahme: 29. April 1982)

  • Abgeordneter zum Nationalrat (31.03.1970 bis 28.09.1976)
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderates (06.06.1969 bis 31.03.1970)
  • Landesarteisekretär der SPÖ Wien (1969 bis 1976)
  • Stadtrat (30.08.1976 bis 28.09.1976)
  • Amtsführender Stadtrat für städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz (28.09.1976 bis 14.02.1979)
  • Amtsführender Stadtrat für Straße, Verkehr und Engerie (14.02.1979 bis 01.05.1981)
  • Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft )

Heinz Nittel, * 29. Dezember 1930 Klagenfurt, † 1. Mai 1981 (Attentat), Politiker.

Biographie

Nittel wuchs, da sein Vater Quirinus Nittel, ein Gärtner, im Jahr seiner Geburt starb, bei Pflegeeltern in Wien auf und wurde bereits während der Gymnasialzeit Sekretär des Verbands der Österreichischen Volksbüchereien. Er studierte Jus, Staatswissenschaften und Welthandel, jedoch ohne Abschluss. 1951 wurde Nittel Verbandssekretär der Sozialistischen Studenten und 1952 Sekretär der Sozialistischen Jugend (SJ). 1954 bis 1964 war er Verbandsobmann der Organisation und 1957 bis 1963 Vizepräsident der Sozialistischen Jugendinternationale.

1963/1964 legte er alle Funktionen in der Sozialistischen Jugend zurück, wurde 1963 hauptamtlicher Mitarbeiter der SPÖ, war 1965-1969 Bezirkssekretär von Floridsdorf und wurde 1969 Wiener Landesparteisekretär. Von 1969 bis 1970 gehörte Nittel dem Wiener Gemeinderat an, von 1970 bis 1976 war er als Abgeordneter zum Nationalrat tätig. Im Zuge der Umbildung der Stadtregierung im September 1976 wurde er Amtsführender Stadtrat für städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz und ab Februar 1979 für Straße, Verkehr und Energie. Zudem war Nittel Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft und Mitbegründer des Jewish Welcome Service Vienna.

Nittel wurde am 1. Mai 1981, als er gerade zum Maiaufmarsch fahren wollte, vor seinem Wohnhaus von einem palästinensischen Terroristen erschossen.

Neben seiner Ernennung zum Bürger der Stadt Wien posthum wurde er mit einer Gedenktafel am Rathaus (unter dem Rathausturm) geehrt. Außerdem erinnern der Heinz-Nittel-Hof in Wien-Floridsdorf sowie der Heinz-Nittel-Weg in Wien-Hietzing an den Politiker.

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Franz Polly / Leopold Wiesinger: Neues Leben blühte aus den Ruinen! 40 Jahre SPÖ-Floridsdorf 1945 - 1985. Wien: Verlag der SPÖ-Wien 1986
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 371
  • Christian Brandstätter: Stadtchronik Wien. 2000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien [u.a.]: Brandstätter 1986, S. 498
  • Heinz Nittel: Kampf und Aufstieg. Die Geschichte der sozialistischen Jugendbewegung. Wien: Sozialistische Jugend Österreichs 1964
  • Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien 6/1981, S. 205
  • Arbeiter-Zeitung, 02.05.1981, 20.03.1982
  • Profil, 12.01.1981, 11.05.1981
  • Rathauskorrespondenz, 27.08.1976, 28.09.1980, 03.05.1982, 30.04.2001, 09.09.2014
  • Werner Sabitzer: Tod vor dem Mai-Aufmarsch. In: Öffentliche Sicherheit 5-6 (2011), S. 19-20. URL: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_OeffentlicheSicherheit/2011/05_06/files/Terrorgeschichte.pdf [Stand 10.04.2015]
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Nittel, Heinz [Sign.: TP-036268]

Links